Wassermanagement Kohleausstieg

Fließe im Spreewald bei der der Ortslage Radduschzum Vergrößern anklicken
Spreewald bei Raddusch

Fließe im Spreewald, Kulturlandschaft im Südosten des Bundeslandes Brandenburg. Als Auen- und Moorlandschaft besitzt der Spreewald überregionale Bedeutung und ist als Biosphärenreservat geschützt. Der Spreewald wird unmittelbar vom Kohleausstieg in Wassermenge und -güte betroffen sein.

Quelle: Jörg Frauenstein / UBA

Die über 100-jährige Geschichte des Braunkohleabbaus hat tiefgreifende Spuren in den drei großen Kohlerevieren der Bundesrepublik Deutschland (Rheinland, Mitteldeutschland, Lausitz) hinterlassen.

Besonders sichtbar wird das Erbe des Bergbaus beim Eingriff in den Naturraum und in die Land­schaftsformen, beim Einfluss auf die Ökosysteme sowie bei der Wirtschafts- und Regionalentwicklung der Reviere.

Der bis 2038 geplante Braunkohleausstieg wirft komplexe Fragenstellungen bei der Gestaltung des Transformationsprozesses für die Kohlereviere auf. Dazu zählen insbesondere die Maßnahmen, die mit der Beendigung und Schließung der noch aktiven Braunkohlentagebaue, deren Stilllegungsphase und nach­folgende Phase der Bergbausanierung, aber vielfach auch die Fortführung und Beendigung bereits laufender Bergbausanierungsarbeiten einher gehen. Das umfasst die Verpflichtungen, die die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungs-gesellschaft mbH (LMBV) im Zusammen­hang mit der deutschen Wiedervereinigung für die Braunkohlesanierung in enger Zusammen­arbeit von Bund und Ländern umzusetzen hat.

Die Wiederherstellung eines sich weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushalts in den Flusseinzugsgebieten von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße ist eine der anspruchsvollsten Herausforderungen im Transformationsprozess. Die bedarfsgerechte Sicherstellung von Wassermenge und -güte ist nicht allein auf die Braunkohleländer Brandenburg und Sachsen beschränkt. Bedarfe der flussgebietsbezogenen Anrainer sind mit in den Blick zu nehmen und in die Maßnahmenausgestaltung zu integrieren. Es wird erwartet, dass der ⁠Klimawandel⁠ zu einer zusätzlichen Beanspruchung des Wasserdargebots führt.

Daneben erwächst zeitlicher Druck aus der Tatsache, dass die erforderlichen Lösungen und deren Umsetzung umfangreiche und aufeinander abgestimmte ökologische, technische und administrative Vorarbeiten und Entscheidungen erfordern, denen sich umfangreiche Genehmigungsverfahren und bauliche Maßnahmen anschließen.

Das Umweltbundesamt ist in die konkrete Planung der Bergbausanierung der Länder nicht eingebunden. Gleichwohl gibt es länderübergreifende Fragestellungen, die im Bundesinteresse liegen und in die das Umweltbundesamt eingebunden ist.

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