Indikator: Endenergieproduktivität

Ein Diagramm zeigt die Endenergieproduktivität von 2008 bis 2021. Sie ist seit 2008 um 20 % gestiegen. Es werden außerdem der Endenergieverbrauch und das Bruttoinlandsprodukt für diesen Zeitraum dargestellt. zum Vergrößern anklicken
Endenergieproduktivität
Quelle: Umweltbundesamt auf Basis Statistisches Bundesamt und Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Wie effizient eine Volkswirtschaft Energie einsetzt, kann durch den ⁠Indikator⁠ „Endenergieproduktivität“ gemessen werden.
  • Zwischen 2008 und 2021 ist die Endenergieproduktivität um 20 % gestiegen.
  • Die Bundesregierung strebt eine jährliche Erhöhung der Endenergieproduktivität um 2,1 % an.
  • Zwischen 2008 und 2021 lag der durchschnittliche Anstieg mit 1,4 % pro Jahr deutlich unter diesem Wert.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Die Energieeffizienz muss weltweit steigen, damit der globale Energieverbrauch nicht ungebremst weiter zunimmt und um drastische Folgen für die Umwelt zu vermeiden. Die Energieproduktivität gibt an, wieviel wirtschaftliche Leistung (Bruttoinlandsprodukt) pro Einheit eingesetzter Energie erzeugt wird. Die Energieproduktivität ist damit ein Maß für die Energieeffizienz.

Die Energieproduktivität zu erhöhen, ist auch ökonomisch sinnvoll: Mit weniger Ressourcen die gleiche wirtschaftliche Leistung zu erbringen, verringert die Umweltbelastung und spart zugleich Geld. Auch private Haushalte können Geld sparen, wenn sie Geräte mit hoher Energieeffizienz verwenden.

Zur Bewertung der Energieproduktivität wird der ⁠Endenergieverbrauch⁠ statt des Primärenergieverbrauchs verwendet. Dies erhöht die Aussagekraft des Indikators, weil bei der ⁠Endenergie⁠ Verluste im Energiebereitstellungssystem durch Energiewandlung und -übertragung nicht bilanziert werden. Da der Endenergieverbrauch Strom und Wärme umfasst, haben die Witterungsbedingungen und die Bevorratung von Brennstoffen einen Einfluss auf seine Höhe.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Zwischen 2008 und 2021 ist die Endenergieproduktivität um 20 % gestiegen. Treiber des Anstieges der Produktivität war vor allem die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes. Dieses ist seit 2008 um 13 % gewachsen, der ⁠Endenergieverbrauch⁠ hingegen um 5 % gesunken. Diese sogenannte Entkopplung zwischen Verbrauch und Wirtschaftsleistung kann durch eine höhere Energieeffizienz, aber auch durch einen Strukturwandel hin zu weniger energieintensiven Wirtschaftsaktivitäten erklärt werden.

2010 beschloss die Bundesregierung mit dem Energiekonzept das Ziel, die Endenergieproduktivität bis 2050 jährlich um 2,1 % zu steigern (BMWi, ⁠BMU⁠ 2010). Dadurch sollte die Produktivität bis 2021 um 31 % höher liegen als im Jahr 2008. Tatsächlich lag die Produktivität 2021 nur 20 % höher als 2008, das jährliche Wachstum lag bei rund 1,4 %. Damit wurde das Ziel des Energiekonzepts bislang deutlich verfehlt. Um die Ziele zukünftig zu erreichen, hat die Bundesregierung 2019 die „Energieeffizienzstrategie 2050“ beschlossen, die auch eine Neuauflage des „Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz“ (NAPE 2.0) umfasst mit konkreten Effizienz-Maßnahmen bis 2030 (BMWi 2019).

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Der ⁠Indikator⁠ „Endenergieproduktivität “ wird als Verhältnis des realen Bruttoinlandsproduktes und des Endenergieverbrauchs Deutschlands berechnet. Das Bruttoinlandsprodukt wird vom Statistischen Bundesamt im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen berechnet und veröffentlicht. Der ⁠Endenergieverbrauch⁠ wird regelmäßig von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) ermittelt. Methodische Hinweise zur Berechnung veröffentlicht die AGEB in den Erläuterungen zu den Energiebilanzen (pdf, AGEB 2015).

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Energieproduktivität".