Energieeinsparpotenziale

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Stromsparpotenziale ausschöpfen spart Geld, Teibhausgase und Kraftwerke
Quelle: vloenerjung / Fotolia.com

Zu wissen, wieviel Energie für welche Zwecke eingesetzt wird, ist essentiell. Während manche Energieeinsätze sinken, steigen andere. Unterschiedlich hoch sind auch die realisierbaren Energieeinsparpotenziale. Politische Instrumente sollen bewirken, dass Energie - ganzheitlich betrachtet - sparsamer und effizienter eingesetzt wird, was Energiekosten verringert und Umwelt und Klima schützt.

Wie viel Energie verwenden wir? Wie effizient nutzen wir Energie?

In welchem Sektor wurde wieviel Energie eingesetzt? Wie viel besser sind Kühlschränke oder Waschmaschinen im Energieverbrauch geworden? Wie hat sich der Heizenergiebedarf pro Wohneinheit entwickelt? Antwort gibt der Bericht „Energieeffizienz in Zahlen“. Der Bericht zeigt: Deutschland hat in den letzten Jahren Fortschritte bei der Energieeffizienz gemacht. Doch noch sinkt der absolute Energieberbrauch nicht schnell genug, die Energieeffizienz-Ziele werden verfehlt, und es gibt es weitere ungenutzte Potenziale und Handlungsbedarf.

Wieviel Energie können wir einsparen?

Der Projektionsbericht 2023 und die Studie Klimaschutzinstrumente-Szenario 2030 (KIS-2030) zeigen, dass der ⁠Endenergieverbrauch⁠ in Deutschland unter den gegenwärtigen Randbedingungen von rund 8.525 Petajoule im Jahr 2022 um rund 15 Prozent auf 7.296 Petajoule im Jahr 2035 sinken könnte (Mit-Maßnahmen-Szenario MMS). Mit zusätzlichen Anstrengungen in allen Sektoren könnte der ⁠Endenergieverbrauch⁠ sogar um 21 Prozent auf rund 6.724 Petajoule sinken, wie das KIS-2030 Szenario zeigt. Dabei dürfte das tatsächliche Potenzial noch deutlich größer sein, weil KIS-2030 lediglich einige wenige ausgewählte Politikinstrumente enthält.

Die Grafik zeigt die Potenziale für Energieeinsparungen bis 2035 auf: Obwohl der Trend bereits positiv ist, können sowohl Gewerbe als auch Haushalte, Industrie und Verkehr noch Potenziale ausschöpfen.
Einsparpotenziale an Endenergie in den einzelnen Sektoren in Deutschland
Quelle: Umweltbundesamt
 

Auch die großen Klimaschutzszenarien erlauben Rückschlüsse auf hohe Energieeinsparpotenziale. In den allermeisten Szenarienrechnungen auch externer Akteure sinkt der ⁠Endenergieverbrauch⁠ bis 2030 und 2050 deutlich, wie die Übersicht aus dem UBA-Factsheet zu Energieeffizienzzielen zeigt.

Die Abbildung zeigt den Endenergieverbrauch in Deutschland auf der Y-Achse bis 2021, die Trendentwicklung bis 2050, sowie verschiedene Zielpfade aus unterschiedlichen Klimaschutzszenarien. Die Jahre sind auf der X-Achse abgetragen, Stützjahre sind i.d.R. 2030 und 2045.
Szenarien und Einsparziele Endenergieverbrauch Deutschland
Quelle: Umweltbundesamt
 

Ungenutzte Energiespar-Potenziale durch Verhaltensänderungen

Neben der Steigerung der Energieeffizienz bieten vor allem Maßnahmen mit Verhaltensänderungen, die sogenannte ⁠Suffizienz⁠-Strategie, bislang ungenutzte Potenziale zum Energiesparen. Das Forschungsvorhaben „Möglichkeiten der Instrumentierung von Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung“ hat untersucht, wie sich das Verhalten von Menschen auf das Einsparen von Energie auswirkt und wie dieses Verhalten beeinflusst werden kann. Für die Bereiche Wohnfläche, Stromverbrauch in Haushalten und Gewerbe sowie für das Thema Arbeitszeit wurden dazu Vorschläge für Politikinstrumente erarbeitet und deren Wirkung für das Jahr 2030 in Deutschland analysiert.

Wie hoch ist die Energieeinsparung durch die Ökodesign-Richtlinie?

Die Ökodesign-Richtlinie der EU ist ein starkes und geeignetes Instrument, um die Energieeffizienz von Produkten zu erhöhen. Aus möglichen beachtlichen Effizienzgewinnen bei den einzelnen Produkten aber auch absolute Einsparungen am gesamten Stromverbrauch zu machen, ist eine Herausforderung. Mit der Publikation „Umweltgerechte Gestaltung energiebetriebener Produkte” stellt das ⁠UBA⁠ die Richtlinie, ihren Ausgestaltungsprozess sowie ihre Auswirkungen auf Hersteller und Verbraucherinnen und Verbraucher leicht verständlich dar.

Umweltfreundliche Produkte fördern: Konzept für ein „Top-Runner-Modell“

Die Bundesregierung will auf EU-Ebene ein Anforderungs- und Anreizsystem schaffen. Es soll die energie- und ressourceneffizientesten Produkte auf dem Markt fördert. Für ein solches „Top-Runner-Modell“ hat das UBA bereits vor Jahren ein Grundkonzept erstellen lassen. Die UBA-Veröffentlichung „A Front-Runner Approach for EU product policy“ zeigt, wie der Ansatz in der aktuellen Situation umgesetzt werden könnte.

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