Indikator: Vermiedene THG-Emissionen durch erneuerbare Energien

Quelle: Umweltbundesamt unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat Diagramm als PDF
- In den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr werden fossile Energieträger zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt.
- Die auf diese Weise jährlich eingesparten Treibhausgas-Emissionen lagen 2022 mehr als achtmal so hoch wie 1990.
- Die Bundesregierung will den Anteil erneuerbarer Energien deutlich ausbauen und die Treibhausgas-Emissionen damit weiter senken.
Jeder Wirtschaftsprozess ist mit dem Einsatz von Energie verbunden. Derzeit sind sowohl in Deutschland als auch weltweit fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas die wichtigsten Energiequellen. Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe werden Treibhausgase ausgestoßen. Dies ist der wichtigste Treiber des globalen Klimawandels.
Ein wesentlicher Ansatz für den Klimaschutz ist deshalb, die Volkswirtschaft auf saubere Energieformen umzustellen, insbesondere auf erneuerbare Energien. Der Indikator zeigt den Beitrag der erneuerbaren Energien zur Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen und damit zur Erreichung der Klimaschutzziele an.
Auch der effizientere Einsatz von Energie (Energieeffizienz) spielt eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. Jedoch kann Energieeffizienz nur schwer direkt gemessen werden. Mit dem Indikator "Energieproduktivität" liegt ein allgemeines Maß für die Energieeffizienz einer Volkswirtschaft vor.
In den letzten Jahrzehnten wurden die erneuerbaren Energien in Deutschland stark ausgebaut. Im Jahr 2022 konnten durch ihre Nutzung 232 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden werden, welche sonst zusätzlich durch die Nutzung fossiler Energieträger entstanden wären. Die Einsparung war mehr als achtmal so hoch wie im Jahr 1990.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien trug im Jahr 2021 fast 78 % zu der durch erneuerbare Energien insgesamt vermiedenen Menge an Treibhausgasen bei. Der Wärmebereich war für 18 % verantwortlich und die Nutzung von Biokraftstoffen und erneuerbarem Strom im Verkehr für etwa 4 %.
Die Bundesregierung strebt mit dem „Klimaschutzprogramm 2030“ von 2019 an, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 55 % unter den Wert von 1990 zu senken (BReg 2019). Bis 2045 soll der Ausstoß laut dem Klimaschutzgesetz 2021 von 2021 auf Null sinken (BReg 2021). Zur Erreichung dieser Ziele sollen insbesondere die erneuerbaren Energien einen wichtigen Beitrag leisten. So soll beispielsweise bis 2030 ein Anteil von 80 % des Bruttostromverbrauchs und 30 % des gesamten Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden (EEG 2023). Um diese Ziele zu erreichen, sind weiter erhebliche Anstrengungen nötig (siehe auch die Indikatoren „Emission von Treibhausgasen“ und „Erneuerbare Energien“).
Für die Berechnung des Indikators wird angenommen, dass Energie, die heute aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, nicht mehr durch einen fossilen Energiemix bereitgestellt werden muss. Die für diese Energiemenge eingesparten Emissionen werden im Indikator veranschaulicht. Dabei deckt der Indikator auch die Emissionen erneuerbarer Energieträger ab, welche während Produktion, Installation oder Wartung anfallen (sogenannte Vorketten). Die detaillierte Methodik zur Berechnung des Indikators wird in der Publikation „Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger 2021" beschrieben (UBA 2022) .
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel: "Erneuerbare Energien - Vermiedene Treibhausgase".