Bevölkerungsentwicklung und Struktur privater Haushalte

2021 blieb die Bevölkerung Deutschlands gegenüber dem Jahr 2020 nahezu gleich. Nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes lagen die Hauptursachen im Rückgang der erfassten Wanderungen im Zusammenhang mit den durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen und zu einem geringen Teil in der erhöhten Sterblichkeit.

Inhaltsverzeichnis

 

83,2 Millionen Menschen

Zum Stichtag 31.12.2021 lebten laut Statistischem Bundesamt rund 83,2 Millionen (Mio.) Menschen in Deutschland. Die Bevölkerung stieg damit gegenüber 2020 nur leicht um 82.000 Personen und blieb daher in Summe nahezu gleich. (siehe Abb. „Bevölkerungsentwicklung in Deutschland“).

Durch die Bereinigung der Melderegister und die Ergebnisse der Volkszählung 2011 in Deutschland lag mit nur 80,3 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern die Bevölkerungszahl um rund 1,5 Mio. Menschen niedriger als aus der Fortschreibung der Bevölkerungsstatistik anzunehmen war. Da es im Jahr 2011 eine Netto-Zuwanderung nach Deutschland gegeben hat, liegt die korrigierte Bevölkerungszahl im Jahr 2011 lediglich um 1,4 Millionen niedriger als die Bevölkerungszahl von 2010.

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland von 1990 bis 2021. Am 31.12.2021 lebten 83,2 Mio. Menschen in Deutschland.
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
Quelle: Statistisches Bundesamt Diagramm als PDF
 

Steigendes Geburtendefizit

Die Entwicklung der Bevölkerung ergibt sich zum einen aus den Geburten und Sterbefällen, zum anderen aus den Zu- und Fortzügen. 2020 starben 212.428 Personen mehr als geboren wurden. Dieses Geburtendefizit erhöhte sich in 2021 gegenüber dem Vorjahr (+ 15.767), was vor allem auf einen Anstieg der Sterbefälle (+ 38.115) zurückzuführen ist. Allerdings erhöhten sich auch die Geburten zum Vorjahr um 22.348.

 

Zuwanderung und Abwanderung

Die leichte Bevölkerungserhöhung im Jahr 2021 ist vor allem auf eine erhöhte Nettozuwanderung zurückzuführen, welche sich im Vergleich zum Vorjahr um 136.764 Personen erhöhte. Die ⁠Wanderungsbilanz⁠ erzielte damit einem Überschuss von 329.163 Personen. Somit konnte die Nettozuwanderung das Geburtendefizit ausgleichen, was sogar in einer moderaten Bevölkerungszunahme resultierte.

Ende 2021 lebten in Deutschland ca. 10,8 Millionen (Mio.) ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (Daten basierend auf der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung). Die deutsche Bevölkerung nahm 2021 gegenüber 2020 leicht ab und sank auf 72,3 Mio. (2020: 72,5 Mio.). Der Ausländeranteil erhöhte sich leicht von 12,7 % im Jahr 2020 auf 13,1 % im Jahr 2021.

 

Immer mehr Ein-Personenhaushalte in Deutschland

Die Zahl der privaten Haushalte stieg zwischen den Jahren 2000 und 2021 um 7,9 % auf 40,7 Millionen, wobei die mittlere Haushaltsgröße auf 2,0 Personen pro Haushalt sank. Dies lag an der überproportionalen Zunahme der Ein- und Zwei-Personenhaushalte. Im Jahr 2021 lebte bereits in 40,8 % der Haushalte in Deutschland nur eine Person. Die Ein- und Zwei-Personenhaushalte machten zusammen beinahe drei Viertel aller Haushalte aus. Betrachtet man die Personen in den Haushalten, so lebte etwa jede fünfte Person in einem Ein-Personenhaushalt und etwas mehr als die Hälfte, nämlich 53,9 %, lebte in Ein- oder Zwei-Personenhaushalten. Die Zunahme der Ein-Personenhaushalte ist zum einen durch einen Anstieg der Zahl der Rentnerhaushalte beeinflusst und geht zum anderen auf Verhaltensänderungen, wie die frühere Gründung eigener Haushalte durch junge Erwachsene sowie die seltenere und spätere Gründung einer Familie mit Kindern zurück. Aufgrund der erwarteten Entwicklung der Altersstruktur in der Bevölkerung dürfte sich die für die letzten Jahre beobachtete Tendenz hin zu kleineren Haushalten auch in Zukunft fortsetzen.

Die Entwicklung der Haushaltsgrößenstruktur ist für die Umweltbelastungen durch die Aktivitäten der privaten Haushalte von besonderer Bedeutung, weil die Inanspruchnahme von Umweltressourcen je Haushaltsmitglied in kleineren Haushalten in der Regel deutlich höher ist als in größeren Haushalten. So weisen die kleineren Haushalte je Haushaltsmitglied insbesondere höhere Konsumausgaben, größere Wohnflächen, einen höheren Energieverbrauch und höhere Kohlendioxid-Emissionen auf. Von dem Rückgang der durchschnittlichen Haushaltsgröße dürfte daher tendenziell ein umweltbelastender Einfluss ausgegangen sein (siehe Tab. „Zahl der Haushalte von 2000 bis 2021 nach Haushaltsgröße“).

Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Zahl der Haushalte in Deutschland von 2000 bis 2021 nach Haushaltsgröße in Tausend. 2021 hatten die Ein-Personenhaushalte einen Anteil von 40,8 Prozent an den Gesamthaushalten.
Tab: Zahl der Haushalte von 2000 bis 2021 nach Haushaltsgröße
Quelle: Statistisches Bundesamt / Umweltbundesamt Tabelle als PDF
Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Bevölkerung  Geburtendefizit  Zuwanderung  Haushalte