Indikator: Emission von Treibhausgasen

Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF
- Die deutschen Treibhausgas-Emissionen sind zwischen 1990 und 2019 um über 35 % gesunken.
- Deutschlands Treibhausgas-Emissionen sollen bis 2020 um mindestens 40 % und bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber den Emissionen von 1990 sinken. Bis 2050 soll die vollständige Treibhausgasneutralität erreicht werden.
- Ohne massive und rasche zusätzliche Anstrengungen werden die gesetzten Ziele nicht erreicht.
- Mit dem „Klimaschutzgesetz“, dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und dem „Klimaschutzplan 2050“ will die Bundesregierung die Klimaschutzziele erreichen.
Treibhausgase werden weit überwiegend durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Kohle oder Erdöl freigesetzt. Sie entstehen aber auch bei industriellen Prozessen oder durch Tierhaltung in der Landwirtschaft. Wenn der Gehalt von Treibhausgasen in der Atmosphäre ansteigt, führt dies zur Erwärmung der Erdatmosphäre und somit zum Klimawandel. Die globale Erwärmung hat vielfältige negative Auswirkungen, wie zum Beispiel den Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme der Risiken von Überschwemmungen, Dürreperioden oder anderen extremen Wetterereignissen.
Die internationale Staatengemeinschaft hat sich deshalb im Jahr 2015 auf dem Klimagipfel in Paris darauf geeinigt, dass der globale Anstieg der Temperatur die Schwelle von 1,5 Grad nach Möglichkeit nicht überschreiten soll. Maximal soll der Anstieg 2 Grad betragen. Dies kann nur gelingen, wenn der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen schnell und drastisch reduziert wird.
Der Ausstoß (Emission) von Treibhausgasen geht in Deutschland seit 1990 zurück: von 1.249 Millionen Tonnen (Mio. t) Kohlendioxid-Äquivalenten im Jahr 1990 auf 810 Mio. t im Jahr 2019 – dem niedrigsten Wert seit 1990. Dies entspricht einem Rückgang von über 35 %. Sieht man vom niedrigen Wert im Krisenjahr 2009 ab, folgt der Indikator einem langfristigen Abwärtstrend. Nach einer Phase der Stagnation sind die Emissionen in den Jahren 2018 und 2019 deutlich gesunken, vor allem durch gestiegene Zertifikatspreise im Emissionshandel, niedrige Gaspreise und den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Ende 2015 wurde mit dem Übereinkommen von Paris ein Nachfolge-Abkommen für das Kyoto-Protokoll vereinbart. Die bisherige Entwicklung macht deutlich, dass intensive Anstrengungen beim Klimaschutz notwendig sind, um die Ziele zu erreichen. Die Bundesregierung hat dazu mit dem „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ (BMUB 2014) sowie dem „Klimaschutzprogramm 2030“ (BReg 2019) Maßnahmen eingeleitet. Mit dem „Bundes-Klimaschutzgesetz“ wurden 2019 verbindliche Jahresemissionsmengen, sowie ein Monitoring- und Nachschärfungsmechanismus für die einzelnen Sektoren beschlossen, um das Treibhausgas-Minderungsziel von „mindestens 55 %“ bis zum Jahr 2030 sicherzustellen.
Eine aktuelle Analyse des Klimaschutzprogramms 2030 zeigt, dass die Lücke zum 55 %-Ziel durch das Klimaschutzprogramm 2030 zwar verkleinert, jedoch nicht vollständig geschlossen wird. Laut der Projektion wird eine Treibhausgas-Minderung von 51 % bis zum Jahr 2030 erzielt. Es verbleibt eine Lücke von etwa 70 Mio. t Kohlendioxid-Äquivalenten.
Der Indikator basiert auf den Daten des Nationalen Treibhausgasinventars der Jahre 1990 bis 2019. Die Methodik zur Berechnung wird im jeweils aktuellen Inventarbericht beschrieben (UBA 2021, noch unveröffentlicht). Dabei werden die Emissionen aller im Kyoto-Protokoll geregelten Treibhausgase (zum Beispiel Kohlendioxid, Methan) normiert zusammengefasst. Da die verschiedenen Gase das Klima unterschiedlich beeinflussen, wird ihre Wirkung auf die Wirkung von Kohlendioxid normiert („Kohlendioxid-Äquivalente“).
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in im Daten-Artikel "Treibhausgas-Emissionen in Deutschland".