Fachbereich I

Nachhaltigkeitsstrategien und Instrumente, Verkehr und Lärm – der Fachbereich I bearbeitet vielfältige Themen. Dabei gewinnen die Strategien einer "Nachhaltigen Entwicklung" mit dem Ziel, künftig deutlich weniger Rohstoffe und Energie in umweltbelastende Stoffe umzuwandeln, zunehmende Bedeutung.

Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien

Nachhaltiger Verkehr

Der motorisierte Straßenverkehr gehört zu den großen Herausforderungen des Umweltschutzes in unserer Zeit. Für viele ist der eigene PKW aber nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls. Im Fachbereich I werden deshalb neben den technischen Möglichkeiten zur Verringerung der von Kraftfahrzeugen ausgehenden Umweltbelastungen auch die psychologischen Möglichkeiten, die Bürgerinnen und Bürger zum Umsteigen auf umweltverträglichere Verkehrsmittel bewegen können, untersucht. Ziel ist es, alle Verkehrsträger künftig leiser, rohstoffsparender, abfall- und abgasärmer zu machen und so die Umweltbelastung insgesamt soweit zu verringern, dass zum Beispiel die Luftqualitätsziele erreicht werden. Das betrifft nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch den Luft- und Wasserverkehr sowie mobile Maschinen und Geräte außerhalb des Verkehrs.

Umweltrecht, Wirtschaft und Gesellschaft

Um die Umweltschutzziele zu realisieren, bedarf es geeigneter Instrumente. Ihre Gestaltung aus rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Sicht bildet einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des Fachbereiches. Konkret geht es zum Beispiel darum, Instrumente zum ⁠Klimaschutz⁠, zur Verbesserung der Luftreinhaltung, zur Verringerung der Flächeninanspruchnahme und zum Ressourcenschutz zu erarbeiten. Auch die Konsolidierung und Vereinfachung des Umweltrechts durch ein Umweltgesetzbuch oder andere Regelungsansätze stehen weiter auf der Tagesordnung.

Der Themenbereich "Umweltverträglichkeitsprüfung umweltbedeutsamer Planungen und Projekte" wird im Fachbereich I in rechtlicher und methodisch-inhaltlicher Hinsicht bearbeitet. Dazu gehört auch Prüfung und Genehmigung aller von Deutschland ausgehenden Tätigkeiten in der Antarktis.

Umweltdaten

Wirksamer Umweltschutz benötigt zuverlässige Daten. Der Fachbereich I sammelt diese bundesweit, führt sie zu aussagekräftigen Zahlenreihen und Grafiken zusammen und veröffentlicht sie regelmäßig zum Beispiel in den „Daten zur Umwelt” oder Kartendiensten. Einen wichtigen Arbeitsbereich im Fachbereich stellen auch die Dokumentationsdatenbanken und Faktendatenbanken dar. Zu nennen sind der Datenkatalog und die Umweltforschungsdatenbank UFORDAT. Um bundesweite Umweltdaten und -informationen im Internet besser auffindbar zu machen, wird zudem derzeit das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen mit dem Portal „umwelt.info“ etabliert.

Internationale Zusammenarbeit

Die internationale Zusammenarbeit im Bereich des Umweltschutzes hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine immer größere Bedeutung erhalten. Die wichtigsten Kooperationspartner sind die Institutionen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠OECD⁠) sowie die Länder Mittel- und Osteuropas. Das Umweltbundesamt ist auch die deutsche Anlaufstelle für die Europäische Umweltagentur.

Im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union (EU) unterstützt das UBA die Beitrittskandidaten aus Mittel- und Osteuropa unter anderem im Rahmen des Twinning-Programms. Ziel der Projekte ist es, die beitrittswilligen Länder bei der Umsetzung der EU-Umweltpolitik zu unterstützen. Im Rahmen von Partnerschaften entsenden die Behörden der Mitgliedsstaaten Expertinnen und Experten, die den zukünftigen EU-Partnern bei der Einführung des Gemeinschaftsrechts Hilfestellung geben.

Das Umweltbundesamt ist vom Bundesumweltministerium seit dem Jahr 2000 mit der Durchführung des Beratungshilfe-Programms beauftragt. Es dient der finanziellen Unterstützung von Projekten, die den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas, des Kaukasus und Zentralasiens stärken. Im Rahmen des Programms werden die neuen EU-Mitgliedstaaten und -Beitrittskandidatenländer bei der Übernahme und Umsetzung des Umwelt-Acquis beraten. Auch die Staaten der Region Ost der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENPI-Ost), die Russische Föderation, die Länder des Westbalkans und die zentralasiatischen Staaten werden bei einer Entwicklung unterstützt, die sich an europäischen Umweltstandards orientiert. Zweck des Programms ist der Austausch und Transfer von Wissen und Erfahrung, um die Umweltverwaltungen zu stärken, Umweltstandards zu heben und Umweltinvestitionen vorzubereiten. Die im Rahmen der Projekte entwickelten Politikempfehlungen zu Instrumenten, Maßnahmen und institutionellen Arrangements tragen dazu bei, institutionelle Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung in den Zielländern zu schaffen.

Raumbezogene ⁠Umweltplanung

Ein sparsamer Umgang mit den Umweltressourcen und vor allem unseren Flächen ist das wichtigste Ziel der raumbezogenen Umweltplanung. Die Themen und Aufgaben reichen von der nachhaltigen regionalen Entwicklung über die Siedlungsentwicklung bis zum ökologischen Bauen und der Lokalen Agenda 21.

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