Verbundprojekt zur Wiederverwendung von häuslichem Abwasser

Entnahme von Bodenkernen auf einem Acker zur Untersuchung von Wasserhaushalt und Transportvorgängen.zum Vergrößern anklicken
Entnahme von Bodenkernen auf einem Acker zur Untersuchung von Wasserhaushalt und Transportvorgängen.
Quelle: Kento Ruhl

In dem Verbundprojekt PU2R (Point-of-Use Re-Use: Dezentrale landwirtschaftliche Wiederverwendung von häuslichem Abwasser zur Verringerung von Nutzungskonkurrenzen) untersuchen sieben Forschungsinstitute und Unternehmen gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die Aufbereitung und Nutzung von Abwasser zur Bewässerung von Nutzpflanzen im Labor und Freiland. 

Klimatische Veränderungen führen regional vermehrt zu akuter Wasserknappheit, wodurch Nutzungskonkurrenzen, beispielsweise zwischen Trinkwasserversorgung und landwirtschaftlicher Bewässerung, entstehen können. Mit der dezentralen Aufbereitung von häuslichem Abwasser und dessen Verwendung für die landwirtschaftliche Bewässerung können natürliche Wasserressourcen entlastet und Abwässer als wertvolle Ressource direkt vor Ort genutzt werden. Bei der bedarfsgerechten Aufbereitung mit Desinfektion sind Risiken für Mensch und Umwelt durch Krankheitserreger oder Schadstoffe auszuschließen.

Im Rahmen von PU2R wird Abwasser, das in vielen brandenburgischen Orten in abflusslosen Gruben gesammelt wird, mit Hilfe einer mobilen Anlage aufbereitet und auf einem Feld zur Bewässerung eingesetzt. Mit umfangreichen chemischen und mikrobiologischen Laboranalysen werden eventuelle Risiken für Mensch, Umwelt und die bewässerten Nutzpflanzen erfasst. In ergänzenden Labor- und Lysimeterversuchen werden Reaktions- und Transportprozesse untersucht und für eine standortunabhängige Modellierung genutzt.

Gemeinsam mit weiteren Datenerhebungen und Dialogprozessen bilden die Untersuchungen in PU2R eine wichtige Grundlage für eine Quantifizierung des Potenzials dezentraler Wasserwiederverwendung in Brandenburg und in anderen nationalen und internationalen Regionen. Die umfassenden Forschungsaktivitäten ermöglichen eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung möglicher Risiken und eine Ableitung sich daraus ergebender Anforderungen und Maßnahmen zum Risikomanagement, die gegebenenfalls über die Vorgaben der EU-Verordnung zur Wasserwiederverwendung hinausgehen.

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit: Februar 2021 bis Januar 2024

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Schlagworte:
 abwasser  Wasserwiederverwendung  Wasseraufbereitung  Landwirtschaftliche Bewässerung