Der Stromverbrauch in Deutschland geht seit dem Höhepunkt im Jahr 2007 zurück. Im Jahr 2022 lag der Verbrauch leicht unter dem von 1990. Den meisten Strom verbraucht die Industrie, gefolgt vom Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor, den privaten Haushalten und dem Verkehrssektor.
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Entwicklung des Stromverbrauchs
Der Höhepunkt des deutschen Stromverbrauchs war im Jahr 2007 mit 624 Terawattstunden (TWh) erreicht. Die Bundesregierung hat sich 2010 in ihrem Energiekonzept zum Ziel gesetzt, den Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um 10 % gegenüber dem Verbrauch des Jahres 2008 zu senken. Dieses Ziel wurde im Jahr 2020 mit einem Rückgang von etwa 10,5 % erreicht. Allerdings war der Stromverbrauch in diesem Jahr von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Nach einem vorübergehenden Anstieg im Jahr 2021 sank der Stromverbrauch im Jahr 2022 auf den niedrigsten Wert seit 1996. Allerdings war auch das Jahr 2022 von Sondereffekten durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gekennzeichnet, die zu allgemeinen Sparbemühungen wegen eines erwarteten Erdgas-Mangels führten (siehe Abb. „Bruttostromverbrauch“).
Künftig ist mit einer Zunahme des Stromverbrauchs zu rechnen, da Effekte der sogenannten „Sektorkoppelung“ einzuplanen sind. Dazu zählt, dass sowohl Fahrzeugantriebe als auch Wärmebereitstellung in Gebäuden (Stichwort Wärmepumpe) verstärkt auf elektrischer Basis betrieben werden sollen.
Bruttostromverbrauch Quelle: Umweltbundesamt auf Basis Arbeitsgemeinschaft EnergiebilanzenDiagramm als PDF
Maßnahmen: Energieeffizienz...
Die wichtigsten Maßnahmen in den Sektoren Haushalte und Kleinverbrauch sind die Ausweitung und Verbesserung von Effizienzstandards für elektrische Geräte und energieverbrauchsrelevante Produkte im Rahmen der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG) sowie eine wirksame Energieverbrauchskennzeichnung. Innovative Querschnittstechniken in der Industrie – etwa effizientere Elektromotoren und Druckluftsysteme – können darüber hinaus ebenfalls einen Beitrag leisten. Ein verpflichtendes Energiemanagement und die verbindliche Umsetzung von identifizierten wirtschaftlichen Einsparmaßnahmen können den Unternehmen auch dabei helfen, Kosten zu sparen.
… und Erneuerbare Energien
Im Verkehrssektor strebt die Politik eine Steigerung der Elektromobilität an. Dies geht einher mit einem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch (siehe Abb. „Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch“). Eine vorübergehende Ausnahme von diesem Trend war das Jahr 2021 mit einem deutlichen Rückgang des Erneuerbaren-Anteils. Hintergründe zu dieser Entwicklung sind in der Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland. Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ beschrieben. Im Jahr 2022 stieg der Anteil auf einen neuen Höchstwert. Wesentlich dafür war unter anderem ein neuer Rekord bei der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen (siehe Artikel „Erneuerbare Energien in Zahlen“) bei einem gleichzeitig sinkenden Bruttostromverbrauch.
Die Erneuerbaren leisten damit im Bereich der Stromversorgung einen großen Anteil zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele. Sie verdrängten zunehmend fossile Kraftwerke, ohne dabei die Versorgungssicherheit zu gefährden. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz hat der Gesetzgeber im Jahr 2022 verankert, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 80 % steigen soll. Dies ist ein sehr ambitionierter Wert.
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-StatDiagramm als PDF
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