Treibhausgas-Emissionen in Deutschland
Die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einer Minderung um 38,7 Prozent im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990.
Die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einer Minderung um 38,7 Prozent im Vergleich zum internationalen Referenzjahr 1990.
In Deutschland konnten die Treibhausgas-Emissionen seit 1990 deutlich vermindert werden. Die in Kohlendioxid-Äquivalente umgerechneten Gesamt-Emissionen (ohne Kohlendioxid-Emissionen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) sanken bis 2021 um rund 480 Millionen Tonnen (Mio. t) oder 38,7 %. Für das Jahr 2021 wurden Gesamt-Emissionen in Höhe von 762 Mio. t berichtet. Die Emissionen steigen damit deutlich gegenüber dem durch Sondereffekte geprägten Jahr 2020, liegen aber deutlich unter dem Emissionsniveau des Jahres 2019.
Die deutlichsten Wiederanstiege gab es in der Energiewirtschaft. Besonders deutlich stiegen die Emissionen aus der Stein- und Braunkohlenverstromung aufgrund des erhöhten Kohleeinsatzes. Der Einsatz von emissionsärmerem Erdgas nahm dagegen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der deutlich gestiegenen Gaspreise ab. Die wesentlichen Gründe für den erhöhten Einsatz fossiler Energieträger zur Stromerzeugung ist die im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringerte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, insbesondere die geringere Windstromerzeugung, und ein gestiegener Bruttostromverbrauch (siehe folgende Abbildung und Tabellen).
Die Kohlendioxid (CO2)-Emissionen werden fast ausschließlich durch Verbrennungsprozesse verursacht (ca. 95 %). Insgesamt stiegen die geschätzten Kohlendioxid-Emissionen im Jahr 2021 deutlich: vor allem der Wiederanstieg in der Energiewirtschaft (+12,9 % gegenüber dem Vorjahr) setzen den Trend, aber auch in der Industrie stiegen die Kohlendioxid-Emissionen gegenüber dem Vorjahr deutlich (+6,7%).
In der ebenfalls relevanten Kategorie Haushalte und Kleinverbraucher sanken die Emissionen hingegen leicht. Mindernd wirkt der Umstand, dass die Heizöllager aufgrund der günstigen Preise und in Erwartung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes bereits 2019 und 2020 umfangreich aufgestockt wurden. Der Erdgasverbrauch wiederum stieg dagegen witterungsbedingt an.
Die Methan (CH4)-Emissionen wurden zwischen 1990 und 2009 etwa halbiert. Bis auf das Jahr 2012 sanken die Emissionen seit 1990 jedes Jahr, in den letzten Jahren bis auf knapp 48 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente.
Hauptverursacher von Distickstoffoxid (N2O) waren im Jahr 1990 zu 46 % die Landwirtschaft und zu 40 % die Industrie. Bis 2021 sanken die Gesamt-Emissionen geschätzt um ca. 52 % (siehe Abb. „Trend der Emissionen von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid“). In diesem Zeitraum stieg der Anteil der Emissionen aus der Landwirtschaft wegen dort nur kleinerer Minderungen auf fast 77 %.
Die Emissionen der fluorierten Treibhausgase sind seit 1995 gesunken. Im Jahr 1995 überstiegen die Emissionen bei der Herstellung die aus der Verwendung um nahezu das Doppelte. Zwischen 1995 und 2000 sind die Emissionen von fluorierten Treibhausgasen deutlich gemindert worden. Die Emissionen sind von 2003 bis 2017 kontinuierlich gestiegen, zeigen aber nun einen leichten Abwärtstrend. Grund dafür sind wirksame gesetzliche Regelungen, welche die Verwendung der F-Gase limitieren. Hauptursache für die starke Zunahme war der vermehrte Einsatz von fluorierten Treibhausgasen als Kältemittel. Minderungen wurden hauptsächlich bei der Herstellung von Primäraluminium, Halbleitern, der auslaufenden Anwendung in Autoreifen, der Produktion von Schallschutzscheiben und bei Anlagen zur Elektrizitätsübertragung erreicht. Allerdings nehmen die Emissionen aus der Entsorgung von Schallschutzscheiben seit 2006 sichtbar zu, da die angenommene Lebenszeit dieser Scheiben erreicht wird. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass die F-Gas-Emissionen, insbesondere die HFKW-Emissionen, durch die Umsetzung der Verordnung (EU) Nr. 517/2014 weiter abnehmen. Wichtigstes Instrument der Verordnung ist die schrittweise Begrenzung der Verkaufsmengen von HFKW bis 2030 auf ein Fünftel der heutigen Verkaufsmengen. Dies wird sich zeitversetzt auf die Höhe der Emissionen auswirken. Die Schwefelhexafluorid-Emissionen aus der Entsorgung von Schallschutzscheiben werden jetzt kontinuierlich sinken (siehe Abb. „Anteile der Treibhausgase an den Emissionen“ und Tab. „Reduktion der Emissionen von direkten und indirekten Treibhausgasen und von Schwefeldioxid gegenüber dem Vorjahr“).
Die mit 84 % im Jahr 2021 bedeutendste Quelle von Treibhausgas-Emissionen ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Treibhausgase in Deutschland nach Kategorien“). Insgesamt nahmen die energiebedingten Emissionen aller Treibhausgase zwischen 1990 und 2021 geschätzt um 39 % ab. Die darin enthaltenen Diffusen Emissionen aus Brennstoffen sanken im gleichen Zeitraum sogar um 82 %.
