Erneuerbare Energie im Verkehr

Im Vergleich zu den Sektoren Strom und Wärme ist der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr bislang deutlich geringer. Im Jahr 2020 erreichte er nach langer Stagnation vorübergehend wieder fast den bisherigen Höchstwert des Jahres 2007. Die Beiträge der verschiedenen erneuerbaren Energieträger im Verkehr haben sich im Laufe der Zeit deutlich verändert.

Erneuerbare Energien im Verkehr

Der Verkehrssektor ist der Sektor mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energiequellen. Einschließlich des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Schienen- und Straßenverkehr betrug der Anteil seit dem Jahr 2008 bis zum Jahr 2019 kontinuierlich zwischen fünf und sechs Prozent (siehe Abb. „Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr: Anteil am Endenergieverbrauch“).

Im Jahr 2020 war der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor noch deutlich von 5,6 % (2019) auf 7,6 % gestiegen. Ursache für den Anstieg waren verschiedene Faktoren, insbesondere die Anhebung der ⁠Treibhausgas⁠-Minderungsquote von 4 % auf 6 % im Jahr 2020.

Im Jahr 2021 sank der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten ⁠Endenergieverbrauch⁠ im Verkehr wieder auf 6,8 %. Hier­für verantwortlich war ein deutlicher Rückgang beim Gesamt­einsatz von Biokraftstoffen, der im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen war: 1. besondere Über­tragungsregelungen im Zuge der Treibhausgas-Minderungsquote (THG-Quote) in den Jahren 2019 bis 2021 und 2. verstärkte Anrechnungen sogenannter Upstream-Emissionsminderungen bei der Kraftstoffherstellung zur Erfüllung der THG-Quote. Der spürbare Rückgang erneuerbarer Energieträger im Verkehr wurde begleitet von einem weiteren Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs im Verkehrssektor um fast 1 % gegenüber dem Vorjahr.

Im Jahr 2022 lag der Absatz von Biokraftstoffen trotz der Erhöhung der THG-Quote von 6 % auf 7 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Zwar sank der Absatz von Biodiesel, dies wurde aber „zum Teil“ durch einen Mehrverbrauch von Bioethanol ausgeglichen. Mehr grüner Strom im Strommix und das Wachstum bei der Elektromobilität ließen die Nutzung von erneuerbarem Strom im Verkehr deutlich anwachsen, weil jedoch auch auch mehr fossiler Kraftstoff genutzt wurde bleibt der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr im Vergleich zum Vorjahr gleich.

Ein Diagramm zeigt den Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Verkehr. Lag ihr Anteil im Verkehrssektor 1990 noch bei 0,1 %, wurde der Höchststand mit 7,3 % zunächst im Jahr 2007 erreicht. Danach fiel der Anteil der erneuerbaren Energien leicht und stagnierte lange zwischen 5 % und 6 %. 2020 stieg der Anteil auf 7,5 %. 2021 lag der Wert bei 6,8 %.
Anteil erneuerbarer Energien im Verkehr: Anteil am Endenergieverbrauch
Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat Diagramm als PDF

Entwicklung verschiedener erneuerbarer Energieträger

Den größten Anteil am Verbrauch erneuerbarer Energieträger im Verkehr hatte im Jahr 2022 mit 61 % Biodiesel, gefolgt von Bioethanol (21 %). Der Anteil von Biomethan betrug 2,6 %. Der Kraftstoff kommt erst seit 2011 in relevantem Umfang zum Einsatz. Es hat bis heute nur einen geringen, wenn auch steigenden Marktanteil von zuletzt 2,6 %. Pflanzenöl wurde im Jahr 2007 im Verkehr noch im Umfang von 8,5 TWh verbraucht. Heute kommt es wegen seiner problematischen Umweltbilanz als Kraftstoff praktisch nicht mehr zum Einsatz (siehe Abb. „Verbrauch erneuerbaren Energien im Verkehrssektor im Jahr 2021“). Durch die zunehmende Elektromobilität steigt der Stromverbrauch im Verkehr. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch ist in den vergangenen Jahren deutlich angewachsen (vgl. Artikel „Stromverbrauch“). Damit stieg in den vergangenen Jahren auch der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energiequellen im Verkehr.

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