Chemikalienleasing in der Praxis

Flüssigkeit wird im Labor von einem Glasbehälter in ein Reagenzglas umgeschüttet
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Inhaltsverzeichnis

 

Instrumente SMART 5 und Indikatorencheckliste

Das Umweltbundesamt hat zusammen mit Partnern Unterkriterien und Indikatoren für die fünf Nachhaltigkeitskriterien von Chemikalienleasing entwickelt.
Darauf aufbauend hat das Projektteam eine Indikatoren-Checkliste sowie das elektronische Instrument SMART 5 entwickelt. Eine Kurzbeschreibung finden Sie hier.
Die Unternehmen können so ihre Erfolge quantifizieren, die sie durch Chemikalienleasing-Anwendungen erzielt haben.
Gleichzeitig können die Unternehmen einen hohen Standard des Geschäftsmodells sowie seiner praktischen Anwendungen sicher zu stellen.
Das ⁠UBA⁠ fördert mit diesem Angebot Aktivitäten von Unternehmen für eine die nachhaltige Entwicklung.

Startseite des elektronischen Instrumentes SMART 5
SMART 5 Startseite
Quelle: Umweltbundesamt kurzbeschreibung_checkliste_smart5.pdf
 

Anwendungen und Branchen – Beispiele

Das Geschäftsmodell Chemikalienleasing ist bereits in einer Reihe von Anwendungen und Branchen etabliert. Zum Beispiel im Bereich der Nahrungsmittelindustrie (Reinigung, Abfüllung, Wasseraufbereitung), der Schleifmittelindustrie, der Oberflächenbeschichtung, der Metallbearbeitung (Reinigung / Entfettung) oder auf dem Gebiet der chemischen Synthese (Katalyse). Das Umweltbundesamt hat sechs Pilotprojekte in diesen und anderen Bereichen initiiert (s. folgende Beispiele). Diese national – sowie die von UNIDO international – initiierten Pilotprojekte haben gezeigt, dass durch Chemikalienleasing nicht nur der Chemikalieneinsatz reduziert wird, sondern auch die Abfall- und Abwassermengen gemindert werden.
In der Metallreinigung sind zahlreiche Pilotprojekte etabliert, es existiert ein zügiger Ausbau in Deutschland und Europa. Durch eine intensivierte Abstimmung der Reinigungsanforderung, Reinigungsmaschine und Reinigungsmittel kann der Chemikalienverbrauch um mehr als 20% (Verrechnungsgröße: € / Betriebsstunden) gegenüber Reinigungssystemen, die als Stand der Technik angesehen werden, reduziert werden. Zusätzlich werden Energieeinsparungen von mehr als 25% gegenüber herkömmlichen Reinigungssystemen erreicht. Außerdem sind Schulungen, Lösemittelüberwachung und kontinuierliches Recycling Teil der Gesamtlösung Chemikalienleasing.

 

Pilotprojekte des UBA – Auswahl

Im Bereich der Reinigung von Rohrleitungen in der Lebensmittelindustrie existieren mittlerweile mehr als 300 Chemikalienleasingverträge in Brauereien (Verrechnungsgröße: € / hl Bier), Molkereien (€ / hl Rohmilch, angeliefert), Fruchtsäfte (€ / 1000 abgefüllte Flaschen), Back- und Süßwaren, Fisch- und Fleischverarbeitung (€ / Betriebsstunden Reinigungsanlagen).
Die Schleifmittelindustrie (Verrechnungsgrößen: € / m² geschliffenes Blech sowie € / m geschliffene Schiene) ist mit über 100 Verträge in der metallverarbeitenden Industrie und in Gießereien sehr gut etabliert.
In der Oberflächenbeschichtung (Verrechnungsgrößen: € / m² beschichtete bzw. vorbehandelte Fläche) sind über 20 Verträge realisiert. Und zum Chemikalienleasing für Katalysatoren (Verrechnungsgröße: € / t produziertes Produkt) sind etwa 10 Verträge bekannt. In beiden Branchen besteht hoher Diskretionsbedarf.

 

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