Seit 1990 gehen die Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland nahezu kontinuierlich zurück. Ursachen waren in den ersten Jahren vor allem die wirtschaftliche Umstrukturierung in den neuen Ländern. Seitdem ist es die aktive Klimaschutzpolitik der Bundesregierung, die in Einzeljahren jedoch auch von witterungsbedingten Effekten überlagert werden kann.
Kohlendioxid-Emissionen im Vergleich zu anderen Treibhausgasen
Kohlendioxid ist das bei weitem bedeutendste Klimagas. Laut einer ersten Schätzung des Umweltbundesamtes betrug 2021 der Kohlendioxid-Anteil an den gesamten Treibhausgas-Emissionen 88,6 % (siehe Abb. „Anteile der Treibhausgase an den Emissionen“). Der Anteil hat gegenüber 1990 um 4 Prozentpunkte zugenommen. Der Grund: Die Emissionen von Methan und Distickstoffoxid wurden im Vergleich zu Kohlendioxid erheblich stärker gemindert.
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Umweltbundesamt, Nationale Treibhausgas-Inventare 1990 bis 2020 (Stand 01/2022), für 2021 vorläufige Daten (Stand 15.03.2022)
Anteile der Treibhausgase an den Emissionen Quelle: UmweltbundesamtDiagramm als PDF
Herkunft und Minderung von Kohlendioxid-Emissionen
Kohlendioxid entsteht fast ausschließlich bei den Verbrennungsvorgängen in Anlagen und Motoren. Weitere Emissionen entstehen im Bereich Steine und Erden, wenn Kalk zur Zement- und Baustoffherstellung gebrannt wird. Bezogen auf die Einheit der eingesetzten Energie sind die Emissionen für feste Brennstoffe, die überwiegend aus Kohlenstoff bestehen, am höchsten. Für gasförmige Brennstoffe sind sie wegen ihres beträchtlichen Gehalts an Wasserstoff am niedrigsten. Eine Zwischenstellung nehmen die flüssigen Brennstoffe ein.
Seit 1990 gehen die Kohlendioxid-Emissionen nahezu kontinuierlich zurück. Zwischen 1990 und 1995 ist dies vor allem auf den verminderten Braunkohleeinsatz in den neuen Ländern zurückzuführen. Ab Mitte der 90er-Jahre wirkt sich insbesondere die aktive Klimaschutzpolitik der Bundesregierung emissionsmindernd aus. Durch kalte Winter stiegen die Emissionen zwischenzeitlich immer wieder leicht an, zum Beispiel in den Jahren 1996, 2001, 2010, 2013 und 2016 (siehe Abb. „Emissionen von Kohlendioxid nach Kategorien“ und Tab. „Emissionen ausgewählter Treibhausgase nach Kategorien“). Im Jahr 2009 wirkte die ökonomische Krise emissionsmindernd. 2010 stiegen die Emissionen hauptsächlich durch die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft und die kühle Witterung wieder an. In den Folgejahren hatte die Witterung den größten Einfluss auf die Emissionsentwicklung, zusätzlich drückt der stetige Rückgang der Emissionen aus der Energiewirtschaft das Emissionsniveau ab dem Jahr 2014 deutlich. Im Jahr 2020 dominieren die komplexen Sondereffekte der Corona-Pandemie das Emissionsgeschehen, während 2021 von Wiederanstiegen dominiert wird.
Emissionen von Kohlendioxid nach Kategorien Quelle: UmweltbundesamtDiagramm als PDF
Die Kohlendioxid-Emissionen stiegen im Jahr 2021 wieder an. Sie stiegen gegenüber 2020 um 35 Millionen Tonnen bzw. rund 5,5 % auf 678 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Gegenüber 1990 sind die Kohlendioxid-Emissionen demnach um 35,8 % gesunken. Die größten Wiederanstiege gab es in der Energiewirtschaft und den Industrieprozessen.
Den größten Anteil an den Kohlendioxid -Emissionen hatte 2021 wie bisher die Energiewirtschaft mit 34,9 %. Aus diesem Bereich wurden im Jahr 2021 ca. 235 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Die Kategorien Haushalte/Kleinverbraucher (17,8 %) und Straßenverkehr/übriger Verkehr (21,8 %) sowie Verarbeitendes Gewerbe/Industrieprozesse (zusammen 24,9 %) besitzen hinsichtlich der Kohlendioxid-Emissionen derzeit eine etwas geringere Bedeutung.
Die gesamtwirtschaftliche Emissionsintensität (Emissionen bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt) sank zwischen 1991 und 2020 um 70 % (siehe Abb. „Kohlendioxid-Emissionsintensität in Deutschland“).
Kohlendioxid-Emissionsintensität in Deutschland Quelle: UmweltbundesamtDiagramm als PDF
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