Weltweite Temperaturen und Extremwetterereignisse seit 2010
Die globalen Durchschnittstemperaturen steigen in den letzten Jahrzehnten immer schneller, das belegen Beobachtungsdaten. Ein Beispiel: Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen wurden seit dem Jahr 2010 gemessen. Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge und Hitzewellen wurden häufiger.
Hier finden Sie eine Chronik weltweiter Temperaturen, Niederschläge und Extremereignisse seit 2010.
Zur Untersuchung von Klimaänderungen werten die Fachleute die weltweiten Messungen meteorologischer Parameter wie Temperatur, Niederschlag und Wind aus und bilden räumliche und zeitliche Mittelwerte aus diesen Daten. Um beispielsweise das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur zu erhalten, interpolieren und mitteln sie mit Hilfe von Rechenvorschriften die Messwerte räumlich über die ganze Erde sowie zeitlich über ein ganzes Jahr, zum Beispiel 2013. Nun ist das globale Temperaturmittel von 2013 allein wenig aussagekräftig. Mehr Informationen gewinnen wir aus der Abweichung des globalen Mittels von 2013 vom Mittelwert in einem zurückliegenden, längeren Zeitraum (Referenzzeitraum) – wir sehen dann, ob 2013 wärmer oder kühler als im langjährigen Durchschnitt war.
Zudem wird eine Zeitreihe der globalen Mitteltemperatur benötigt, um Erkenntnisse über die zeitliche Änderung der Temperatur – den Trend – ableiten zu können. Die Fachleute wählen als Referenzzeitraum beispielsweise die Jahre 1951 – 1980 und bilden aus den globalen Temperaturmitteln der einzelnen Jahre dieser Periode den 30-jährigen Mittelwert. Nun konstruieren sie eine Zeitreihe (beispielsweise von 1900 bis 2013), indem sie auf der x-Achse der Darstellung alle Jahre (von 1900 bis 2013) abtragen und auf der y-Achse für jedes einzelne Jahr die Abweichung des globalen Temperaturmittels vom Mittelwert des 30-jährigen Referenzzeitraumes.
Derartige Reihen zur Analyse der zeitlichen Entwicklung der globalen Mitteltemperatur werden von verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen berechnet und veröffentlicht. Viel genutzt ist der Datensatz der Universität von East Anglia und des Britischen Meteorologischen Dienstes (Climate Research Unit [CRU] at the University of East Anglia und Hadley Center – HadCRUT) in Abbildung 1, der Datensatz der NASA (Goddard Institute for Space Studies – GISS) in Abbildung 2 sowie die Zeitreihe der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) in Abbildung 3. Bedingt durch unterschiedliche Referenzzeiträume und geringfügige Abweichungen in den Methoden zur Berechnung der globalen Mitteltemperatur sind die Zeitreihen der verschiedenen wissenschaftlichen Institute nicht identisch (NASA 2011). Dies wird auch in der Übersicht der Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (World Meterological Organization [WMO]) deutlich, welche sechs der führenden Datensätze vergleichend darstellt (Abbildung 4).
Referenzzeiträume der wichtigsten Institutionen:
WMO: 1850-1900
NASA: 1951-1980
NOAA: 1901-2000
CRU: 1961-1990
Das Jahr 2023
Das Jahr 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen – das ergeben die Datensätze von NASA, (2024) WMO (2024), NOAA (2024) und der Climate Research Unit (CRU 2024) der Universität von East Anglia und des Britischen Meteorologischen Dienstes. Nachdem 2021 und 2022 unter dem Einfluss der kühleren La Niña-Bedingungen standen, wurde 2023 insbesondere im zweiten Halbjahr vom Übergang in die wärmere El Niño-Phase geprägt. Dabei waren die globalen Boden-Temperaturabweichungen von Juni bis Dezember 2023 jeweils die wärmsten, die jemals in diesen Monaten gemessen wurden (NOAA 2024).
Insgesamt lag die globale Durchschnittstemperatur 2023 bei fast 1,5 °C über dem vorindustriellen Zeitalter (WMO 2024). Eine symbolische Zahl, da im Übereinkommen von Paris festgehalten wurde, dass der langfristige weltweite Temperaturanstieg (also der Durchschnittswert über mindestens 20 Jahre und nicht über einzelne Jahre) möglichst auf 1,5 °C im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschränkt werden soll. Aufgrund von unterschiedlichen Referenzzeiträumen und Messmethoden lag die Durchschnittstemperatur 2023 in den Datensätzen der NASA bei 1,17 °C, der NOAA bei 1,18 °C und der Climate Research Unit bei 1,1 °C über dem langjährigen Mittel der jeweiligen Referenzzeiträume. 2023 ist damit das 47. Jahr in Folge, in dem die Jahresdurchschnittstemperatur über der jeweiligen langjährigen Mitteltemperatur der Referenzzeiträume von NASA (2024), NOAA (2024) und der Climate Research Unit (CRU 2024) lag.
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten1
Die durchschnittliche Temperatur lag in Nordamerika bei 2,01 °C über dem Referenzzeitraum von 1901-2000 und war damit das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Auch mit Extremwetterereignissen hatte Nordamerika zu kämpfen: In Acapulco an der südpazifischen Küste Mexikos verursachte etwa ein Hurrikan der Kategorie 5 im Oktober 2023 katastrophale Schäden und mindestens 45 Todesfälle.
Südamerika verzeichnete mit einer Durchschnittstemperatur von 1,73 °C über dem Referenzzeitraum (1901-2000) ebenfalls das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1910, wobei August 2023 mit durchschnittlich +2,43 °C besonders heiß war.
Im Süden und im Zentrum von Chile befeuerte eine Hitzewelle Anfang Februar Lauffeuer, die eine Fläche von mehr als 4000 Quadratkilometern verbrannten.
Europa verzeichnete das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen mit Rekordtemperaturen im September 2023: In Dänemark war der September sogar heißer als der Juli und August, in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Lettland war es ebenfalls der wärmste September seit Aufzeichnung.
In Afkrika führten im September 2023 Extremniederschläge im Osten von Libyen unter anderem dazu, dass Staudämme rissen und Städte überflutet wurden, mehr als 10.000 Menschen starben.
In Asien lagen die durchschnittlichen Temperaturen 2023 bei 2,09 °C über dem Referenzzeitraum (1901-2000) - das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1910.
Seit 1982 verzeichnet Asien eine deutliche Beschleunigung des Temperaturanstiegs mit +0,41 °C pro Dekade, wobei der durchschnittliche Temperaturanstieg von 1910-2023 bei +0,18 °C pro Dekade liegt.
Auf dem internationalen Flughafen des Persischen Golfes im Iran wurde am 16. Juli 2023 ein Hitzeindex von 66,7 °C gemessen.
Ozeanien hatte 2023 ein vergleichsweise „kühles“ Jahr mit einer Durchschnittstemperatur von +1,04 °C im Vergleich zum Referenzzeitraum (1901-2000), wobei die Stadt Auckland in Neuseeland im Januar 2023 den niederschlagsreichsten Monat seit Aufzeichnungsbeginn 1853 verzeichnete.
