Indikator: Erneuerbare Energien

Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat Diagramm als PDF
- Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg zwischen 2000 und 2022 von 6,3 % auf 46,2 %.
- Beim Bruttoendenergieverbrauch stieg der Anteil von 6,2 % (2004) auf 20,4 % (2022).
- Die Ziele für das Jahr 2030 können nur mit erheblichen zusätzlichen Anstrengungen erreicht werden. Insbesondere muss mehr Wind- und Photovoltaikleistung als in den letzten Jahren zugebaut werden.
Energiebedingte Emissionen machen etwa 80 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen in Deutschland aus. Erhöht sich der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostrom- und Bruttoendenergieverbrauch, werden fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas eingespart und weniger Treibhausgase ausgestoßen. Den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen ist daher ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und hilft zudem, Ressourcen zu schonen (siehe Indikator „Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch erneuerbare Energien“).
Derzeit importiert Deutschland den weitaus größten Teil seiner Energieträger. Bei erneuerbaren Energien kann sich Deutschland hingegen zu großen Teilen selbst versorgen. Der Ausbau erneuerbarer Energien senkt daher die Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
Der Bruttoendenergieverbrauch beinhaltet neben dem Endenergieverbrauch auch die Eigenverbräuche der Erzeugungsanlagen und die Übertragungs- oder Leitungsverluste. Der Bruttostromverbrauch ist neben dem Verbrauch von Wärme und Kraftstoffen ein wichtiger Bestandteil des Verbrauches von Endenergie.
In den letzten Jahrzehnten entwickelten sich die erneuerbaren Energien rasant: Lag ihr Anteil am Bruttostromverbrauch im Jahr 2000 noch bei etwa 6,3 %, stieg er bis 2022 auf 46,2 %. Auch beim Bruttoendenergieverbrauch stieg der Anteil an, jedoch deutlich langsamer. Grund dafür ist die deutlich langsamere Entwicklung der Umstellung auf Erneuerbare in den Sektoren Wärme/Kälte und Verkehr (siehe Artikel „Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme“ und „Erneuerbare Energie im Verkehr“).
Es bedarf größerer Anstrengung, im Jahr 2030 das verbindliche „80 %“-Ziel der im Jahr 2022 beschlossenen EEG-Novelle 2023 zu erreichen (EEG 2023). Insbesondere der in den letzten Jahren erlahmende Ausbau der erneuerbaren Kraftwerks-Kapazitäten und ein angemessener Ausbau der Stromnetze müssen deutlich forciert werden. Im Jahr 2022 stieg der Ausbau der erneuerbaren Kraftwerksleistung gegenüber den Vorjahren bereits deutlich an, jedoch sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 noch deutlich höhere Ausbauraten in den kommenden Jahren vor (siehe Artikel „Kraftwerke: konventionelle und erneuerbare Energieträger“).
Hinsichtlich des Bruttoendenergieverbrauchs findet sich in der europäischen Erneuerbaren-Energien-Richtlinie von 2009 das Ziel, den Erneuerbaren-Anteil im Jahr 2020 auf 18 % zu steigern. Dieses Ziel wurde 2020 mit einem Anteil von 19,1 % erreicht. Im Jahr 2022 lag der Erneuerbaren-Anteil bei 20,4 %. Für das Ziel 2030 (Anteil 30 %) sind erhebliche zusätzliche Anstrengungen notwendig. Vor allem im Wärme- und im Verkehrssektor steigen die Anteile der erneuerbaren Energien seit vielen Jahren nur langsam.
Der Indikator setzt die in Deutschland auf Basis erneuerbarer Energieträger genutzte Energie ins Verhältnis zum gesamten Bruttoendenergieverbrauch bzw. Bruttostromverbrauch. Die verwendeten Daten werden von der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) und der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) bereitgestellt.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in den Daten-Artikeln "Energieverbrauch nach Energieträgern, Sektoren und Anwendungen" und "Stromerzeugung erneuerbar und konventionell".