Erneuerbare Energien – Vermiedene Treibhausgase

Erneuerbare Energien vermeiden Treibhausgase. In vielen Bereichen verdrängen sie fossile Energieträger und vermeiden damit Emissionen. Die meisten Emissionen werden durch die erneuerbare Stromerzeugung eingespart, aber auch im Wärme- und Verkehrssektor tragen erneuerbare Energien zum Klimaschutz bei. 2022 wurden so 232 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden.

Inhaltsverzeichnis

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger führt zu einer Verdrängung fossiler Energien und somit zu einer zunehmenden Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase. Berechnungen des Umweltbundesamtes zeigen, dass der Einsatz erneuerbarer Energien in den letzten Jahrzehnten so einen wichtigen Beitrag zum ⁠Klimaschutz⁠ leisten konnte. Im Jahr 2022 vermieden erneuerbare Energien 237 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Seit dem Jahr 2000 ist dieser Wert auf das Fünffache gestiegen (siehe Abb. „Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“).

Ein Diagramm zeigt die Entwicklung der durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger vermiedenen Treibhausgas-Emissionen unterteilt nach Strom, Wärme und Verkehr. 1990 wurden 28 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden, 2022 237 Millionen Tonnen.
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Beiträge der verschiedenen Erneuerbaren Energieträger zur Treibhausgasvermeidung

Wichtigster Energieträger bei der Vermeidung von ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen ist die Windenergie. Sie kommt ausschließlich in der Stromerzeugung zum Einsatz. Zweitwichtigster Energieträger ist die ⁠Biomasse⁠: Vor allem die erneuerbare Wärmeversorgung, aber auch erneuerbare Kraftstoffe sind bislang auf nachwachsende Biomasse angewiesen. Auch in Kraftwerken wird mit Biomasse Strom bzw. mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zusätzlich Wärme erzeugt (siehe Abb. „Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2022“).

Ein Diagramm schlüsselt für das Jahr 2022 die Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr nach erneuerbaren Energieträgern auf.
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2022
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Stromerzeugung

Die erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung leisten mit Abstand den wichtigsten Beitrag bei der Vermeidung von Treibhausgasen. Ihr Anteil beträgt mehr als 76 %. Der Umfang der vermiedenen Emissionen ist in den vergangenen Jahrzehnten fast kontinuierlich gewachsen. Insgesamt zeigt die Entwicklung seit dem Jahr 2010, dass sich der erfolgreiche Ausbau der erneuerbaren Energien besonders im Stromsektor positiv auf die Vermeidung von Treibhausgasen auswirkt: Insbesondere durch die Entwicklung bei der Windenergie und der Photovoltaik werden mittlerweile fast 2,5-mal so viele Treibhausgase vermieden wie noch 2010 (siehe Abb. „Stromsektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“).

Ein Balkendiagramm stellt vergleichend für die Jahre 2010 und 2022 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energien an der Vermeidung von Treibhausgasen im Stromsektor dar. Die Vermeidung hat sich in dieser Zeit deutlich mehr als verdoppelt.
Stromsektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Wärmeerzeugung

Im Wärmesektor trägt vor allem die Nutzung fester ⁠Biomasse⁠ (also vor allem Holz) zur Vermeidung von Treibhausgasen bei (siehe Abb. „Wärmesektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien“). Allerdings ist die Bedeutung von fester Biomasse zur Emissionsreduktion zwischen 2010 und 2022 nur leicht angestiegen. Zugenommen hat vor allem die Bedeutung anderer Energieträger wie Solarthermie, Geothermie und insbesondere mittels Wärmepumpen nutzbar gemachte Umweltwärme. Sie machen nun 15 % der Emissionsvermeidung aus.

Ausführlichere Informationen zum Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmesektor finden Sie auch im Artikel „Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme“.

Ein Balkendiagramm stellt vergleichend für die Jahre 2010 und 2022 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energieträger an der Vermeidung von Treibhausgasen im Wärmesektor dar. Die Vermeidung hat sich in diesem Zeitraum nur gering erhöht.
Wärmesektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Verkehr

Biokraftstoffe vermeiden ebenfalls Emissionen im Umfang von mehreren Millionen Tonnen ⁠Kohlendioxid-Äquivalente⁠ (siehe Abb. „Verkehrssektor: Vermiedene ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen durch die Nutzung biogener Kraftstoffe“). Allerdings bleibt der Verkehrssektor der Bereich mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energien – und damit auch der Sektor mit der geringsten Emissionsvermeidung.

Die Menge vermiedener Treibhausgas-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger im Verkehr stieg in den Jahren vor 2019 nur sehr leicht an. Mit dem stark steigenden Anteil an Biokraftstoffen und erneuerbarem Strom im Jahr 2020 stieg aber auch die Menge der vermiedenen Emissionen in diesem Jahr. Im Jahr 2021 kam es wieder zu einem Rückgang des Einsatzes erneuerbarer Energien im Verkehrssektor und somit im Umfang vermiedener Emissionen. Der Wert ist dennoch immer noch der zweithöchste seit 1990. Im Jahr 2022 war der Umfang der vermiedenen Emissionen gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert.

Ausführlichere Informationen zum Einsatz erneuerbarer Energien im Verkehr finden Sie auch im Artikel „Erneuerbare Energie im Verkehr“.

Ein Balkendiagramm stellt vergleichend für die Jahre 2010 und 2021 die Beiträge einzelner erneuerbarer Energieträger an der Vermeidung von Treibhausgase im Verkehrssektor dar. Die Vermeidung hat sich in diesem Zeitraum deutlich erhöht.
Verkehrssektor: Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung biogener Kraftstoffe
Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
 

Methodische Hinweise

Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer Netto-Betrachtung (Netto-Bilanz). Dabei werden die durch die Endenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger brutto vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen werden dabei weitestgehend mit einbezogen.

Die detaillierte Methodik zur Berechnung des Indikators wird in der Publikation „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger 2021" beschrieben.

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