Antarktika erlebte 2023 hohe Temperaturschwankungen – während Januar 2023 der drittkälteste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen war, wurde September 2023 mit durchschnittlich +2,01 °C der wärmste aufgezeichnete September.
Am 22. Januar löste sich ein Eisberg mit einem Umfang von knapp 1700 Quadratkilometern vom Brunt-Eisschelf der Antarktis ab – das zweite Extremereignis dieser Art in den letzten beiden Jahren.
Quelle: NOAA 2024
1Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2023.
Das Jahr 2022
Das Jahr 2022 war nach Angaben der der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde mit einem Wert von 0,90 °C über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts das sechstwärmste Jahr seit Beginn der globalen Aufzeichnungen (NOAA 2024). Ebenfalls die NASA-Messungen (NASA 2024) und die Werte der Universität von East Anglia und dem Britischen Meteorologischen Dienst (CRU 2024) platzieren das Jahr auf Rang 6 und 7. Ähnlich zum Jahr 2021 ist auch 2022 der kühlende Einfluss der La Niña Bedingungen am Anfang und am Ende des Jahres klar erkenntlich und verhindert eine größere Anomalie zu den Referenzzeiträumen.
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten2
Environment and Climate Change Canada zufolge erlebte Kanada 2022 den drittwärmsten Sommer seit Beginn der Messungen.
Südamerika verzeichnete das 12. wärmste Jahr seit Beginn der regionalen Aufzeichnungen und zugleich das 46. Jahr in Folge in Südamerika mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Neun der 10 wärmsten Jahre Südamerikas sind seit 2012 aufgetreten.
Eine intensive Hitzewelle traf im Januar weite Teile Argentiniens, was zu über 75 neuen Temperaturrekorden führte. So wurde beispielsweise in Buenos Aires am 15. Januar die höchste Mindesttemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1906 gemessen.
Für Europa erwies sich 2022 als das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnung und somit auch als 26. Jahr in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Die 10 wärmsten Jahre Europas sind seit 2007 aufgetreten.
Das Vereinigte Königreich, Spanien sowie Frankreich erlebten gleichsam das Wärmste Jahr seit Beginn der nationalen Temperaturmessung. In Großbritannien wurde erstmals ein Temperaturwert von über 40°C gemessen.
Für Afrika wurde die historisch 10. höchste Jahresmitteltemperatur ermittelt. Obwohl überdurchschnittlich, ist dies die niedrigste Jahrestemperatur für Afrika seit 2014. Das Jahr 2022 war Afrikas 46. Jahr in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Die 10 wärmsten Jahre Afrikas sind seit 2005 aufgetreten.
Als Folge der anhaltenden Dürre am Horn von Afrika droht eine humanitäre Katastrophe.
Asien erlebte das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sowie das 35. Jahr in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Die 10 wärmsten Jahre Asiens sind seit 2007 aufgetreten.
Als Folge von Hitzewellen wurden in Südasien sowie Japan diverse neue Hitzerekorde vermeldet.
In Pakistan kam es zu gravierenden Überschwemmungen mit schwerwiegenden humanitären und ökonomischen Folgen.
Ozeanien erlebte die 14. höchste jährliche Temperaturabweichung seit Beginn der Aufzeichnung. Neun der 10 wärmsten Jahre Ozeaniens sind seit 2005 aufgetreten.
In der Antarktis wurden Mitte März ungewöhnlich hohe Temperaturen gemessen, die die lokale Durchschnittstemperatur um bis zu 38,8°C übertrafen. Als Folge wurden vielfach neue Rekordtemperaturen vermeldet.
Quelle: NOAA 2023
2Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2022.
Das Jahr 2021
Nach Berechnungen der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde lag das Jahr 2021 0,86 °C über dem langjährigen Mittel des 20. Jahrhunderts und belegt auch nach Berechnungen der Climate Research Unit den 8. Platz der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen (NOAA 2024, CRU 2024). Die NASA hingegen ermittelte eine Abweichung der globalen Durchschnittstemperatur von +0,85 °C und platziert das Jahr damit auf dem 7. Platz der Rangliste (NASA 2024). Laut der Weltorganisation für Meteorologie kann der niedrigere Rang insbesondere auf die kalten La Niña Bedingungen am Anfang und am Ende des Jahres (vgl. Abbildung 5 zurückgeführt werden (WMO 2022).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten3
2021 war das siebtwärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn in Europa, Asien und Nordamerika.
In Südeuropa wurden als Teil einer starken Hitzewelle neue Temperaturrekorde gemeldet.
In der letzten Juniwoche ereilte eine extreme Hitzewelle den Westen Kanadas und den Nordwesten der USA.
In Afrika war 2021 zusammen mit 2019 das drittwärmste Jahr.
Die Temperaturen in Südamerika waren die sechsthöchsten seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Ozeanien waren die Temperaturen zwar überdurchschnittlich, aber die niedrigsten seit 2012.
Obwohl die weltweite Zahl der Hurricanes die niedrigste der vergangenen 41 Jahre war, stellte Typhoon „Surigae“ einen neuen globalen Windgeschwindigkeitsrekord eines Sturms zwischen Januar und April auf.
Auch der tropische Zyklon „Tauktae“ in Indien und der Hurricane „Grace“ in Mexiko gehören zu den stärksten Stürmen in der jeweiligen Region.
Hurricane Ida traf am selben Tag wie Hurricane Katrina 16 Jahre zuvor auf die US Küste und verursachte sowohl in den USA als auch auf Kuba signifikante Schäden. Allein in den USA werden die Schäden auf 75 Milliarden USD geschätzt.
Extreme Regenfälle verursachten tödliche Überflutungen in der chinesischen Provinz Henan mit einem geschätzten ökonomischen Schaden von 17,7 Milliarden USD.
Auch in Europa wurden einige der stärksten Flutereignisse registriert, die beispielsweise allein in Deutschland für Schäden von mehr als 20 Milliarden USD verantwortlich sind.
Quelle: NOAA 2022
3Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2021.
Das Jahr 2020
Laut NASA (2024) belegt das Jahr 2020 mit einer Abweichung vom langjährigen Mittel des 20. Jahrhunderts von 1,01 °C zusammen mit dem Jahr 2016 den zweiten Rang in der Liste der wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn. In den Datenreihen der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde sowie der Universität von East Anglia und dem Britischen Meteorologischen Dienst liegt das Jahr 2020 hinter den Jahren 2016 und 2023 auf Platz 3 (CRU 2024, NOAA 2024).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten4
Das Jahr 2020 war in Europa das wärmste Jahr seit Aufzeichnung. Dies war das erste Jahr, in dem die jährliche Temperaturabweichung in Europa über +2,0°C lag. Die Jahre 2014-2020 gehören alle zu den sieben wärmsten Jahren in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen.
Afrika erlebte sein viertwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen
Asien hatte 2020 ebenfalls die höchste Temperatur in der 111-jährigen Aufzeichnungshistorie. Das Jahr 2020 markierte auch das erste Mal, dass Asien eine jährliche Temperaturabweichung von mehr als 2,0°C hatte. Die 10 wärmsten Jahre Asiens sind seit 2002 aufgetreten.
