Indikator: Globale Lufttemperatur

Quelle: Met Office Hadley Centre Diagramm als PDF
- 2022 war weltweit das sechstwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1850.
- Die letzten 8 Jahre waren die weltweit wärmsten Jahre seit 1850.
- Das Klimaabkommen von Paris legt fest, dass der globale Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C, möglichst sogar auf 1,5 °C, gegenüber vorindustrieller Zeit begrenzt werden soll. Aufgrund der historischen Datenverfügbarkeit wird zu diesem Zweck von der WMO die Vergleichsperiode 1850 bis 1900 verwendet.
Der Klimawandel zeigt sich einerseits im steigenden Mittel der globalen Lufttemperatur. Doch auch Klimaschwankungen verstärken sich und Risiken durch Extremereignisse wie Starkniederschläge, Hitze- oder Trockenperioden nehmen zu. Auch in Deutschland werden die Jahre wärmer, und zwar stärker als im globalen Mittel. In der Folge nimmt die Zahl der Heißen Tage zu (siehe Indikator „Heiße Tage“). Auch führen die gestiegenen Durchschnittstemperaturen dazu, dass sich die Dauer der einzelnen Jahreszeiten verändert. Die schädlichen Auswirkungen dieser Verschiebungen auf Tiere und Pflanzen sind komplex und bisher erst teilweise geklärt.
Das globale Temperaturmittel eines Jahres allein ist wenig aussagekräftig. Mehr Informationen gewinnen wir aus der Abweichung des globalen Mittels eines Jahres vom Mittelwert in einem zurückliegenden, längeren Zeitraum. Daraus wird ersichtlich, ob ein Jahr wärmer oder kühler war als im klimatologischen Mittel. Üblich ist ein Vergleich mit der Periode 1850 bis 1900, die auch von der WMO verwendet wird.
Die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ sieht ein Klimafolgen-Monitoring vor (BReg 2008). In einem Monitoringbericht, der alle vier Jahre aktualisiert wird, werden Klimafolgen und Anpassung in unterschiedlichen Handlungsfeldern veröffentlicht (UBA 2019).
Um eine gefährliche Störung des Klimasystems zu verhindern, soll der Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C, möglichst sogar auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau, begrenzt werden. Darauf hat sich die Weltgemeinschaft auf dem Klimagipfel 2015 in Paris geeinigt (UNFCCC 2015). Um dieses Ziel zu erreichen, muss der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen schnell und deutlich sinken (siehe Indikator „Emission von Treibhausgasen“).
2022 lag das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur nach Berechnungen der WMO rund 1,2 °C über dem Mittelwert von 1850 bis 1900. Damit war 2022 das sechstwärmste jemals gemessene Jahr. Die letzten acht Jahre waren die weltweit wärmsten Jahre seit 1850.
Die Temperatur-Daten des Hadley Centres gehören zu den international anerkannten Temperatur-Datensätzen. Wie bei anderen verfügbaren Datensätzen auch, bilden die Messdaten der meteorologischen Stationen die Grundlage zur Berechnung des globalen Mittels der bodennahen Lufttemperatur. Mittels Rechenvorschriften und Interpolation wird mit dem HadCRUT5-Modell das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur aus den weltweiten Messwerten bestimmt (Morice et al. 2021). Die WMO verwendet neben den hier gezeigten HadCRUT5-Daten auch noch Zeitreihen anderer Institute, u. a. von ECMWF, NASA, NOAA und JMA.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel „Trends der Lufttemperatur“.