Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Rund 70 Prozent des Energieaufkommens wird durch Importe diverser Energieträger gedeckt. Um die Versorgung zu sichern, sollte die Importabhängigkeit verringert und die Vielfalt an Lieferländern und Transportstrukturen erhöht werden.
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Entwicklung der Primärenergiegewinnung
Seit dem Jahr 1990 reduzierte sich die Gewinnung von Energierohstoffen wie Erdgas, Kohle oder erneuerbare Energien in Deutschland um etwa 45 %. Heute werden etwa 3.500 Petajoule (PJ) inländisch gewonnen (siehe Abb. „Primärenergiegewinnung in Deutschland“). Das entspricht etwa 29 % des gesamten Primärenergieverbrauchs. Der Anteil der Eigengewinnung am Primärenergieverbrauch schwankt seit 2008 zwischen 28 und 31 %.
Die wichtigsten im Inland gewonnenen Energieträger sind die erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Biomasse. Sie machen inzwischen mehr als die Hälfte der im Inland gewonnenen Energieträger aus. Dabei wird ein Teil der gewonnenen bzw. verbrauchten Biomasse mit dem Ausland gehandelt. Alle anderen erneuerbaren Energien werden in Deutschland gewonnen und im selben Jahr verbraucht. Braunkohle machte im Jahr 2021 33 % der im Inland gewonnenen Energieträger aus. Dabei wird seit vielen Jahren sogar etwas mehr Braunkohle gefördert, als verbraucht wird. Etwa 5 % des in Deutschland verbrauchten Erdgases stammt aus deutschen Quellen. Die Förderung von Steinkohle wurde in Deutschland 2019 eingestellt.
Primärenergiegewinnung in Deutschland Quelle: Umweltbundesamt auf Basis Arbeitsgemeinschaft EnergiebilanzenDiagramm als PDF
Importabhängigkeit verringern
Importiert werden vor allem die Energieträger Mineralöl, Gas, Steinkohle und Uran. Uran zur Kernenergienutzung wird zu 100 % eingeführt. Die inländische Produktion von Steinkohle wurde mit dem Beginn des Jahres 2019 beendet, seitdem wird der Energieträger vollständig importiert. Ebenso wird Mineralöl wie auch Erdgas fast vollständig aus dem Ausland bezogen (siehe Tab. „Primärenergieimporte“). In den kommenden Jahren wird Deutschland auch bei Erdöl und Erdgas vollständig auf Importe angewiesen sein. Die Risiken dieser hohen Importabhängigkeit wurden im Zuge der Ukraine-Krise im Jahr 2022 deutlich. Deutlich verringerte Einfuhren von Erdgas aus Russland führten zu stark steigenden Erdgas-Preisen für Verbraucher und in der Folge zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verwerfungen.
Um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, sollten erneuerbare Energien weiter ausgebaut und Lieferländer und Transportstrukturen diversifiziert werden. Auch das Einsparen von Energie hilft, genügend Energieträger verfügbar zu halten.
Tab: Primärenergieimporte Quelle: Umweltbundesamt auf Basis Arbeitsgemeinschaft EnergiebilanzenTabelle als PDF
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