Südamerikas Temperaturabweichung im Jahr 2020 war die zweithöchste seit dem Beginn der Aufzeichnungen. Nur das Jahr 2015 war noch wärmer.
In den USA verzeichnete man das fünftwärmste Jahr seit Beginn der nationalen Aufzeichnungen im Jahr 1895. Im Death Valley, Kalifornien, wurde am 16. August 2020 eine Höchsttemperatur von 54°C gemessen. Dies ist die wärmste Augusttemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen und die drittwärmste Temperatur für einen beliebigen Monat in den USA.
Im Mai 2020 erreichte der Zyklon Amphan Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 km/h und brachte starke Winde und gefährliche Sturmfluten in die Küstengebiete von West-Bangal in Indien und Bangladesch. Die Hurrikansaison 2020 im Nordatlantik war außergewöhnlich aktiv. Hurrikane, extreme Hitzewellen, schwere Dürreperioden und Waldbrände führten zu wirtschaftlichen Schäden in Höhe von zig Milliarden US-Dollar, Schäden und vielen Todesfällen.
Auch anhaltende Hitze und Waldbrände in Sibirien sowie die geringe arktische Meereisausdehnung gehörten zu den hervorstechenden Ereignissen des Jahres 2020.
4Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2020.
Das Jahr 2019
Für das Jahr 2019 lag die globale Mitteltemperatur laut NOAA (2024) um 0,98 °C und laut NASA (2024) um 0,98 °C über den langjährigen Durchschnittswerten der jeweiligen Referenzzeiträume im 20. Jahrhundert. Dadurch nimmt 2019 den dritten (NASA 2024) bzw. den vierten Platz in den Ranglisten der wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn ein (NOAA & CRU 2024).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten5
2019 stellte in Europa das zweitwärmste Jahr dar, Belgien, Luxemburg, die Niederlande und das Vereinigte Königreich erlebten im Juni neue Wärmerekorde.
Die Arktis erreichte während der Wachstumsperiode die siebtgeringste maximale Ausdehnung und während der Schmelzperiode ihre zweitgeringste Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnung.
Alaska erlebte das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
In den USA sorgten Schneeschmelze und starke Regenfälle entlang des Missouri, Mississippi, Platte und Arkansas River für Rekordüberschwemmungen.
Der Hurricane Dorian erreichte zwischen August und September Höchstgeschwindigkeiten von 295 km/h und war damit der stärkste Hurrikan, der die Bahamas getroffen hat.
Südamerika erlebte das zweitwärmste Jahr seit Aufzeichnung, nur 2015 war wärmer.
Afrika erlebte das drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung.
Der Zyklon Kyarr im Oktober erreichte Windgeschwindigkeiten von 240 km/h und war damit der stärkste Zyklon im Arabischen Meer.
Asien verzeichnete das drittwärmste Jahr seit Aufzeichnung, nur die Jahre 2015 und 2017 waren wärmer.
Hong Kong erlebte das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
Australien verzeichnete das wärmste Jahr seit 1910 und Neuseeland das viertwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
Australien erlebte das trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung.
Quelle: NOAA 2020
5Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2019.
Das Jahr 2018
Für das Jahr 2018 lag die globale Mitteltemperatur um 0,87 °C (NOAA 2024) bzw. 0,85 °C (NASA 2024) über dem langjährigen Durchschnittswert der jeweiligen Referenzzeiträume im 20. Jahrhundert, also etwa 1 °C über vorindustriellen Werten. Dadurch nimmt 2018 bei zwei Zeitreihen den siebten Platz in den Ranglisten der wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn ein (NOAA 2024, NASA 2024) und bei einer den 8. Platz (CRU 2024).
Das Jahr begann mit einer La Niña-Episode im tropischen Pazifischen Ozean, die bis April in eine Episode ohne Meeresströmungsabhängigkeit (weder La Niña noch El Niño) überging (vgl. Abbildung 5).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten6
2018 stellte für Europa einen neuen Wärmerekord dar, Länder wie Frankreich, Deutschland oder die Schweiz erlebten nationale Wärmerekorde.
Alaska erlebte das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Im April wurde für die USA ein neuer nationaler Niederschlagsmengenrekord beobachtet. So fielen auf Hawaii innerhalb von 24 Stunden 1262,13 mm Regen pro Quadratmeter.
Die Arktis hatte während ihrer Wachstumsperiode die zweitgeringste maximale und während der Schmelzperiode ihre sechstgeringste minimale Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der östliche Nordpazifik erlebte mit 23 Stürmen und 13 Hurrikans eine überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison.
Australien verzeichnete das drittwärmste und Neuseeland das zweiwärmste (zusammen mit 1998) Jahr seit Beginn der nationalen Aufzeichnungen.
Die Antarktis hatte während ihrer Wachstumsperiode die viertgeringste maximale und während der Schmelzperiode ihre zweitgeringste minimale Ausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen.
Asien verzeichnete auf dem Festland eine Rekordtemperatur für März, als in Pakistan das Thermometer auf 45,5°C stieg.
Taifun Yutu erreichte im November Höchstgeschwindigkeiten von 285 km/h und war damit der stärkste Taifun, der die Inselgruppe der Marianen im Westpazifik getroffen hatte.
Argentinien erlebte das neuntwärmste Jahr seit Beginn der nationalen Aufzeichnungen.
Quelle: NOAA 2019
6Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2018.
Das Jahr 2017
Die globale Mitteltemperatur lag laut NASA im Jahr 2017 0,92 °C über dem langjährigen Durchschnittswert der jeweiligen Referenzzeiträume im 20. Jahrhundert. Das Jahr weist keine El Niño-Bedingungen auf und landet damit trotzdem auf Rang 4 hinter den Rekordjahren 2023, 2020, 2016 und 2019 mit einer Abweichung vom langjährigen Mittel von +1,17 °C respektive +1,01 °C sowie 2019 (+0,98 °C) (NASA 2024). In der Reihung der wärmsten Jahre in der Zeitreihe der CRU und der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde NOAA belegt 2017 den 5. Platz (CRU 2024, NOAA 2024, NASA 2024).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten7
Der größte Teil des asiatischen Kontinents erlebte Bedingungen, die viel wärmer waren als im Durchschnitt. Das Jahr 2017 war das drittwärmste seit Beginn der kontinentalen Aufzeichnungen im Jahr 1910, nach den Jahren 2015 und 2007. Die nationalen Messreihen von Russland und China verzeichneten die wärmste Januar-September-Periode seit Beginn der nationalen Aufzeichnungen.
Den zweitfeuchtesten Januar-September-Zeitraum erlebte Thailand seit Beginn der regelmäßigen Messungen.
In Bangladesch, Indien und Nepal kam es zwischen dem 9. und 12. August zu sinnflutartigen Regenfällen, bei denen einige Messstationen fast den normalen, monatlichen Niederschlag in nur wenigen Tagen gemessen haben.