Die Industrieprozesse sind mit einem Anteil an den Gesamtemissionen von ca. 7,2 % die bedeutendste der anderen Kategorien. Die Emissionen des Jahres 2021 sanken gegenüber 1990 um knapp 41 %.
Die Landwirtschaft liegt in der gleichen Größenordnung (Anteil 7,7 %), die Emissionen des Jahres 2021 sanken gegenüber 1990 jedoch nur um 22 %.
Die deutlichste relative Minderung der Treibhausgas-Emissionen (-78 %) trat in der Abfallwirtschaft auf, so dass der Anteil an den Gesamtemissionen 2021 nur noch 1,1 % betrug (siehe auch „Klimaverträgliche Abfallwirtschaft“).
Informationen zu den deutschen Klimazielen finden Sie hier: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-d...
Informationen zu den europäischen Klimazielen finden Sie hier: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/europaeische-energie-klimaziele
Das Umweltbundesamt erstellt entsprechend §5 Bundesklimaschutzgesetz (KSG) zum 15. März eines jeden Jahres die Daten der Treibhausgasemissionen des Vorjahres nach den in Anlage 1 KSG festgelegten Sektoren und stellt Über- und Unterschreitungen der in Anlage 2 KSG festgelegten zulässigen Jahresemissionsmengen fest.
Diese Daten sind die Grundlage für die im Gesetz festgesetzten Aufgaben des Unabhängigen Expertenrats für Klimafragen (vgl. Bundes-Klimaschutzgesetz §11, §12).
Presseinformation: Treibhausgasemissionen stiegen 2021 um 4,5 Prozent
Emissionsübersichten in Sektoren Kurzer Begleitbericht Kurzdoku
Der Nationale Inventarbericht wird in der Reihe Climate Change in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht.
Eine Kurzfassung für die EU ist ebenfalls verfügbar, inkl. EU-spezifischer Anhänge.
Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2022 Submission under the United Nations Framework Convention on Climate Change and the Kyoto Protocol 2022
Die folgenden Daten-Tabellen zeigen die Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in den Kategorien der Emissionsberichterstattung sowie alternativ nach den Sektoren des Bundes-Klimaschutzgesetzes.
Trendtabellen Treibhausgase 1990-2020 (Stand: EU-Submission) Emissionsübersichten nach KSG-Sektoren
CRF-Tabellen 2022, MMR-Anhänge & weitere Materialien (EU-Resubmission, externer Link) MMR-Anhang X (EU-Submission, externer Link)
Das Umweltbundesamt erstellt entsprechend §5 Bundesklimaschutzgesetz (KSG) zum 15. März eines jeden Jahres die Daten der Treibhausgasemissionen des Vorjahres nach den in Anlage 1 KSG festgelegten Sektoren und stellt Über- und Unterschreitungen der in Anlage 2 KSG festgelegten zulässigen Jahresemissionsmengen fest.
Diese Daten sind die Grundlage für die im Gesetz festgesetzten Aufgaben des Unabhängigen Expertenrats für Klimafragen (vgl. Bundes-Klimaschutzgesetz §11, §12).
Presseinformation: Treibhausgasemissionen sinken 2020 um 8,7 Prozent
Emissionsübersichten in den Sektoren des Bundesklimaschutzgesetzes Methodenband zur Veröffentlichung der Emissionsdaten
Der jährliche Begleitbericht zur deutschen Treibhausgas-Berichterstattung erscheint in der Reihe Climate Change und liegt in deutscher und englischer Sprache vor.
Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2021 Submission under the United Nations Framework Convention on Climate Change and the Kyoto Protocol 2021
Trendtabellen Treibhausgase 1990-2019 (Stand: EU-Submission)
CRF-Tabellen 2021, MMR-Anhänge & weitere Materialien (EU-Submission, externer Link)
Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2020 Submission under the United Nations Framework Convention on Climate Change and the Kyoto Protocol 2020
Trendtabellen Treibhausgase 1990-2018 (Stand: EU-Submission)
CRF-Tabellen 2020 & weitere Materialien (EU-Resubmission, externer Link)
Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2019 Submission under the United Nations Framework Convention on Climate Change and the Kyoto Protocol 2019
CRF-Tabellen 2019 & weitere Materialien (EU-Resubmission, externer Link)
CRF-Tabellen 2018 & weitere Materialien (UNFCCC-Submission, externer Link)
Hans-Dieter Haenel, Claus Rösemann, Ulrich Dämmgen, Ulrike Döring, Sebastian Wulf, Brigitte Eurich-Menden, Annette Freibauer, Helmut Döhler, Carsten Schreiner, Bernhard Osterburg
Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Kyoto-Protokoll 2017
Nationaler Inventarbericht zum Deutschen Treibhausgasinventar 1990 – 2015
Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen 1990 – 2015
Tabellarische Aufstellung der abgeleiteten Emissionsfaktoren für CO2: Energie & Industrieprozesse
Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen 1990 – 2014
Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen 1990 - 2013
Emissionsfaktoren für CO2: Energie u. Industrieprozesse 1990-2013
Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen 1990 - 2012