Großmarkt

Schema zum ZERO 1-Projekt in der Metro St. Pölten.zum Vergrößern anklicken
ZERO 1
Quelle: Metro St. Pölten

Der Großmarkt im niederösterreichischen St. Pölten ist das europaweit erste Nullenergie-Betriebsgebäude seiner Art. Ein ausgeklügeltes Energiekonzept sorgt für Nachhaltigkeit und eine ausgeglichene Energiebilanz.

Inhaltsverzeichnis

 

Metro St. Pölten

St. Pölten ist mit seinen gut 55.000 Einwohnern die größte Stadt in Niederösterreich. Wer hier im METRO-Großmarkt „ZERO 1“ einkauft, besucht – meist ohne es zu wissen – das europaweit erste Nullenergie-Betriebsgebäude dieser Art. Das ausgeklügelte Energiekonzept im Hintergrund setzt auf ⁠Nachhaltigkeit⁠, Wohlfühlambiente und eine ausgeglichene Energiebilanz.

 

Viel Platz, viel Tageslicht und nachhaltig geplant: „ZERO 1“ in St. Plöten

So unterscheidet sich der Markt mit seinen gut 150 Mitarbeitern schon rein optisch von gewohnten Anblick an. Denn bei „ZERO 1“ wurde bewusst Holz statt Beton verbaut – insgesamt rund 2.850 m3. Großzügige Fensterflächen, die rund um den Markt laufen, sorgen für viel Tageslicht. Das sorgt für eine angenehme Einkaufsatmosphäre und reduziert zugleich den Einsatz von künstlicher Beleuchtung.

Im Vergleich zum alten METRO-Markt wurde der Energiebedarf von 2.700 MW auf 1.000 MW pro Jahr gesenkt. Die erforderliche Energie liefert eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage. Sie deckt mehr als den Eigen-Energiebedarf des Marktes und nutzt die zusätzliche Energie unter anderem für die E-Tankstellen auf dem Parkplatz.

Im Gegensatz zum alten Markt verzichtete man auf vollständig gekühlte Verkaufsräume und stellte stattdessen effiziente Kühlmöbel auf. Das spart viel Energie und zugleich müssen die Kunden beim Einkauf nicht mehr frieren. Insgesamt 62 Möbel wurden von der Firma Viessmann installiert. Dank der doppelt verglasten Türen senken sie den Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlich geschlossenen Kühlregalen um 35 Prozent. Auch Container-Kühlregale und die Geräte im Tiefkühlbereich wurden immer mit Blick auf ihre Energieeffizienz ausgewählt.

Die Abwärme der Kälteanlagen wird ebenfalls genutzt. Zum einen, indem sie in Bodenplatten geleitet wird, die die 8.500 m2 große Verkaufsfläche heizen. Und zum anderen wird die Abwärme auch für die Aufbereitung von Warmwasser verwendet.

Kühlregal in der Metro Bochum.
Kühlsystem Metro
Quelle: Viessmann Kühlsysteme GmbH

Als Kältemittel kommt ausschließlich das natürliche Kältemittel R-744 (CO2) zum Einsatz. Die transkritische CO2-Kälteanlage produziert im Normalkühlbereich ca. 345 kW Kälteleistung, für die Tiefkühlung werden ca. 93 kW Kälteleistung bereitgestellt.

 

Ausgezeichnetes Vorzeigeprojekt

Eröffnet wurde das rund 20 Millionen Euro schwere Vorzeigeprojekt wurde im Oktober 2017.  Es gilt in dieser Form als einzigartig in Europa. „ZERO 1“ wurde sowohl mit dem EHI-Managementaward als auch mit dem britischen Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM mit „brillant“ zertifiziert. BREEAM gilt als das älteste und am weitesten verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen.

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 Kälteanlage