Während seiner jährlichen Wachstumsperiode erreichte die arktische Meereisfläche die geringste Maximalausdehnung. In der Abschmelzperiode, zum Zeitpunkt seiner geringsten Ausdehnung, bedeckte das arktische Meereis die achtkleinste Fläche seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Europa wurde das fünftwärmste Jahr in der Geschichte der regelmäßigen Wetterbeobachtung registriert.
Portugal erlebte das vierttrockenste Jahr in seiner 87-jährigen Messreihe. Der Zeitraum von April-Dezember war sogar der trockenste in der nationalen Messreihe.
In der kanadischen Provinz British Columbia hat mangelnder Niederschlag zur ausgedehntesten Waldbrandsaison in der Geschichte der Provinz geführt (6.250 km2 betroffen).
Im Zeitraum Januar-Oktober wurden in Mexiko die höchsten Temperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1971 gemessen. Dabei wurde der Rekord aus dem Jahr 2016 noch übertroffen.
Die nationalen Temperaturen der USA für das Jahr 2017 liegen hinter 2012 und 2016 auf Rang 3 der 122-jährigen Messreihe.
Die atlantische Hurrikan-Saison war mit 17 Stürmen und 10 Hurrikans die aktivste seit 2005 und die siebendaktivste seit Beginn der Aufzeichnungen in dieser Region. Die hervorstechendsten Hurrikans des Jahres waren dabei „Harvey“ (17.08.-01.09.), „Irma“ (30.08.-16.09.) und „Maria“ (16.09.-30.09.) mit Windgeschwindigkeiten von 215, 295 bzw. 280 km/h.
Eine intensive Hitzewelle erfasste Chile und Argentinien im Januar. Am 27. Januar wurde in der argentinischen Stadt Porto Madryn eine Höchsttemperatur von 43,5°C gemessen. Es ist die höchste Temperatur, die jemals soweit südlich (43° Süd) auf der Welt gemessen wurde. Argentinien verzeichnete die höchste Durchschnittstemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961.
Afrika erlebte das viertwärmste Jahr nach 2010, 2015 und 2016.
In Australien wurde das drittwärmste Jahr seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1910 gemessen. Sieben der zehn wärmsten Jahre traten nach 2005 auf.
Das antarktische Meereis wies in der Wachstumsperiode die zweitgeringste Maximalausdehnung auf. Während der Abschmelzperiode wurde die geringste jemals gemessene Ausdehnung verzeichnet.
Quelle: NOAA 2018
7Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2017.
Das Jahr 2016
Alle drei Zeitreihen der globalen Mitteltemperatur in den Abbildungen 1 und 3 weisen 2016 als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert aus (CRU 2024, NOAA 2024, NASA 2024). Die globale Mitteltemperatur lag nach Angaben der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde NOAA 1,03 °C über dem langjährigen Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 13,9 °C und übertrifft das vorangegangene Rekordjahr 2015 noch um 0,12 °C (NOAA 2024).
Die Temperaturen wurden hauptsächlich beeinflusst durch starke El Niño-Bedingungen, die zu Beginn des Jahres vorherrschten und bereits im Jahr 2015 für Rekordwärme sorgten (vgl. Abbildung 5).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten8
Europa erlebte sein drittwärmstes Jahr, hinter 2014 (wärmstes Jahr) und 2015 (zweitwärmstes Jahr). Dies macht die letzten drei Jahre zu den wärmsten in der 107-jährigen Geschichte der Aufzeichnungen. Das winterliche Temperaturmittel (Dezember 2015 bis Februar 2016) lag höher als jemals zuvor.
Ende Januar war Ostasien von einer Kältewelle betroffen. So wurde beispielsweise im südlichen China, in den Städten Guanzhou und Nanning, der erste Schnee seit 1967 bzw. 1983 verzeichnet.
Rekordwärme, besonders im Norden Südamerikas, und Temperaturen weit über dem Durchschnitt führten auf dem südlichen Teil des amerikanischen Doppelkontinents zum zweitwärmsten Jahr seit 1910. Für die Monate Januar, Februar und April wurden neue Rekorde der Monatsmitteltemperatur beobachtet.
In Kanada zerstörte Anfang Mai ein verheerender Großflächenbrand große Teile von Fort Murray (Alberta). Das Ereignis wurde zum teuersten natürlichen Desaster in der Geschichte des Landes.
Alaska erlebte das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1925.
Zum Zeitpunkt seiner jährlichen Maximalausdehnung (Mitte März) erreichte die arktische Meereisfläche im zweiten Jahr in Folge die geringste Ausdehnung seit Aufzeichnungsbeginn. Zudem bedeckte das arktische Meereis auch zum Zeitpunkt seiner geringsten Ausdehnung (7. September) nur eine Fläche von 4,1 Mio. km2 und damit die zweitkleinste Fläche seit Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979. Weniger arktisches Meereis gab es bisher nur im Negativ-Rekord-Jahr 2012 mit 3,4 Mio. km2.
Es war das wärmste Jahr in Nordamerika seit dem Beginn der kontinentalen Messungen im Jahr 1910 und damit auch wärmer als das bisherige Rekordjahr 1998.
2016 war das zweitwärmste Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika. In jedem Bundesstaat war es wärmer, als es dem langjährigen Temperaturdurchschnitt entspricht.
In Asien wurde nach dem Rekordjahr 2015 und dem zweitwärmsten Jahr 2007 das drittwärmste Jahr beobachtet. In den Monaten April, August und September wurden jeweils die höchsten Monatsmittelwerte der Temperatur gemessen, wohingegen die Monate Oktober und November kühler als im jeweiligen langjährigen Monatsdurchschnitt waren.
In Kuwait wurde am 21. Juli mit 54,0°C die höchste je gemessene Temperatur in Asien festgestellt.
Mit 51,0°C wurde im indischen Phalodi am 19. Mai ein neuer landesweiter Hitzerekord aufgestellt.
Im zweiten Jahr in Folge erlebte das südliche Afrika eine Regenzeit mit Regenmengen weit unter dem Durchschnitt, was zu ernsthaften Dürren und substantiellen Verlusten in der Landwirtschaft führte.
Für Australien wurde das viertwärmste Jahr in der 107-jährigen Geschichte der Datenerhebung beobachtet. Tasmanien erlebte sogar das wärmste Jahr. Die Jahresmitteltemperatur in Australien lag in neun der zehn vorangegangenen Jahre über dem langjährigen Mittelwert.
Quelle: NOAA 2017
8Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2016.
Das Jahr 2015
2015 ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Jahr. Die globale Mitteltemperatur liegt nach Auswertungen der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde 0,91 °C (NASA: 0,9 °C) über dem langjährigen Mittel des Referenzzeitraums im 20. Jahrhundert. Der Dezember 2015 zeigt sich mit einer globalen Mitteltemperatur, die 1,11 °C über dem langjährigen Dezembermittel liegt. Zum ersten Mal in der Geschichte der NOAA-Aufzeichnungen überschreitet damit eine monatliche Temperaturabweichung vom langjährigen Mittelwert die 1 °C-Marke (NOAA 2016, NASA 2016). Aktuell belegt das Jahr 2015 Rang 6 der Zeitreihen der NOAA und CRU sowie Platz 5 in der NASA-Zeitreihe (CRU 2024, NASA 2024, NOAA 2024).
