Baukasten- und Tandemsysteme / Color- und Vollwaschmittel

Verschiedenene flüssige Wasch- und Putzmittelzum Vergrößern anklicken
1,3 Millionen Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel werden jährlich verkauft.
Quelle: Torsten Schon / Fotolia.com

Verschiedene Waschmitteltypen belasten die Umwelt verschieden stark. Im Folgenden ein Überblick über einige Waschmitteltypen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt.

Während herkömmliche Waschmittel aus Fertigmischungen bestehen, bieten Baukastensysteme:

  • Basis-Waschmittel,

  • Wasserenthärter und

  • Bleichmittel

jeweils getrennt an.

Je nach Verschmutzungsgrad der Wäsche, der örtlichen Wasserhärte und eventuell vorhandenen hartnäckigen Flecken werden die einzelnen „Bausteine” des „Baukastens” zudosiert, so dass alle Komponenten unabhängig voneinander nur im wirklich notwendigen Maße eingesetzt werden. Das heißt, in den über 20 Prozent der bundesdeutschen Haushalte mit weichem Wasser (Härtestufe 1) kann der Enthärter der Umwelt und Ihrer Haushaltskasse erspart werden. (Bitte erfragen Sie die Wasserhärte bei Ihrem Wasserversorgungsunternehmen) Bei hartem Wasser wird nur entsprechend mehr Enthärter zugesetzt – mehr waschaktive Substanzen zum Reinigen sind nicht nötig. Das flecklösende Bleichmittel ist nur bei hartnäckigen Flecken, bei stark verschmutzter oder weißer Wäsche erforderlich – also nur bei etwa jeder vierten oder fünften Waschladung.

Als TANDEM bezeichnet man eine Kombination von Kompaktvollwaschmittel und Kompaktcolorwaschmittel, die gesondert für Weiß- und Buntwäsche verwendet werden.

Kompakte Vollwaschmittel sind für überwiegend weiße, stark verschmutzte Wäsche am besten geeignet. Sie enthalten neben den waschaktiven und für die Enthärtung des Wassers nötigen Stoffen zusätzlich Bleichmittel.

Kompakte Colorwaschmittel sind frei von Bleichmitteln, sie können jedoch zusätzlich farbschützende Komponenten enthalten. Colorwaschmittel sind am besten für Buntwäsche geeignet, für Wolle und Seide jedoch nicht. Die hierzu notwendigen Feinwaschmittel sollen durch die Wahl der verwendeten Enzyme auch den Schutz der Wollfasern garantieren.

Das Umweltbundesamt hat 1998 für das EU-Umweltzeichen mehr als die Hälfte der in Europa angebotenen Waschmittel hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen beim Waschen in einer nicht öffentlichen Studie bewertet. Kriterien waren dabei unter anderem:

  • Gesamtchemikalienmenge pro Waschgang

  • die pro Waschgang eingesetzten Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer Entfernungsmöglichkeit in Kläranlagen und ihrer Giftigkeit gegenüber Wasserorganismen

  • lösliche sowie unlösliche anorganische Stoffe

  • nicht bioabbaubare organische Stoffe

  • von den sauerstoffzehrenden Organismen benötigter Sauerstoff.

Im Ergebnis ordnen sich einzelne Waschmitteltypen nach ihrer Umweltbelastung so ein, dass folgende Reihenfolge erkennbar ist:

  • Waschmittel im Baukastensystem (bei sachgemäßer Anwendung geringste Umweltbelastung)
  • Kompakte pulverförmige Colorwaschmittel
  • Kompakte pulverförmige Vollwaschmittel
  • Herkömmliche pulverförmige Vollwaschmittel („Jumbo”)
  • flüssige Vollwaschmittel (höchste Umweltbelastung)

Die Übergänge sind dabei fließend. Einige der Colorwaschmittel (kompakte Pulver) erreichen die relativgeringe Umweltbelastung der Baukastensysteme.

Ebenfalls auf dem Markt sind Waschmittel-Tabletten: Dabei handelt es sich praktisch um kompakte Vollwaschmittel in Tablettenform. Diese Form dient hauptsächlich der Vereinfachung beim Dosieren. Aus ökologischer Sicht sind gegenüber den pulverförmigen Kompakten bisher keine Vorteile erkennbar. Der Verpackungsaufwand ist etwas erhöht, Nachfüllbeutel gibt es nicht. Waschmittel-Tabletten können aber für  komfortorientierte Verbraucher eine umweltfreundlichere Alternative zu den herkömmlichen Waschmitteln darstellen.

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