Wirkstrang: – Beispiel Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft
Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Auch wenn sich die mittleren Niederschlagsmengen in den letzten Jahrzehnten nur wenig verändert haben, ist es immer wieder phasenweise und regional sowohl zu extremen Wassermangelsituationen als auch zu heftigen Starkregenereignissen gekommen. Seit 2003 traten sommerliche Trockenphasen gehäuft auf. Im Falle der Starkregen erschwert die hohe räumliche und zeitliche Variabilität in Verbindung mit den relativ kurzen Datenreihen gesicherte Trendaussagen. Sowohl Trockenperioden als auch Starkregenereignisse haben Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit (siehe Abschnitt "Niederschlagsextreme").
Hohe Verdunstung im Sommer einerseits sowie zunehmende, überwiegend an der Oberfläche abfließende Starkregenereignisse andererseits führen zu einer verminderten Grundwasserneubildung und zu mittel- bis langfristig sinkenden Grundwasserständen in Deutschland, vor allem wenn gleichzeitig die Entnahmen durch erhöhten Wasserbedarf zunehmen. In den Dürrejahren 2018–2020 wurden Rekordunterschreitungen der langjährigen niedrigsten Grundwasserstände und Quellschüttungen an den Messstellen ermittelt. Besonders besorgniserregend ist die Situation im Norden Deutschlands.
Auch die Wasserstände der Seen sinken deutlich und signifikant. Dies gilt sowohl für die Seen der norddeutschen Tiefebene, die im Wesentlichen von Grundwasser gespeist und damit von den sinkenden Grundwasserständen direkt betroffen sind,
als auch für die Seen der Alpen und des Alpenvorlands, die zu einem größeren Teil vom Zufluss von Oberflächengewässern abhängen. In den Jahren 2018–2020 kam es teilweise zu massiven Wasserverlusten.
Die Nationale Wasserstrategie bündelt wasserbezogene Maßnahmen in allen relevanten Sektoren und mit allen relevanten Akteuren. Im Zuge der Minderung der Wasserverfügbarkeit kann es zu Wassernutzungskonflikten kommen. Der Bund entwickelt gemeinsam mit den Bundesländern eine Leitlinie für transparente Entscheidungen zur Priorisierung von Wasserentnahmen. Viele Bundesländer erarbeiten zudem aktuell Strategien zum Umgang mit Niedrigwasser und Trockenheit sowie zur Sicherstellung der Wasserversorgung. Mit dem ANK werden klimabezogene Maßnahmen in der Wasserwirtschaft, zur Gewässerentwicklung und für Maßnahmen der wassersensiblen Stadtentwicklung gefördert.