Einfluss auf die hohen Mitteltemperaturen hatten die El Niño-Bedingungen, die sich im Laufe des Jahres 2015 entwickelten und zu den stärksten zählen, die bisher beobachtet wurden (vgl. Abbildung 5). Das bedeutete Rekordtemperaturen an den Ozeanoberflächen. Ähnlich starke El Niño-Bedingungen traten auch 1997 und 1998 auf, allerdings betragen in diesen Jahren die Abweichungen der globalen Mitteltemperatur vom langjährigen Durchschnitt nur 0,49 °C und 0,63 °C. Im Vergleich dazu steigert sich 2015 mit 0,91 °C noch einmal deutlich (NOAA 2024).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten9
In den meisten Teilen der Welt war es 2015 wärmer als im langjährigen Mittel. Lediglich in einer Region im Nordosten Kanadas und an der äußersten Südspitze Argentiniens lag das Jahresmittel der Temperatur unter dem Durchschnitt.
Europa verzeichnete nach dem Rekordjahr 2014 das zweitwärmste Jahr.
Auch Österreich beobachtete das zweitwärmste Jahr nach 2014. Zehn Monate waren erheblich wärmer als im langjährigen Mittel, während der wärmste Juli in der 247-jährigen Geschichte der Aufzeichnungen auftrat.
Nach einem kühlen Start entwickelte sich 2015 in Spanien zum wärmsten Jahr in der 51-jährigen Beobachtungsperiode – gleichauf mit 2011. Wie in Österreich wurde ein Rekord-Juli beobachtet.
Wärmstes Jahr in Finnland mit einer Jahresmitteltemperatur, die 1,9°C über dem langjährigen Mittel von 1981-2010 lag. Folgende Rekordtemperaturen wurden gemessen: 14,3°C am 3. November in Kemiönsaari und 11,3°C am 20. Dezember in Pori und Kokemäki (alle im Südwesten).
Nach dem Rekordjahr 2014 verzeichnete Deutschland das zweitwärmste Jahr – gleichauf mit 2000 und 2007. Die Monate November und Dezember waren die wärmsten seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 1881.
Der asiatische Kontinent erlebte 2015 das wärmste Jahr.
China beobachtete den wärmsten Januar seit Beginn der Aufzeichnungen 1961.
Rekordwärme im Juni und Juli in Hong Kong seit Aufzeichnungsbeginn 1884.
Der afrikanische Kontinent verzeichnete das zweitwärmste Jahr nach 2010.
In Südafrika wurden im Frühjahr viele Rekordtemperaturen beobachtet. In der Stadt Vredendal (300 Kilometer nördlich von Kapstadt) wurden am 27. Oktober 48,4°C gemessen, 5,9°C mehr als beim vorherigen Temperaturrekord am 30.10.1999. An verschiedenen Beobachtungsstationen in nördlichen Landesteilen wurden im Zeitraum 9. bis 12. November insgesamt 74 neue Rekord-Höchsttemperaturen gemessen.
Auch in Südamerika war 2015 das wärmste Jahr.
In der 55-jährigen Geschichte der Aufzeichnungen in Argentinien waren die Jahre 2012 bis 2015 die wärmsten mit 2012 auf Platz 1, gefolgt von 2015.
Der starke El Niño und die Rekordwärme in Indischen Ozean beeinflussten die Temperaturen in Australien, wo der wärmste Oktober gemeldet wurde. Die vergangenen Frühjahre (September bis November 2013, 2014 und 2015) waren die wärmsten, die in der 106-jährigen Geschichte der Wetteraufzeichnungen beobachtet wurden.
Zweitwärmstes Jahr – nach 2012 - in den USA. Florida, Montana, Oregon und Washington meldeten die höchsten Jahresmitteltemperaturen.
In westlichen Teilen Kanadas entlang der Pazifikküste herrschten im Winter Rekordtemperaturen. Viele Regionen quer durch Westkanada beobachteten auch den wärmsten Sommer seit Aufzeichnungsbeginn.
Der globale mittlere Niederschlag lag 2015 unter dem langjährigen Mittel von 1961 – 1990.
Trockenster Januar in Chile seit mindestens 50 Jahren.
Starke Niederschläge im Februar in Argentinien, die an vielen Stationen Rekordwerte erreichten.
Angola verzeichnete Mitte März sturzflutartige Regenfälle, die zu starken Überschwemmungen führten.
Starke Niederschläge im Norden Chiles Ende März. In der sonst extrem trockenen Atacamawüste wurden beträchtlich über dem Jahresmittel liegende Niederschläge beobachtet. Die Stadt Antofagasta meldete vom 25. bis 26. März 24,4 mm Regen in 24 Stunden, ein Wert, der dort im Mittel über einen Zeitraum von vierzehn Jahren erwartet wird.
Ende März herrschten trockene Bedingungen im Westen der USA. In Kalifornien führte die Trockenheit zu Einschränkungen in der Wasserversorgung und setzte sich bis zum Jahresende fort.
Mexiko beobachtete den feuchtesten März seit Beginn der Aufzeichnungen 1941, während die Bundesstaaten Baja California und Baja California Sur den niederschlagsreichsten Juni meldeten.
Sehr feuchter Mai in Schweden, Stockholm beobachtete den feuchtesten Mai seit 200 Jahren. Zweitfeuchtester Mai in der 116-jährigen Periode der Aufzeichnungen in Norwegen.
Trockenster Mai in Spanien seit Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen 1947.
Mauritius erhielt im feuchtesten Juni seit 1976 180 % des mittleren Niederschlags.
Starkniederschläge und Überschwemmungen traten im August in nordöstlichen Teilen Argentiniens auf und brachen vielerorts die Junirekorde.
In China wurden zwischen Mai und Oktober 35 Starkregenereignisse beobachtet.
Trockenster Oktober seit 1951 in Lettland mit nur 13 % des mittleren monatlichen Niederschlags.
Dänemark verfehlte den Rekord als feuchtestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1874 um 2 mm (hinter 1999), obgleich der trockenste Oktober seit 1972 beobachtet wurde – mit nur 30 % des mittleren Monatsniederschlages.
In nördlichen und westlichen Teilen Großbritanniens brachte eine Serie von Stürmen von Spätherbst bis Ende des Jahres extreme Niederschläge und Überschwemmungen. Der Sturm Desmond verursachte am 5. Dezember mit 341 mm Niederschlag über dem Honister Pass in England den höchsten, je gemessenen 24-Stunden-Wert in Großbritannien
Quelle: NOAA 2016
9Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2015.
