Bäckerei

Außenansicht der Bäckerei Zipper in Gelsenkirchen.zum Vergrößern anklicken
Bäckerei Gelsenkirchen
Quelle: EnergieAgentur.NRW

In der Bäckerei Zipper in Gelsenkirchen wird Klimaschutz großgeschrieben. Denn hier bilden eine Photovoltaik-Anlage, ein Eisspeicher und eine Wärmepumpe zusammen ein umweltverträgliches Heiz- und Kühlsystem.

Inhaltsverzeichnis

 

In der Bäckerei Zipper in Gelsenkirchen wird Klimaschutz großgeschrieben. Denn hier bilden eine Photovoltaik-Anlage, ein Eisspeicher und eine Wärmepumpe zusammen ein umweltverträgliches Heiz- und Kühlsystem.

Seit über 20 Jahren gibt es die Bäckerei Zipper aus Gelsenkirchen mit Filialen in Erle, Resse, Bottrop und Recklinghausen. Das Unternehmen betont dabei seine Verbundenheit mit der Region und bringt diese im Firmenzusatz „Ihr Meisterbäcker aus der Nachbarschaft“ zum Ausdruck.

Die neueste, siebte Filiale der Bäckerei ist auch die modernste. Denn eine Photovoltaik-Anlage, ein Eisspeicher und eine Wärmepumpe arbeiten zusammen und bilden ein umweltverträgliches Heiz- und Kühlsystem.  

 

Filiale mit Vorbild-Funktion: Bäckerei Zipper mit umweltverträglichem Heiz- und Kühlsystem

Die Photovoltaik-Anlage, die das gesamte Flachdach des Gebäudes ausfüllt, generiert thermische und elektrische Energie aus der Sonneneinstrahlung. Sie versorgt unter anderem das zentrale Element der Anlage, den Eisspeicher, mit Energie. Der Speicher wurde in ein gut 4 Meter tiefes Loch eingelassen, enthält circa 30.000 Liter Wasser und dient als Pufferspeicher, in den Wärme eingelagert wird. Der Eisspeicher arbeitet mit Kristallisationswärme, die freigesetzt wird, wenn Wasser seinen Aggregatzustand von flüssig nach fest verändert, also zu Eis gefriert. Dabei wird eine erhebliche Menge Energie freigesetzt. In 10 Kubikmeter gefrorenem Eis steckt ungefähr die gleiche Energie wie in 100 Litern Heizöl.

Der Eisspeicher wird als Energiespeicher für den Kühlungs- oder Heizungsbedarf genutzt. Ein intelligentes Energiequellenmanagement regelt, ob geheizt, gespeichert oder gekühlt werden muss. Die gespeicherte Energie wird auch von der Wärmepumpe verwendet, wenn die Photovoltaik-Anlage nicht ausreichend Strom liefert.

Die Wärmepumpe ist dafür zuständig, dem Eiswasser seine Energie zu entziehen, wodurch das Wasser gefriert. Die Wärmepumpe wandelt dabei die Energie im Eisspeicher in Wärmeenergie um.

Aufgetaut wird der Eisspeicher durch Umweltenergiequellen wie der Solaranlage,  Erdwärme oder auch warmem Regen. Beim Schmelzen des Eises wird dem Wasser wiederum Energie zugeführt, die dann wieder von der Wärmepumpe aufgenommen und in Heizenergie umgewandelt wird.

Im Sommer kann das System auch zur Kühlung der Bäckerei genutzt werden. Dann wird kaltes Wasser aus dem Eisspeicher durch eine Fußbodenheizung gepumpt und das Gebäude so angenehm gekühlt.

Schematische Darstellung des Heiz- und Kühlsystems der Bäckerei Zipper.
Schema Bäckerei Zipper
Quelle: EnergieAgentur.NRW

Vor allem die Kombination von Photovoltaik-Anlage und Eisspeicher ist in größeren Anwendungen nicht ungewöhnlich, für kleinere Unternehmen ist es aber eine echte Neuheit.

 

Höhere Investitionskosten, niedrigere Betriebskosten

Die im Vergleich höheren Investitionskosten der energieeffizienten Anlage werden vermutlich durch die niedrigeren Betriebskosten nach etwa sieben bis neun Jahren amortisiert. Dabei pachtet die Bäckerei alle Komponenten für 18 Jahre und muss nicht alle Investitionskosten auf einmal aufbringen. Ohne ein Contracting wären diese Investitionen für die Bäckerei nicht finanzierbar gewesen.

Die Investitionskosten in Bezug auf den Eisspeicher wurden durch ein Förderprogramm des Landes NRW mit 25 Prozent bezuschusst. Die EnergieAgentur.NRW betont in diesem Zusammenhang, dass es im Bereich der Photovoltaik und Speicher noch viele Potenziale gibt und ermutigt Unternehmer dazu, die Förderungen in diesem Bereich in Anspruch zu nehmen.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Kälteanlage