Ballungsräume sind im Vergleich zu anderen Gebieten in Deutschland durch vielfältige menschliche Aktivitäten (Industrie, Gewerbe, Verkehr) geprägt und am stärksten durch Luftverunreinigungen belastet. Ein großer Teil der Stationen überschreitet Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Abbildung „Abstand der durchschnittlichen Schadstoffkonzentrationen zu WHO-Empfehlungen im städtischen Hintergrund deutscher Ballungsräume“ zeigt, wie weit die Luftqualität in deutschen Ballungsräumen im Mittel von den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon entfernt ist. Bisher basierte der Indikator für Ozon und Feinstaub auf Luftgüteleitwerten der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2005 (WHO 2006) und für NO2 auf Empfehlungen eines WHO-Forschungsberichtes (WHO 2013), siehe Indikatorenabbildung links. Im Jahr 2021 veröffentlichte die WHO neue, meist deutlich niedrigere Empfehlungen zur Luftqualitätsbewertung auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Wirkungen von Luftschadstoffen (WHO 2021), siehe Indikatorenabbildung rechts. Durch die deutlich strengeren Beurteilungsschwellen für PM2,5 und NO2 vergrößern sich die Abstände der durchschnittlichen Schadstoffkonzentrationen vom Ziel teilweise erheblich. Für Ozon ist die neue WHO-Empfehlung etwas weniger streng als die alte, so dass sich die Abstände zum Ziel sogar etwas verringert haben.
Rund 35 % der Menschen in Deutschland leben in Ballungsräumen und sind daher besonderen Gesundheitsrisiken durch Luftschadstoffe ausgesetzt. Die Daten zeigen die Belastung im „städtischen Hintergrund“, also die Grundbelastung. An verkehrsreichen Standorten in Städten kann die Belastung jedoch deutlich höher sein.
Alle drei abgebildeten Schadstoffe überschreiten die mittleren Konzentrationen der WHO-Empfehlungen 2021, wobei Ozon mehr noch als Feinstaub und Stickstoffdioxid sehr große zwischenjährliche, witterungsbedingte Schwankungen aufweist. Seit dem Jahr 2000 ist die Belastung durch Stickstoffdioxid und Feinstaub deutlich zurückgegangen, liegt aber auch aktuell und auf Basis der WHO-Empfehlung 2021 noch weit über dem Ziel, bei Stickstoffdioxid 52 % über dem Ziel und bei PM2,5 ca. 90 %. Bei Ozon ist nicht mit einem zeitnahen Einhalten bzw. Unterschreiten der Empfehlungen (Indikatorenwerte ≤ 0 %) zu rechnen.
Abstand der durchschnittlichen Schadstoffkonzentrationen zu WHO-Empfehlungen... Quelle: UmweltbundesamtDiagramm als PDF
Als Kenngröße zur Beurteilung der langfristigen Entwicklung der Luftqualität wird der normierte Abstand der durchschnittlichen Konzentrationen im städtischen Hintergrund in Ballungsräumen (siehe Tab. „Ballungsräume in Deutschland“) zu den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2021 betrachtet.
Wegen ihrer gesundheitlichen Gefahren werden hierbei die Luftschadstoffe Feinstaub (PM2,5), Stickstoffdioxid (NO2) sowie Ozon (O3) berücksichtigt.
Tab: Ballungsräume in Deutschland Quelle: UmweltbundesamtTabelle als PDF
Für Feinstaub (PM2,5) empfiehlt die WHO, eine Konzentration von 5 µg/m³ im Jahresmittel nicht zu überschreiten (World Health Organisation (2021). WHO global air quality guidelines: particulate matter (PM2,5 and PM10), ozone, nitrogen dioxide, sulfur dioxide and carbon monoxide).
Stickstoffdioxid
Für Stickstoffdioxid (NO2) empfiehlt die WHO, eine Konzentration von 10 µg/m³ im Jahresmittel nicht zu überschreiten (World Health Organisation (2021). WHO global air quality guidelines: particulate matter (PM2,5 and PM10), ozone, nitrogen dioxide, sulfur dioxide and carbon monoxide).
Ozon
Für Stickstoffdioxid (NO2) empfiehlt die WHO, eine Konzentration von 10 µg/m³ im Jahresmittel nicht zu überschreiten (World Health Organisation (2021). WHO global air quality guidelines: particulate matter (PM2,5 and PM10), ozone, nitrogen dioxide, sulfur dioxide and carbon monoxide).
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