Das Jahr 2014
2014 war bis dahin das wärmste Kalenderjahr. In den Folgejahren wurden jedoch immer wieder neue Rekorde aufgestellt womit die NASA das Jahr mittlerweile auf Platz 8, NOAA auf Platz 9 sowie die Universität von East Anglia und der Britische Meteorologische Dienst auf Platz 10 verweisen (NASA 2024, NOAA 2024, CRU 2024). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass 2014 keine anhaltenden El Niño-Bedingungen herrschten wie etwa im vorherigen Rekordjahr 2010 und im wärmsten Jahr des vergangenen Jahrhunderts – 1998 (vgl. Abbildung 5). Auch ohne El Niño-Ereignis lag die global gemittelte Meeresoberflächentemperatur 2014 bis zu diesem Zeitpunkt auf damaligem Rekordniveau (NOAA 2015).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten10
Sechs Monate des Jahres 2014 waren die wärmsten, die seit Beginn der regelmäßigen Messungen beobachtet wurden: Mai, Juni, August, September, Oktober und Dezember.
Europa verzeichnete das wärmste Jahr seit mindestens 500 Jahren. 19 europäische Länder einschließlich Deutschland meldeten das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
In Deutschland lag die Jahresmitteltemperatur 1,4°C über dem langjährigen Mittelwert von 1981 - 2010 und 0,4°C über dem Jahresmittel des vorherigen Rekordjahres 2000.
In Österreich lag das Jahresmittel von 2014 sogar 1,8°C über dem Mittelwert des Zeitraumes 1981 – 2010. Die Monatsmittel der Monate Januar, Februar, März, November und Dezember waren alle mehr als 2,5°C wärmer als die jeweiligen langjährigen Mittelwerte.
In den hohen Breiten der Nordhemisphäre steigen die Temperaturen schneller als in anderen Teilen der Welt. So erwärmt sich die Arktis im Vergleich zu niedrigeren Breiten mehr als doppelt so schnell. Im Zeitraum Oktober 2013 bis September 2014 lag die Mitteltemperatur der Arktis 1,0°C über dem Mittel von 1981 – 2010.
Afrika verzeichnete ebenfalls ein wärmeres Jahr als im langjährigen Durchschnitt. Hitzewellen traten Mitte Januar in Südafrika und im September in Tunesien auf.
Im Unterschied zu allen anderen Kontinenten war es in den meisten Teilen Nordamerikas kälter als im langjährigen Mittel. Kanada beobachtete im Zeitraum November – März die kälteste Periode seit Beginn der Aufzeichnungen 1948, begleitet von Rekordschneefällen in einigen Regionen.
Der globale mittlere Niederschlag unterschied sich 2014 nur wenig vom langjährigen Mittelwert.
Die ersten 8 Monate des Jahres waren in Großbritannien die feuchtesten seit Beginn der Aufzeichnungen, die in England und Wales bis zum Jahr 1766 zurückreichen. Anschließend Rekordtrockenheit im September.
Nach starker Trockenheit zu Beginn des Jahres starke Regenfälle und sehr feuchter Mai im Norden und Osten Österreichs.
Feuchtester Juli seit 1959 in Frankreich
Im Mai traten schwere Überschwemmungen in Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und in der Slowakischen Republik auf. Starke Niederschläge im Juni, August und September in Bulgarien. Südliche Teile der Balkanhalbinsel erhielten im September über 250 % des mittleren monatlichen Niederschlags und Teile der Türkei sogar über 500 %.
Starke Niederschläge und Überschwemmungen in Teilen Südsibiriens Ende Mai und Anfang Juni.
Japan wurde im August von Starkniederschlägen heimgesucht, die u.a. von den Taifunen Nakri und Halong verursacht wurden. Westliche Teile Japans meldeten 301 % des mittleren monatlichen Niederschlags.
Starkniederschläge im Norden von Indien und in Teilen Pakistans führten im September zu starken Überschwemmungen, bei denen über 400 Menschen umkamen.
Starke Niederschläge und Überschwemmungen in Südmarokko im Zeitraum 21. – 24. November.
Von September 2013 bis Januar 2014 war die Nordwest-Provinz von Südafrika einer schweren Dürre ausgesetzt.
In Teilen Ost- und Zentralbrasiliens herrschte 2014 eine monatelange schwere Dürre, die in der Region um São Paulo zu erheblicher Wasserknappheit führte.
Ende April traten im Osten der USA starke Niederschläge auf. In Pensacola (Florida) fielen innerhalb von zwei Tagen 520 l/m2 (das ist mehr als die Hälfte des Jahresniederschlages in Deutschland).
Quelle: NOAA 2015
10Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2014.
Das Jahr 2013
Nach Auswertungen der NASA sowie der Universität von East Anglia und des Britischen Meteorologischen Dienstes ist das Jahr 2013 das elftwärmste (NASA 2024, CRU 2024) bzw. zwölftwärmste (NOAA 2024) seit Beginn der jeweiligen Aufzeichnungen. 2013 herrschten weder El Niño- noch anhaltende La Niña-Phasen (vgl. Abbildung 5).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten11
Im Jahresmittel war es 2013 in den meisten Regionen der Welt wärmer als im langjährigen Mittel. In keiner Region trat winterliche Rekordkälte auf.
Nach milden Wintermonaten sehr kalter Frühling in weiten Teilen Europas. Die Niederlande meldeten das kälteste Frühjahr seit mehr als 40 Jahren und Großbritannien den kältesten März seit 1962.
In Pakistan trat im Mai eine schwere Hitzewelle auf.
Sehr warmer Sommer in vielen Teilen Europas. Österreich meldete den zweitwärmsten Juli. Am 8. August wurde mit 40,5°C in Bad Deutsch-Altenburg erstmals in Österreich eine Temperatur über der 40°C-Marke gemessen.
Japan beobachtete den wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen und mit 41°C am 12. August die höchste, je gemessene Temperatur.
In Südchina trat von Anfang Juli bis Ende August eine ausgesprochen starke und anhaltende Hitzewelle auf. An mehr als 300 Stationen wurde die 40°C-Marke überschritten. Wärmster August in China und Südkorea.
Russland verzeichnete den wärmsten November und Dezember.
Warme Periode von Oktober bis Dezember in Südamerika. Argentinien beobachtete das zweitwärmste Jahr seit 1961. Viele Regionen verzeichneten den wärmsten Dezember seit Aufzeichnungsbeginn.
Wärmstes Jahr seit 1910 in Australien. Der Januar war der wärmste je beobachtete Monat. Am 7. Januar wurde mit 40,3°C ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Mit Dezember 2012 beobachtete Australien den wärmsten Sommer (Dezember bis Februar), den drittwärmsten Winter (Juni bis August) sowie den wärmsten Frühling (September bis November). Im Januar starke Niederschläge und Überschwemmungen in Teilen Australiens.
Neuseeland verzeichnete den wärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn.
Nordostbrasilien erlebte die schwerste Dürre seit fünf Jahrzehnten.
Zu Jahresbeginn schwerste Dürre seit Jahrzehnten in Neuseeland.
Moskau meldete im Februar Rekordschneehöhen von 216 cm (langjähriges Mittel: 152 cm) seit mehr als einem Jahrhundert.
Am 2. April fielen in La Plata (Argentinien) innerhalb von 3 Stunden 300 l/m2 Niederschlag – mit dem blitzartig folgenden Hochwasser und den Überschwemmungen eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte Argentiniens.
