IT-Sicherheit bei Anlagen

Der Grad der Digitalisierung von Prozessen und Anlagen ist in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten enorm angestiegen und entwickelt sich weiter in Richtung einer durchgängigen Digitalisierung im Sinne einer Industrie 4.0, der digitalen Transformation der industriellen Produktion. Das UBA hat in einer Studie die hieraus resultierenden Herausforderungen und Lösungswege untersuchen lassen.

Digitalisierung in der Anlagensicherheit

Diese zunehmende Digitalisierung ersetzt die bislang weit verbreiteten analogen bzw. mechanischen Steuerungen. Bereits aus dieser Entwicklung resultieren Herausforderungen für die Anlagensicherheit.

In der derzeit stattfindenden Entwicklung Richtung Industrie 4.0 erfolgt durch die zunehmende Digitalisierung gleichzeitig eine Aufhebung der physischen Trennung einzelner Elemente wie IT (Office-Netzwerk) und OT (Anlagen-Netzwerk) entlang der Wertschöpfungskette.

Durch diese zunehmende Kopplung entstehen neue Herausforderungen hinsichtlich der Datensicherheit. Einerseits werden durch die Digitalisierung in zunehmendem Maß Daten erhoben, um die positiven Effekte der Digitalisierung (etwa ein besseres Ressourcenmanagement oder einen effektiven Energieeinsatz) erzielen zu können. Andererseits steigen die Herausforderungen, um die Daten zu schützen hinsichtlich ihrer Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit.

Zu den Betreiberpflichten nach der 12. ⁠BImSchV⁠ gehört es, die Anlagen so zu errichten, zu betreiben und zu warten, dass ein Eingriff Unbefugter als Störfallursache vernünftigerweise ausgeschlossen werden kann.

BSI und UBA veröffentlichen gemeinsame Studie zur Cyber-Sicherheit in Störfallanlagen

Das Ziel von Anlagensicherheit und Störfallvorsorge ist es, Störungen in Anlagen, in denen mit Gefahrstoffen umgegangen wird, zu verhindern. Beispiele sind Stoffe, die akut toxisch wirken oder explosiv sind. Dennoch möglicherweise eintretende Auswirkungen von Störungen für Mensch und Umwelt gilt es, auf Minimum zu begrenzen.

Das Umweltbundesamt als zentrale Umweltbehörde des Bundes (⁠UBA⁠) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als die Cyber- Sicherheitsbehörde des Bundes haben in einem gemeinsamen Projekt den aktuellen Stand bei der Umsetzung von Safety und Cyber-Sicherheit zur Störfallvorsorge untersuchen lassen.

In der Studie wurden dazu Herausforderungen betrachtet, die sich für Betreiber und Behörden ergeben. Zudem wird anhand eines Beispiels mit Hilfe des IT-Grundschutzes auf einzelne Herausforderungen und Lösungswege eingegangen. Immer mit dem Ziel, eine Gefährdung der Anlagensicherheit durch Cyber-Angriffe zu verhindern.

Betreiber und Aufsichtsbehörden bekommen mit der Studie einen Überblick der Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit der Cybersicherheit durch die Digitalisierung ergeben. Gleichzeitig werden dazu jedoch auch technische und organisatorische Lösungswege dargestellt.

Die Studie "Safety & Security in störfallrelevanten Betriebsbereichen" kann kostenfrei beim BSI als PDF heruntergeladen werden.