Im Rahmen des kommunalen Klimaschutz-Monitorings bilanzieren Kommunen ihre Energieverbräuche und Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen). Wenn Kommunen über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) eine Förderung für ein Klimaschutzkonzept erhalten, gehört eine THG-Bilanz zum festen Bestandteil. Darüber hinaus bilanzieren immer mehr Kommunen freiwillig ihre THG-Emissionen.
Doch Dritte haben bisher kaum Einblick, ob und wie häufig Kommunen bilanzieren. In der Folge ist auch nicht ersichtlich, wie sich die THG-Emissionen in den Kommunen entwickeln. Denn die von den Kommunen erhobenen Daten werden bisher nicht an zentraler Stelle gesammelt. Ziel dieser Dauerbefragung ist es deshalb, die bestehenden kommunalen Daten zentral zu erfassen und zugänglich zu machen. Dies soll einen Beitrag leisten, den Wissensstand über den kommunalen Klimaschutz in Deutschland zu erhöhen.
So funktioniert die Erhebung
Über diesen Link können Kommunen ihre Energie- und THG-Bilanzen erfassen: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/Treibhausgasdaten
Je mehr Kommunen möglichst viele Bilanzjahre eintragen, desto aussagekräftiger werden die Daten. Für eine möglichst aufschlussreiche Datensammlung bitten wir um folgendes Vorgehen:
- Erfassen der aktuellsten Bilanz
- Erfassen der allerersten Bilanz
- Wenn vorhanden, Erfassen des Bilanzjahres 2022
- Nach Möglichkeit: Erfassen aller weiterer Bilanzjahre
- Langfristig: Stetiges Erfassen, wenn ein neues Bilanzjahr vorliegt
Die Ergebnisse sind nicht nur für das Umweltbundesamt interessant
Den Kommunen bietet die Erhebung die Möglichkeit, eigene Daten mit denen anderer Kommunen zu vergleichen sowie ins Verhältnis zu regionalen und überregionalen Entwicklungen zu stellen. Sie leisten damit einen Beitrag zum Wissensmanagement im kommunalen Klimaschutz, und die mit hohem Aufwand aufgestellten Bilanzen finden eine zusätzliche Nutzung.
Die Bundesländer erhalten durch die Erhebung Zugang zu den Emissionsdaten ihrer Kommunen und sehen, wie verbreitet kommunale THG-Bilanzen und deren inhaltliche Entwicklung sind.
Auch für den Bund sind diese Informationen interessant. Die Entwicklungen kommunaler Emissionssituationen dienen als Grundlage, um Politikempfehlungen zu entwickeln.
Für Wissenschaftler*innen und Medienvertreter*innen bietet der Zugang zu kommunalen Emissionsdaten zusätzliches Potenzial für Forschung und Medienberichterstattung – die Nachfrage an solchen Daten ist hoch.
Was soll mit den Daten passieren?
Im ersten Schritt geht es darum die Daten zu bündeln und verfügbar zu machen. Dies wird über verschiedene Wege passieren. Die Daten werden in den Data Cube des Umweltbundesamtes integriert. Der Data Cube bietet allen eine anschauliche Darstellung der Daten und ermöglicht es, verschiedene Datensets miteinander zu vergleichen oder – wo verfügbar – Zeitreihen anzuzeigen. Die Möglichkeiten des Data Cubes hängen sehr stark von der Menge verfügbarer Daten ab. Diese wird sich über die Zeit aufbauen, sobald immer mehr Kommunen ihre Daten erfassen. Darüber hinaus werden die Daten im Repositorium des Umweltbundesamtes veröffentlicht. Dort stehen sie zur freien Verfügung, sodass sie einer vielfältigen Weiternutzung dienen können. Um einen möglichst großen Nutzen der Daten zu ermöglichen, werden die Daten unter Nennung der Kommunennamen mit einer freien Lizenz veröffentlicht.
Im nächsten Schritt werden die Daten durch das Umweltbundesamt ausgewertet und für weitere Forschung genutzt. Eine Auswertung kann über verschiedene Formate geschehen – beispielsweise angelehnt an den Bericht „Wo steht Deutschland im kommunalen Klimaschutz?“ oder in Form von Kartendarstellungen. Auch können die Daten bei Bedarf in Forschungsvorhaben einfließen. Dies wird besonders gut möglich, je flächendeckender Daten verfügbar werden.