Angola und Namibia erlebten die schwerste Dürre seit dreißig Jahren, während in anderen Regionen Afrikas wie in Mosambik tausende von Menschen vor Hochwasser flüchten mussten.
Von schwerer Trockenheit im Juli und August in Südchina waren 78 Millionen Menschen und mehr als 8 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche betroffen.
Im späten Frühjahr führten extreme Niederschläge in Deutschland, Polen, der Tschechischen Republik, Österreich und der Schweiz zum stärksten Hochwasser im Einzugsgebiet von Elbe und Donau seit 1950. Örtlich fielen zwischen dem 29. Mai und dem 3. Juni 400 l/m2 Regen, ein Ereignis, das im Mittel einmal im Jahrhundert auftritt. Österreich beobachtete die feuchteste Mai-Juni-Periode seit 1858. Das Hochwasser in Passau erreichte den höchsten Stand seit 1501.
Der asiatische Sommermonsun verursachte im Juni im Grenzgebiet von Indien und Nepal die stärksten Überschwemmungen und Zerstörungen seit 50 Jahren. In Nordwestindien verloren tausende Menschen ihr Leben.
Ungewöhnlich starke Niederschläge von Mitte Juli bis Mitte August mit schweren Überschwemmungen in Nordostasien. In Ost-Russland waren mehr als 140 Städte durch die schwersten Hochwässer seit 120 Jahren betroffen.
Starkniederschläge im September in den USA brachten Boulder (Colorado) einen neuen 24-Stunden-Rekord von 231 l/m2 ein und einen Rekord im Monats- und Jahresniederschlag.
Im September wurde Mexiko fast gleichzeitig von zwei tropischen Wirbelstürmen (Ingrid und Manuel) heimgesucht. Starke Niederschläge führten zu Überschwemmungen und Erdrutschen.
Quelle: NOAA 2014
11Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2013.
Das Jahr 2012
2012 liegt in der Reihung der wärmsten Jahre in den Zeitreihen von CRU auf Platz 15, NASA auf Platz 13 und NOAA auf Platz 15 (CRU 2024, NASA 2024, NOAA 2024). Während der ersten drei Monate des Jahres herrschten La Niña-Bedingungen (vgl. Abbildung 5).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten12
In vielen Teilen Europas war der Februar sehr kalt (kältester Februar in Deutschland und Österreich seit 1986).
Drittwärmster Winter seit Aufzeichnungsbeginn 1948 hingegen in Kanada.
Warmes Frühjahr in weiten Teilen der Nordhemisphäre (in den USA und Norwegen wärmster März und in Österreich, Deutschland und Großbritannien drittwärmster März seit Beginn der regelmäßigen Messungen).
Die USA beobachteten das wärmste Frühjahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Nach dem trockensten März verzeichnete Großbritannien den feuchtesten April, einen sehr feuchten Juni und insgesamt das zweitfeuchteste Jahr seit 1910. Niederschlagsreichstes Jahr in England seit Aufzeichnungsbeginn.
Am 30. Juni wurde in Wien die höchste, je im Juni gemessene Temperatur beobachtet: 37,7°C.
Fehlende Niederschläge in der ersten Jahreshälfte führten in Nordbrasilien zur schwersten Dürre seit fünf Jahrzehnten, von der rund vier Millionen Menschen betroffen waren.
Heißester Juli und gleichzeitig heißester Monat überhaupt seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen in den USA.
Mitte Juli Rekord-Regenfälle mit anschließender Flut auf der japanischen Insel Kyushu: In 24 Stunden fielen bis zu 500 l/m2 Niederschlag (zum Vergleich: in Deutschland beträgt laut DWD 2010 der gesamte Jahresniederschlag 789 l/m2). In der Region um Peking trat durch Starkniederschläge im Juli die schwerste Überschwemmung seit sechs Jahrzehnten auf.
Wärmster Sommer in Kanada in der bis dahin 65-jährigen Periode der Aufzeichnungen. Im Anschluss an das warme Frühjahr beobachteten die USA den zweitwärmsten sowie einen sehr trockenen Sommer (mit schweren Ernteausfällen). Ungarn meldete den zweitwärmsten Sommer seit 1900.
Mitte September verursachte der Taifun Sanba schwere Regenfälle in Teilen Japans, der Philippinen sowie in Nord- und Südkorea. Der Hurrikan Sandy brachte Ende September über Jamaika, Haiti, der Dominikanischen Republik, Cuba und östlichen Teilen der USA schwere Niederschläge. Durch den Taifun Bopha kamen Anfang Dezember auf den Philippinen mehr als 900 Menschen ums Leben.
In Russland sehr kalter Dezember und kältester Winter seit 1938. In einigen Teilen Sibiriens fielen die Temperaturen auf -50°C. Kalter Dezember in weiten Teilen Nordeuropas.
Das Jahr 2012 war in den USA das wärmste Jahr in der (bis zu diesem Zeitpunkt) 118-jährigen Geschichte der Aufzeichnungen.
Quelle: NOAA 2013
12Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2012.
Das Jahr 2011
Unter La Niña und El Niño versteht man eine periodisch wiederkehrende Abkühlung und Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im tropischen Pazifik. Während La Niña-Ereignissen treiben starke Ostwinde wärmeres Oberflächenwasser in den westlichen tropischen Pazifik, während im östlichen Pazifik kälteres Wasser aus tieferen Schichten an die Wasseroberfläche aufsteigt. Im La Niña-Zustand herrschen deshalb im östlichen und zentralen äquatorialen Pazifik niedrigere Wasseroberflächentemperaturen vor als unter normalen Bedingungen. Dieses Phänomen beeinflusst in starkem Maße die atmosphärischen Luftströmungen und hat Einfluss auf die Witterung weit über den tropischen Pazifik hinaus.
Das Gegenstück zu La Niña sind El Niño-Ereignisse, in deren Verlauf sich die Winde über dem tropischen Pazifik abschwächen. Dadurch kann sich das warme Oberflächenwasser im Westpazifik ostwärts ausbreiten und dort das Aufquellen von kälterem Tiefenwasser reduzieren. Die Wasseroberflächentemperaturen liegen dann in weiten Teilen des tropischen Pazifiks höher als unter normalen Bedingungen. El Niño-Jahre tendieren dazu, im globalen Mittel wärmer zu sein als La Niña- und neutrale Jahre13, während La Niña-Jahre eher kühler sind (UBA 2013).
2011 – ein La Niña-Jahr
Zu Beginn des Jahres 2011 sowie ab Oktober bis zum Jahresende wurden starke La Niña-Phasen beobachtet. Die bodennahe globale Mitteltemperatur von 2011 lag unter der des vorangegangenen, warmen Jahres 2010. Die Abbildung 5 verdeutlicht, dass 2010 vorrangig El Niño-Bedingungen und 2011 La Niña-Bedingungen herrschten.
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten14
In Australien führten die La Niña -Bedingungen zu erheblichen Niederschlägen und so zum zweitniederschlagsreichsten Sommer (Dezember 2010 – Februar 2011) und dem niederschlagsreichsten März.
