Die chemisch–pharmazeutische Industrie gehört in Deutschland zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig gehört sie auch zu den größten Energieverbrauchern und Erzeugern von Abwasser und gefährlichen Abfällen. Am Gesamtumsatz hatten die Produktionsbereiche „Chemische Grundstoffe“ und pharmazeutische Produkte den größten Anteil. weiterlesen
Chemikalien
Weltweit sind etwa 100.000 Chemikalien auf dem Markt erhältlich. Mehrere tausend Stoffe davon werden in Europa in größeren Mengen verwendet. Die chemische Industrie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland und gleichzeitig zu den größten Energieverbrauchern, Abwasserverursachern und Erzeugern gefährlicher Abfälle.
Chemikalien gelangen vor allem über sie enthaltende Produkte in die Umwelt – etwa indem Landwirte gezielt Pflanzenschutzmittel ausbringen oder wenn Chemikalien aus Anstrichen, Baustoffen oder Alltagsprodukten ausdünsten oder ausgewaschen werden. Etliche dieser Chemikalien werden etwa in Gewässern, Kläranlagen, Sedimenten, Böden oder auch in Vogeleiern gefunden. Einige von ihnen stellen ein Risiko für Tiere, Pflanzen oder die menschliche Gesundheit dar, wenn ihre Konzentration in der Umwelt zu hoch ist. Landesbehörden untersuchen systematisch, ob Flüsse, Seen, Grundwasser, Böden oder auch Lebensmittel mit besonders problematischen Chemikalien wie Dioxinen, polychlorierten Biphenylen und einigen Pestizidwirkstoffen belastet sind.
Bundesbehörden wie das Umweltbundesamt (UBA) prüfen in Registrier-, Bewertungs- und Zulassungsverfahren, welche Risiken von Chemikalien ausgehen. Nach Konzepten, die in der Europäischen Union abgestimmt sind, bewerten die Behörden Daten zu den Wirkungen von Chemikalien und sagen anhand von Modellen die zu erwartenden Umweltbelastungen voraus. Werden dabei Risiken festgestellt, ist ein geeignetes Risikomanagement erforderlich. In manchen Fällen werden allein aufgrund bestimmter Stoffeigenschaften Risikomanagementmaßnahmen notwendig, zum Beispiel wenn Stoffe krebserregend oder fruchtbarkeitsschädigend sind oder wenn sie besonders langlebig sind und sich in Organismen anreichern.
Um Risiken für Mensch und Umwelt zu senken, reichen konkrete Maßnahmen für einzelne Anwendungsbereiche oft nicht aus. Notwendig ist die Entwicklung und Umsetzung einer konsequent nachhaltigen Chemiepolitik sowie die nachhaltige Anwendung von Chemikalien.
Chemikalien in der Umwelt
Wir kommen täglich mit Chemikalien wie z.B. Lösungsmitteln, Farben und Lacken, Haushaltchemikalien, Weichmachern und Flammschutzmitteln aus Kunststoffen in Berührung. Die von Chemikalien ausgehenden Gefahren betreffen uns alle. Um die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor chemischen Substanzen zu schützen, trat 2007 die europäische Chemikalienverordnung REACH in Kraft. weiterlesen
Pflanzenschutzmittel in der Umwelt
Unsere Umwelt ist einer Vielzahl von menschengemachten Chemikalien ausgesetzt. Eine Sonderrolle nehmen dabei die Pflanzenschutzmittel ein. Diese werden zwar zum Schutz der Kulturpflanzen eingesetzt, haben jedoch schädliche Auswirkungen auf weitere Pflanzen und Tiere. Keine andere Stoffgruppe wird so gezielt und in so großem Umfang offen in die Umwelt ausgebracht. weiterlesen
Biozide in der Umwelt
Biozidprodukte bekämpfen tierische Schädlinge und Lästlinge, aber auch Algen, Pilze oder Bakterien. Sie werden in vielen Bereichen eingesetzt, etwa als Desinfektionsmittel und Holzschutzmittel bis hin zum Mückenspray und Ameisengift. Biozidwirkstoffe können auch potenziell gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier sein. weiterlesen
Arzneimittelrückstände in der Umwelt
Arzneimittel sind für die menschliche und tierische Gesundheit unverzichtbar. Jedoch führen der hohe Verbrauch sowie der teilweise unkritische Umgang mit Arzneimitteln zu einer Zunahme von schädlichen und oft langlebigen Rückständen in der Umwelt. Um Gewässer und Böden als Lebensraum und Trinkwasserressource zu schützen, muss der Eintrag von Arzneimittelrückständen in die Umwelt begrenzt werden. weiterlesen