Nachhaltige Entwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess und dieser Prozess muss den ständig neuen Herausforderungen gewachsen sein. Gerade vor Ort werden diese Dynamiken direkt im Alltag wahrnehmbar und wirkmächtig. Hier können sie passgenau aus dem regionalen Kontext heraus – mit den regionalen Spezifika –und mit dem Wissen um örtliche Fähigkeiten, Potenziale und Schwachstellen gemeistert werden. Sofern der entsprechende Gestaltungsspielraum erstens vorhanden, zweitens erkannt und drittens genutzt wird. Zielgerechtes Empowerment, Aufzeigen aller Handlungsspielräume und Mut machende Good Practises sind entsprechend wichtige Hebel.
Dies gilt weltweit, wenn auf unterschiedlichem Einstiegsniveau, mit unterschiedlicher Intensität und aufgrund unterschiedlicher Treiber. Sowohl national als auch international gibt es zur nachhaltigen Entwicklung eine Fülle von Zusammenschlüssen und Netzwerken (beispielsweise Aalborg Charta, Convenant of Mayors, Friends of the Cities, Transition Towns).
Auch auf der UN-Nachhaltigkeitskonferenz in Rio 2012 und mit Verabschiedung der SDGs 2015 – hier v. a. SDG 11 – wurde die Rolle der Städte und Kommunen besonders anerkannt als entscheidende Handlungsebene. Die „Cities“ waren in Rio eine von neun „major groups“, eine offizielle Verhandlungsgruppe also, die am Abschlussdokument mit formulierte.
Angesichts neuer gesellschaftlicher Entwicklungen (Beteiligungs- und Mitgestaltungswünsche, Belebung der Genossenschaftsidee, Debatten um Wohlstand, Lebensstil, Gemeinwohl und gesellschaftlichen Zusammenhalt) und Zielvereinbarungen wie das Pariser Klimaabkommen ist der integrative Ansatz über alle Ebenen von der UN bis zum Quartier zwingend und der Rio-Slogan „lokal handeln und global denken“ so aktuell wie nie.