Nanotechnik

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Nanostrukturen sind mehr als 1.000-mal kleiner als der Durchmesser eines Menschenhaares.
Quelle: eugenesergeev / Fotolia.com

Unter Nanotechnik wird die Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Verarbeitung von Strukturen und Materialien im Nanometermaßstab verstanden.

Nanotechnik – Chancen fördern und Risiken mindern

Nanotechnik ist die gezielte Herstellung und Anwendung von Prozessen und Materialien, die aus abgrenzbaren strukturellen Bestandteilen in der Größe von ungefähr 100 Nanometer (1 nm = 10-9 m) oder weniger in mindestens einer Dimension bestehen. Also sind Nanomaterialien mehr als 1.000-mal kleiner als der Durchmesser eines Menschenhaares. In diesem Größenbereich ändern sich die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Materialien. Dies kann in vielfältiger Weise zur Entwicklung neuartiger Produkte und Anwendungen genutzt werden.

Die Nanotechnik findet Anwendung in vielen Bereichen, etwa die Automobilindustrie, den Maschinenbau, die Chemische und die Lebensmittelindustrie sowie die Bio- und die Umwelttechnik. Über die Nutzung der spezifischen Eigenschaften von Nanomaterialien können in den verschiedensten Produkten und Anwendungen höhere Effizienz oder neue Funktionalitäten erreicht werden. Somit lassen sich auch für die Umwelt vielseitige Chancen durch die Nanotechnik, z. B. im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz, der Sanierung von Altlasten oder der Wasseraufbereitung erwarten. Aufgrund der dynamischen Entwicklung von Nanomaterialien und deren Anwendungen steigen ihre Produktionsmengen. Dies kann auch eine erhöhte Belastung für Mensch und Umwelt bedeuten, wenn Nanomaterialien aus Produkten und Anwendungen freigesetzt werden.

Auch zum heutigen Zeitpunkt sind nicht alle Fragen zum potenziellen Umweltnutzen und zu den potenziell von Nanomaterialien ausgehenden Umweltrisiken beantwortet. Die Nanoskaligkeit eines Stoffes ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit einer Gefährdung oder einem Risiko. Dennoch weisen Nanomaterialien spezifische Eigenschaften auf, die sie von anderen Chemikalien unterscheiden. Die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse zu Eigenschaften, Verhalten und Wirkung von Nanomaterialien erlauben es, Aussagen zu treffen, welche Aspekte bei der Prüfung und Bewertung der Umweltrisiken von Nanomaterialien berücksichtigt und in den gesetzlichen Anforderungen wiedergespiegelt werden müssen.

Das ⁠UBA⁠ trägt aktiv dazu bei, über umwelt- und gesundheitsrelevante Aspekte der Nanotechnik zu informieren, Wissensdefizite auszufüllen und den weiteren Handlungsbedarf zu ermitteln. Das UBA unterstützt einerseits die Einführung von Nanotechniken mit einem Umweltentlastungpotential und fördert dafür geeignete Innovationen. Andererseits macht es auf mögliche Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit aufmerksam und entwickelt Handlungsempfehlungen, um Risiken zu mindern oder zu vermeiden. 

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