Indikator: Emission von Treibhausgasen

Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF
- Die deutschen Treibhausgas-Emissionen sind laut einer ersten Schätzung zwischen 1990 und 2021 um knapp 39 % gesunken.
- Deutschlands Treibhausgas-Emissionen sollten bis 2020 um mindestens 40 % und sollen bis 2030 um mindestens 65 % gegenüber den Emissionen von 1990 sinken. Bis 2045 soll die vollständige Treibhausgasneutralität erreicht werden.
- Im Jahr 2021 verfehlt Deutschland das für das Jahr 2020 gesetzte Ziel von minus 40 % das in 2020 vor allem durch Sondereffekte erreicht wurde. Ohne massive und rasche zusätzliche Anstrengungen werden auch die weiteren Ziele nicht erreicht.
- Mit dem im Jahr 2021 geänderten Bundes-Klimaschutzgesetz werden die sektoralen Emissionsmengen für das Jahr 2030 deutlich verringert und die zu erreichende Treibhausgas-Neutralität vom Jahr 2050 auf das Jahr 2045 vorgezogen. Zusammen mit unterstützenden Maßnahmen und dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und dem „Klimaschutzplan 2050“ will die Bundesregierung die Klimaschutzziele erreichen.
Treibhausgase werden überwiegend durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle oder Erdöl freigesetzt. Sie entstehen aber auch bei industriellen Prozessen oder durch Tierhaltung in der Landwirtschaft. Wenn der Gehalt von Treibhausgasen in der Atmosphäre ansteigt, führt dies zur Erwärmung der Erdatmosphäre und somit zum Klimawandel. Die globale Erwärmung hat vielfältige negative Auswirkungen, wie zum Beispiel den Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme der Risiken von Überschwemmungen, Dürreperioden oder anderen extremen Wetterereignissen.
Die internationale Staatengemeinschaft hat sich deshalb im Jahr 2015 auf dem Klimagipfel in Paris darauf geeinigt, dass der globale Anstieg der Temperatur die Schwelle von 1,5 Grad nach Möglichkeit nicht überschreiten soll. Maximal soll der Anstieg 2 Grad betragen. Dies kann nur gelingen, wenn der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen schnell und drastisch reduziert wird.
Der Ausstoß (Emission) von Treibhausgasen geht in Deutschland seit 1990 zurück: von 1.242 Millionen Tonnen (Mio. t) Kohlendioxid-Äquivalenten im Jahr 1990 auf 762 Mio. t im Jahr 2021 – ein deutlicher Wiederanstieg nach dem durch Sondereffekte geprägten Emissionen des Jahres 2020. Insgesamt entspricht dies einem Rückgang von unter 39 %. Sieht man vom niedrigen Wert im Krisenjahr 2009 ab, folgt der Indikator einem langfristigen Abwärtstrend. Nach einer Phase der Stagnation sind die Emissionen in den Jahren 2017 bis 2021 deutlich gesunken, vor allem durch gestiegene Zertifikatspreise im Emissionshandel und den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Ende 2015 wurde mit dem Übereinkommen von Paris ein Nachfolge-Abkommen für das Kyoto-Protokoll vereinbart. Die bisherige Entwicklung macht deutlich, dass intensive Anstrengungen beim Klimaschutz notwendig sind, um die Ziele zu erreichen. Die Bundesregierung hat dazu mit dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ (BMUB 2014) sowie dem „Klimaschutzprogramm 2030“ (BReg 2019) Maßnahmen eingeleitet. Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz wurden verbindliche Jahresemissionsmengen, sowie ein Monitoring- und Nachschärfungsmechanismus für die einzelnen Sektoren beschlossen, um das Treibhausgas-Minderungsziel von „mindestens 65 %“ bis zum Jahr 2030 sicherzustellen.
Der Indikator basiert auf den Daten des Nationalen Treibhausgasinventars der Jahre 1990 bis 2020 sowie vorläufigen Zahlen für das Jahr 2021. Die Methodik zur Berechnung wird im jeweils aktuellen Inventarbericht beschrieben (UBA 2022). Dabei werden die Emissionen aller im Kyoto-Protokoll geregelten Treibhausgase (zum Beispiel Kohlendioxid, Methan) normiert zusammengefasst. Da die verschiedenen Gase das Klima unterschiedlich beeinflussen, wird ihr Effekt auf die Wirkung von Kohlendioxid normiert (Kohlendioxid-Äquivalente).
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in im Daten-Artikel "Treibhausgas-Emissionen in Deutschland".