Das Auto bleibt das mit Abstand am häufigsten verwendete Verkehrsmittel in Deutschland. Der öffentliche Verkehr bleibt unter zehn Prozent, Car-Sharing unter ein Prozent Marktanteil. Allerdings zeigen multimodale Verkehrsdienstleistungen dynamische Entwicklungen.
Im motorisierten Individualverkehr steigen die Verkaufszahlen ökologisch vorteilhafter Hybrid- und Elektrofahrzeuge besonders seit dem Jahr 2016 stark an. Von 1,85 % in 2016 auf 8,39 % in 2019 konnte sich der Marktanteil in drei Jahren mehr als vervierfachen (siehe Abb. „Umsatz und Marktanteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen“).
Hohe Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge, die noch wenig ausgebaute Infrastruktur und die unvollständige Marktreife sind nach wie vor hohe Hürden für die Verbreitung der Elektromobilität. Zwischen 2008 und 2019 wurden insgesamt 168.594 Elektroautos neu zugelassen, 63.281 E-Autos davon im Jahre 2019. Dies ist jedoch noch weit vom anvisierten Ziel der Bundesregierung entfernt. Demnach sollten bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren (Bundesregierung 2009: Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung).
Umsatz und Marktanteil von Elektro- und Hybridfahrzeugen Quelle: Kraftfahrt-BundesamtDiagramm als PDF
Im öffentlichen Verkehr (ÖV) ändern sich die Mobilitätsgewohnheiten nur wenig. Der Marktanteil des ÖV liegt gemessen an den Haushaltsausgaben für Verkehr seit Jahren bei rund 9 % (siehe Abb. „Öffentliche Verkehrsdienstleistungen: Ausgaben und Anteile“). Die Ausgaben der Haushalte in Deutschland für den ÖV lagen 2018 bei rund 33 Euro pro Monat. Auch gemessen an der Anzahl zurückgelegter Wege blieb der ÖV-Anteil bescheiden: 11,6 % aller Wege wurden 2018 per Bus, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn oder Zug zurückgelegt (Karlsruher Institut für Technologie - Institut für Verkehrswesen: Deutsches Mobilitätspanel 2018/2019).
Öffentliche Verkehrsdienstleistungen: Ausgaben und Anteile Quelle: Statistisches BundesamtDiagramm als PDF
Car-Sharing-Modelle finden zunehmend Anklang. Die Mitglieder von Car-Sharing-Organisationen nutzen gemeinsam mehrere Autos, die sich im Besitz der Organisation befinden und auch von dieser gewartet und versichert werden. Die Zahl der Car-Sharing-Mitglieder bei stationsbasierten Anbietern ist zwischen 2013 und 2019 von 270.000 auf 710.000 gestiegen. Der Marktanteil ist aber weiterhin sehr gering: 2019 lag er bei 0,08 % und der Umsatz der Branche betrug 160 Millionen Euro (siehe Abb. Umsatz und Marktanteil von Car-Sharing). Beim free-floating Car-Sharing stieg die Zahl der Kundinnen und Kunden im gleichen Zeitraum von 183.000 auf rund 1,6.Millionen (Bundesverband CarSharing 2020).
Umsatz und Marktanteil von Car-Sharing Quelle: cambioJournal / Bundesverband CarsharingDiagramm als PDF
Entwicklung der konsumbezogenen Kohlendioxid-Emissionen
Die eher marginalen Marktentwicklungen spiegeln sich in den nicht sinkenden Umweltbelastungen der privaten Mobilität wider. Die Kohlendioxid-Emissionen pro Kopf sind im Bereich Mobilität mit 2,07 Tonnen weiterhin etwa auf dem Stand des Jahres 2000. Zwar werden die Motoren nicht zuletzt aufgrund der gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen effizienter. Die gefahrenen Kilometer pro Person liegen aber 2018 rund 10 % über dem Wert von 2000 (siehe Abb. „Autofahrleistung und Kohlendioxid-Emissionen pro Kopf im Bereich Mobilität“). Der Kraftstoffverbrauch im Personenverkehr befindet sich mit durchschnittlich 7,4 Liter pro 100 Kilometer weiterhin auf hohem Niveau (BMVI 2019: Verkehr in Zahlen 2019/2020).
Autofahrleistung und Kohlendioxid-Emissionen pro Kopf im Bereich Mobilität Quelle: Statistisches Bundesamt / Bundesministerium für Verkehr und digitale InfrastrukturDiagramm als PDF
Der weltweite Bestand an Personenkraftfahrzeugen (Pkw) hat sich in den letzten 40 Jahren mehr als vervierfacht: von 275 Millionen Pkw in 1978 auf über 1,2 Milliarden Pkw 2021 (siehe Abb. „Weltweiter Autobestand“). Hinter diesem konstanten Wachstumspfad verbirgt sich eine fundamentale Zäsur im Hinblick auf die Absatzmärkte. Der Autobestand in den Industrieländern nimmt nur noch relativ wenig zu. Dagegen wächst er in den sogenannten neuen Verbraucherländern wie China, Brasilien und Indien mit hoher Dynamik. Während sich im vergangenen Jahrhundert mehr als drei Viertel des Autobestands in alten Industrieländern befanden, sind es im Jahre 2021 nur noch 53 % mit abnehmender Tendenz (siehe Abb. „Autobestand in Industrieländern, neuen Verbraucherländern und Entwicklungsländern“). Besonders anschaulich wird diese dynamische, für den globalen Ressourcenschutz extrem kritische Entwicklung beim Vergleich der Bestandszahlen von Deutschland und China (siehe Abb. „Autobestand in Deutschland und China“). Während China trotz seiner hohen Bevölkerungszahl im vergangenen Jahrhundert für den Automarkt eine unbedeutende Größe war, gibt es seit 2012 mehr Pkw in China als in Deutschland. Der Autobestand hat sich in China seit der Jahrtausendwende mehr als verdreißigfacht, während er in Deutschland „nur“ um 14 % angestiegen ist. Trotzdem liegt die Autodichte in China mit 111 Pkw auf 1.000 Einwohner*innen immer noch weit unter der Autodichte in Deutschland (580 Pkw auf 1.000 Einwohner*innen).
Weltweiter Autobestand Quelle: Verband der Automobilindustrie e.V.Diagramm als PDF
„Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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