Horizon Scanning 2.0 - Etablierung eines Horizon Scanningsystems

Ufoplanvorhaben FKZ 3715 11 108 0;
Auftragnehmer: Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT; adelphi consult GmbH
Laufzeit: 2015 bis 2018

Projektziel

Mit diesem Vorhaben soll ein Horizon Scanning System für das Umweltressort etabliert und ein ressortweiter Horizon Scanning Prozess durchgeführt werden. Das Vorhaben knüpft damit nahtlos an die Vorarbeiten an die Konzeptstudie „Horizon Scanning und Trendmonitoring als ein Instrument in der Umweltpolitik zur strategischen Früherkennung und effizienten Politikberatung“ (Konzeptstudie ist unter http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/horizon-scanning-trendmonito...  abrufbar) und wird vom Institut für Innovation und Technik (iit) in Zusammenarbeit mit der adelphi consult GmbH durchgeführt

Vorgehensweise

Arbeitspaket 1 bereitet den Horizon Scanning Prozess vor. Das Arbeitspaket gliedert sich in drei Teilbereiche: 1. Auswahl der unterstützenden IT-Tools, 2. Festlegung des Scanfeldes und 3. Einrichten der Tools bezüglich des Scanfeldes. Im Rahmen von Interviews mit ⁠UBA⁠- und ⁠BMUB⁠-MitarbeiterInnen werden die Anforderungen an das Horizon-Scanning System, die Informationsbedarfe und zentrale institutionelle Schnittstellen identifiziert sowie Vorschläge für unterstützende IT-Tools evaluiert.

Arbeitspaket 2 umfasst die Durchführung eines Horizon Scanning Prozesses (Scanphase und Assessment). Neue Themen, Trends und disruptive Ereignisse werden über ausführliche Recherchen sowie die Beteiligung von Experten in verschiedenen Formaten, wie Interviews, Delphi-Befragungen und Workshops identifiziert und hinsichtlich ihrer positiven und negativen Wirkungen auf die Umwelt untersucht.

Arbeitspaket 3 bereitet die methodischen und inhaltlichen Ergebnisse für die breite (Fach-) Öffentlichkeit auf. Außerdem werden die erzielten Ergebnisse in die Umweltpolitik der Bundesregierung (BMUB) und die Ressortforschung (UBA) transferiert.

Erfolgsfaktoren und erwartete Ergebnisse

  • Ready to go System:  Ergebnis des Projektes ist ein fertig nutzbares Horizon Scanning System. Das System umfasst zum einen das methodische Repertoire zur Durchführung eines Horizon Scanning Prozesses und zum anderen eine Softwarelösung für die Sammlung, Strukturierung, Verdichtung und Aufbereitung von Informationen.  Das System stellt damit alle notwendigen Funktionen für ein Horizon Scanning bereit und ist für das Umweltressort direkt anwendbar.
  • Ready to go Ergebnisse: Ein Horizon Scanning System ist dann erfolgreich, wenn es neue und relevante Informationen für das Umweltressort generiert. Die Art, wie Ergebnisse für die NutzerInnen aufbereitet sind und wie sie verbreitet werden, wird ganz wesentlich darüber mitentscheiden, ob das Horizon Scanning System Zustimmung, Unterstützung und Multiplikation erfahren wird
  • "Ready-to-go“-Stimmung: Um das Horizon Scanning in der Praxis zu einem Erfolg werden zu lassen, müssen die potenziellen NutzerInnen dessen Mehrwert für sich erkennen. Das setzt voraus, dass Horizon Scanning konkret auf ihre Interessenlagen und Informationsbedürfnisse eingeht.
    Darüber hinaus ist ein gutes Marketing für das Instrument erforderlich. Der potenzielle (und effektive!) Nutzen muss kontinuierlich deutlich gemacht werden und dabei auch Personen ansprechen, die nicht permanent in den Prozess eingebunden sind. Dabei gilt es, den Blick über disziplinäre Grenzen hinaus zu weiten und den Mehrwert von zukunftsoffenem Denken zu verdeutlichen.

Experteneinbindung

Interviews: Die genaue Erfassung der Ausgangslage ist ein wesentlicher Schritt für die Erstellung des künftigen Horizon Scanning Systems. Zum einen gilt es die informationstechnischen, organisatorischen und prozeduralen Voraussetzungen zu klären, um sicherzustellen, dass sich die am Ende des Vorhabens entwickelte Horizon Scanning-Lösung nahtlos in die vorhandenen Strukturen und Prozedere einfügt. Zum anderen geht es darum, inhaltlich möglichst genau zu erheben, welche Themenfelder aus Sicht des Umweltressorts gescannt werden sollen (=Scanfelder).

Onlineumfrage: Zur Validierung der Scanfelder sollen Fachexpertinnen und –experten des UBA und des BMUB im Rahmen einer Online-Umfrage ihre Einschätzung abgeben. So kann die fachreferatsspezifische Eignung der Scanfelder überprüft und gegebenenfalls ergänzt werden.

Delphiumfrage: Um nach der Scanphase eine Einschätzung a) der Neuheit der identifizierten Trends und Themen, b) möglicher Umweltauswirkungen, c) ihrer räumlichen und d) zeitlichen Dimension sowie e) ihrer Entwicklungs- und Eintrittswahrscheinlichkeit auf eine solidere Basis zu stellen, ist eine Delphi-Umfrage mit ca. 100 Expertinnen und Experten vorgesehen.

Expertenworkshop: Ziel des Expertenworkshops ist es, die im Rahmen der Scanphase identifizierten und in der Delphi-Umfrage bewerteten Ergebnisse final zu diskutieren, ggf. weiterzuentwickeln und die 10 wichtigsten Trends und 5 Emerging Issues auszuwählen.

Transferworkshop: Auf einem Transferworkshop soll der Horizon Scanning-Report mit MitarbeiterInnen daraufhin ausgewertet werden, welche (neuen) strategischen Arbeits- und Forschungsfelder für die Umweltpolitik der Bundesregierung (BMUB) und die Ressortforschung (UBA) erwartet werden können.

Projektteam

Institut für Innovation und Technik (iit)
in der VDI/VDE-IT
Steinplatz 1, 10623 Berlin
Ansprechpartner: Tobias Jetzke
Telefon: +49 (0) 30 310078 5414
E-Mail: jetzke [at] iit-berlin [dot] de
www.iit-berlin.de


adelphi consult GmbH
Caspar-Theyß-Straße 14a, 14193 Berlin
Ansprechpartner: Walter Kahlenborn
Telefon: +49 (30) 8900068-40
E-Mail: kahlenborn [at] adelphi [dot] de
www.adelphi.de

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Trendanalyse  Umweltpolitik  horizon scanning  Forschungsvorhaben