Wie belastet ist die Bevölkerung, unsere Gewässer, Trinkwasser, Böden und die Luft durch Umweltstoffe? Wie sind vom Menschen gemachte Umweltveränderungen zu bewerten und welche Auswirkungen haben sie auf die Gesundheit der Menschen und der Ökosysteme? Welche Maßnahmen können wir ergreifen, um Mensch und Umwelt nachhaltig zu schützen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Fachbereich II.
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Gesundheitlicher Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme
Eine belastete Umwelt belastet auch uns
Industrielle Produktion, Landwirtschaft, Energieerzeugung, Konsum und Verkehr führen zu Belastungen von Natur und Umwelt - und damit auch des Menschen. Denn der Zustand von Wasser, Boden und Luft kann sich erheblich auf die Gesundheit auswirken. Schadtoffe belasten die Atemluft und erreichen über die Nahrungskette den Menschen, Nährstoffe führen zur Eutrophierung von Ökosystemen, Verkehrslärm ruft Schlafstörungen und Herz-Kreislauferkrankungen hervor. Krankheitserreger im Trink- oder Badewasser können die Gesundheit ganz unmittelbar gefährden.
Was der Fachbereich II tut
Das Leitbild des Fachbereichs II orientiert sich an der nachhaltigen Entwicklung, bei der der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen Maßstab für das menschliche Handeln ist, sowie an Umweltqualitätszielen, die die Funktionen der Ökosysteme sicherstellen. Ziel ist es, die menschliche Gesundheit zu schützen und eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Grundlage dafür ist unter anderem das interministerielle "Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit" (APUG).
Die Arbeiten des Fachbereichs II erfordern eine enge Kopplung experimenteller Forschung mit wissenschaftlich-konzeptioneller Entwicklung. Schritte dazu sind:
Zustandsbeobachtung / Expositionsanalyse (Mensch und Umwelt),
Ableitung von Bewertungsmaßstäben und Umweltqualitätszielen,
Ursachenanalysen und Szenarien der zukünftigen Entwicklung der Belastung,
Entwicklung von Maßnahmen, um Umweltbelastungen zu verringern.
Ergebnisse zum Vorkommen und Verhalten von Schadstoffen und Krankheitserregern in der Umwelt und zur Bewertung ihrer schädlichen Wirkung gewinnt der Fachbereich II durch Experimente im Labor sowie an technischen Großanlagen zur Simulation der Verhältnisse in der Natur, wie etwa der Simulationsanlage für Ufer- und Langsamsandfiltration (SIMULAF) und der Lysimeteranlage.
Daten zur Umwelt- und Gesundheitssituation in Deutschland lassen Trends erkennen und ermöglichen Aussagen über Handlungsbedarf, Erfolge oder Misserfolge umweltpolitischer Maßnahmen. Daten gewinnt der Fachbereich II durch langfristige und detaillierte Beobachtungen des Umweltzustandes, zum Beispiel durch die bundesweiten Untersuchungen von Umwelt- und Humanproben (Umwelt- und Humanprobenbank) oder den Betrieb des Luftgütemessnetzes. Auch kooperiert der Fachbereich II hierzu mit Einrichtungen der Bundesländer und mit wissenschaftlichen Institutionen.
Den Umweltzustand bewerten und handeln
Die Bewertung des Umweltzustands erfordert geeignete Bewertungsmaßstäbe. Dazu erarbeitet der Fachbereich II Umweltqualitätsziele und Bewertungskonzepte sowie Methoden zur vergleichenden Betrachtung von Risiken.
Seine Erkenntnisse und Bewertungen setzt der Fachbereich auf verschiedenen Ebenen um: Zum einen erarbeitet er auf dieser Grundlage fachliche und rechtliche Vorschläge für Gesetze, Verordnungen und die Umsetzung von EG-Richtlinien in den Themenfeldern Wasser, Boden und Luft. Beispiele sind das Wasserhaushaltsgesetz mit der Oberflächengewässer-Verordnung oder das Bundesbodenschutzgesetz mit der Bundesbodenschutz-Verordnung. Darüber hinaus veröffentlicht er technische Richtlinien und Empfehlungen. Kommissionen und Fachbeiräte mit Experten aus Wissenschaft und Praxis liefern dazu wertvolle Beratung und Unterstützung. Die Daten, Erkenntnisse und Bewertungen werden nationalen und internationalen Gremien und Organisationen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel der Europäische Umweltagentur.
International für Mensch und Umwelt
Anforderungen zum Schutz von Mensch und Umwelt werden zunehmend einheitlich für Europa geregelt und international vereinbart. Die Durchsetzung eines anspruchsvollen Schutzniveaus erfordert daher eine intensive fachliche Beteiligung am internationalen Diskussionsprozess. Unter anderem kooperiert der Fachbereich II dazu eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit den im Fachbereich angesiedelten WHO-Kooperationsszentren ,,Air Quality Management and Air Pollution Control" und ,,Research on Drinking Water Hygiene".
Quelle: Umweltbundesamt
Auf der Spur der Luft - Das Luftmessnetz des Umweltbundesamtes
Luft kennt keine Grenzen. Luftverunreinigungen können tausende von Kilometern zurücklegen, Grenzen überschreiten und sich weltweit in der Erdatmosphäre ausbreiten. Deshalb erfordert die die Überwachung und Langzeitbeobachtung von Luftschadstoffen und ihrer Wirkungen internationale Zusammenarbeit. Den deutschen Beitrag dazu liefert das Luftmessnetz des Umweltbundesamtes. Sieben Messstationen in sogenannten Reinluftgebieten analysieren seit fast 50 Jahren Luft, Feinstaub und Regenwasser auf ferntransportierte, menschenverursachte Luftschadstoffe und deren Wirkungen auf Ökosysteme. Anlässlich des EU-Jahres der Luft stellt das Umweltbundesamt daher sein Luftmessnetz, dessen Aufgaben und ausgewählte Ergebnisse in einem Kurzfilm und einer neuen Broschüre dar.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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