Dagegen herrschte in Ostafrika große Trockenheit, besonders in Somalia, Äthiopien, Eritrea, Kenia und Dschibuti. In Somalia herrschte eine Hungersnot.
Kühlster Herbst (März – Mai) in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen.
Außerordentlich warme Frühjahrsmonate in Teilen Europas. Deutschland meldete den zweitwärmsten April seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 (nach April 2009). Wärmster April sowie wärmstes Frühjahr in Großbritannien (gleichrangig mit dem Frühling 2007).
Wärmster Mai und drittwärmster Juni in Neuseeland seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1909.
Trockenstes Frühjahr in Frankreich sowie trockenes Frühjahr und niederschlagsreichster Sommer in den Niederlanden.
Eine Hitzewelle in Nordamerika führte zum drittwärmsten Juli, dem zweitwärmsten August sowie dem zweitwärmsten Sommer in den USA (seit Beginn der Aufzeichnungen 1895).
Sehr starke Monsunniederschläge in den Sommermonaten in Südpakistan.
Überaus starke Monsunniederschläge führten zum niederschlagsreichsten Sommer in Südkorea. Am 27. Juli verzeichnete Seoul mit 300 l/m2 die höchste tägliche Niederschlagsmenge seit 1907.
Niederschlagsreichstes Jahr in einigen Bundesstaaten im Nordwesten der USA, u.a. verursacht durch zwei tropische Wirbelstürme Ende August und Anfang September.
Unwetter und starke Monsunniederschläge von Ende Juli bis November führten zum stärksten Hochwasser in Thailand seit 1942. Sehr starke Niederschläge auch in Kambodscha, Myanmar und Vietnam.
Überaus starke Niederschläge im Oktober in einigen Regionen Mittelamerikas, besonders in Honduras, Costa Rica, Guatemala, El Salvador und Nikaragua.
Norwegen beobachtete den wärmsten November und Herbst seit Beginn der Aufzeichnungen 1900. Die Durchschnittstemperatur in Nordnorwegen lag im November 5,3°C über dem langjährigen Mittel, auch das war ein neuer Rekord. Finnland meldete den wärmsten Herbst seit 1938.
Großbritannien beobachtete den zweitwärmsten November und den zweitwärmsten Herbst seit mehr als einem Jahrhundert.
Unter dem Einfluss des La Niña-Ereignisses herrschte große Trockenheit in Nordmexiko und in südlichen Teilen der USA. Ende November litt Mexiko unter der schlimmsten Trockenheit seit Beginn der Aufzeichnungen 1941.
Quelle: NOAA 2012
13In neutralen Jahren treten weder El Niño- noch La Niña-Ereignisse auf.
14Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2011.
Das Jahr 2010
Das Jahr 2010 liegt laut Daten der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde (NOAA 2024) hinter den Jahren 2014-2023 auf Platz 10 hinsichtlich der Jahresmitteltemperatur. Die Daten der NASA (NASA 2024) und der Universität von East Anglia und des Britischen Meteorologischen Dienstes (CRU 2024) verorten 2010 auf Platz 9 in der Reihung der wärmsten Jahre seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert.
Beim Niederschlag hingegen hält 2010 den Rekord. Nach Auswertungen der amerikanischen Ozean-Atmosphärenbehörde NOAA war 2010 das niederschlagsreichste Jahr im Zeitraum seit 1900 (NOAA 2011, 2024).
Extreme Ereignisse, Rekorde, Besonderheiten15
Kältester Winter in Großbritannien seit 1978/79. Mildester Winter in Kanada seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1948 (auch Frühjahr, Sommer und Herbst waren außergewöhnlich warm, so dass 2010 in Kanada das wärmste Jahr im Zeitraum seit 1948 war). Zugleich trockenster Winter seit 1948, gebietsweise fiel überhaupt kein Schnee.
In Australien fing das Jahr 2010 sehr heiß an – dort herrschte der wärmste Sommer seit Beginn der Messungen.
Hitzewelle im April in Indien. Neu-Delhi meldete den wärmsten April seit 1958.
Hitzewelle Ende Mai in Indien und Pakistan. Am 26. Mai wurden in Mohenjo-Daro in Pakistan 53,5°C gemessen, die höchste, je in Pakistan gemessene Temperatur sowie die höchste, in Asien gemessene Temperatur seit 1942.
Mitte Juni bis Mitte August beispiellose Hitzewelle in der Region Westrusslands. Das Moskauer Observatorium meldete am 29. Juli die höchste, je gemessene Temperatur: 38,2°C. Vor 2010 betrug der Wärmerekord 36,8°C und lag 90 Jahre zurück. Auch in Finnland wurde am 29. Juli mit 37,2°C der bisherige Wärmerekord aus dem Jahre 1914 (35,9°C) gebrochen. Russland beobachtete den wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen.
Sehr warme Sommer verzeichneten auch China, Japan und Kanada.
Ende Juli traten in Pakistan schwere Regenfälle auf, die zu extremen Überschwemmungen führten, bei denen mindestens 1500 Menschen ums Leben kamen. Starke Monsunniederschläge in Pakistan und Indien setzten sich bis in den September hinein fort.
Im August waren der Nordosten Chinas und Nordkorea starken Regenfällen und Überschwemmungen ausgesetzt. Starke Monsunniederschläge traten im Oktober in Vietnam, Thailand und Südostchina auf.
Auf einen kühlen Sommer folgte in Teilen der westlichen USA eine Hitzewelle im September. Am 27. September wurde in Los Angeles eine Rekordtemperatur von 45°C gemessen.
Kältester Dezember in Großbritannien seit mehr als 100 Jahren.
Sehr schneereicher Dezember in den USA und sehr kalter Dezember im Südosten der USA (an 3. Stelle der kältesten Dezember).
Im Frühling traten in Australien außerordentlich starke Niederschläge auf. Besonders in Queensland setzten sich diese Niederschläge bis in den Dezember hinein fort und führten dort zu Hochwasser der Flüsse und starken Überschwemmungen. Die Monate September bis Dezember waren sehr kühl.
Quelle: NOAA 2011
15Die Auflistung extremer Ereignisse und Rekorde bezieht sich nur auf den Zeitraum von Beginn der Messungen bis einschließlich 2010.
Lenssen, N., G. Schmidt, J. Hansen, M. Menne, A. Persin, R. Ruedy, and D. Zyss2019: Improvements in the GISTEMP uncertainty model. J. Geophys. Res. Atmos., 124, no. 12, 6307-6326, doi:10.1029/2018JD029522.
NASA 2024: GISTEMP Team: GISS Surface Temperature Analysis (GISTEMP). NASA Goddard Institute for Space Studies. Dataset accessed September 12, 2024 from
NOAA 2011: National Centers for Environmental Information, State of the Climate: Global Analysis for Annual 2010, published online January 2011, retrieved on March 17, 2016 from
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WMO 2024: World Meteorological Organization, State of The Global Climate 2023, Report WMO-1347, publisched online 2024, retrieved on September 9, 2024 from
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