Die Energieproduktivität gibt das Verhältnis von Bruttoinlandsprodukt und Energieverbrauch wieder. Sie wird oft als Maßstab für die Effizienz im Umgang mit Energieressourcen verwendet. Die deutsche Energieproduktivität ist seit Beginn der 1990er Jahre deutlich angestiegen.
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Der Begriff der Energieproduktivität und Endenergieproduktivität seit 1990
Die Energieproduktivität zeigt, wie viel Geldeinheiten wirtschaftlicher Leistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) pro Einheit eingesetzter Energie erzeugt werden. Sie bezieht sich entweder auf den Primärenergieverbrauch (PEV) oder Endenergieverbrauch (EEV). Für die Bewertung der Effizienzsteigerung ist der Bezug auf den Endenergieverbrauch geeigneter. Der Indikator ist dadurch um den Effekt des eingesetzten Energieträgermixes mit unterschiedlichen Kraftwerkstypen und Wirkungsgraden bereinigt. Eine steigende Energieproduktivität kann zu einem geringeren Energieverbrauch und sinkenden Treibhausgas-Ausstoß beitragen (siehe Abb. „Primärenergieproduktivität“ und Abb. „Endenergieproduktivität“).
Die Energieproduktivität hat sich bezogen auf den Endenergieverbrauch zwischen den Jahren 1990 und 2020 um mehr als 60 % erhöht (Endenergieproduktivität). Allerdings ist der Endenergieverbrauch zwischen 1990 und 2019 nur wenig gesunken. Dass die Energieproduktivität seit 1990 dennoch so stark gestiegen ist, geht fast vollständig auf den Anstieg des BIP seit 1990 zurück. Anders war es im letzten dargestellten Jahr. 2020 sank das BIP zwar deutlich. Da der Endenergieverbrauch aber noch stärker zurückging, stieg auch in diesem Jahr die Energieproduktivität um 1,3 %.
Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht als Ziel bis zum Jahr 2050 für die Endenergieproduktivität eine jährliche Steigerung um 2,1 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2008 vor. Zwischen 2008 und 2020 ist die Endenergieproduktivität jedoch jährlich nur um durchschnittlich 1,4 % gestiegen. Damit das langfristige Ziel erreicht werden kann, müsste die Produktivität künftig deutlich schneller wachsen als 2,1 % pro Jahr. Dies erscheint aus heutiger Sicht äußerst ambitioniert.
Endenergieproduktivität Quelle: Umweltbundesamt auf Basis Statistisches Bundesamt und Arbeitsgemeinschaft EnergiebilanzenDiagramm als PDF
Bezogen auf den Primärenergieverbrauch hat sich die Energieproduktivität zwischen den Jahren 1990 und 2020 um 84 % erhöht. Diese Zunahme geht hauptsächlich auf einen Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts zurück. Der Primärenergieverbrauch ist seit dem Jahr 1990 in absoluten Zahlen nur leicht gesunken.
Die Energieproduktivität hat sich auch aufgrund von rein strukturellen Effekten verändert. Ein Wandel in der Wirtschaftsstruktur von energieintensiven Industriezweigen hin zu mehr Dienstleistung führt automatisch auch zu einer höheren Energieproduktivität, weil weniger Energie für die Erbringung wirtschaftlicher Leistung benötigt wird. Auch haben Verbesserungen in der Infrastruktur sowie effizienzsteigernde Maßnahmen in der Energiewirtschaft dazu beigetragen die Energieproduktivität zu steigern. In allen Wirtschaftsbereichen und in privaten Haushalten konnten zudem Einsparpotenziale erschlossen werden.
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