zum Vergrößern anklickenDie Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen ist häufig mit negativen Umweltauswirkungen verbunden. Quelle: Andreas Fanke / Fotolia.com
Der deutsche Rohstoffkonsum belief sich im Jahr 2019 auf insgesamt 1.328 Mio. Tonnen oder 16 Tonnen pro Kopf. Damit hat er sich bis 2018 im Trend nur geringfügig verändert. 2019 sinkt der Rohstoffkonsum in Deutschland leicht. Und auch vorläufige Berechnungen für 2020 lassen ein Sinken erwarten.
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Seit dem Jahr 2016 veröffentlicht das Umweltbundesamt einen Bericht zur Nutzung natürlicher Ressourcen in Deutschland. Nach den Jahren 2016 und 2018 ist 2022 ein neuer "Ressourcenbericht für Deutschland" erarbeitet und veröffentlicht worden.
Der UBA-Ressourcenbericht untersucht statistische Kennzahlen und Trends im "Themenfeld Ressourcen- und Rohstoffnutzung", analysiert und diskutiert die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Ressourcenentnahme, Ressourcenkonsum und wirtschaftlicher Entwicklung und fasst einzelne Unterthemen zusammen. Im aktuellen Bericht werden rund 30 ressourcenrelevante Unterthemen modulartig behandelt.
Der inhaltliche Fokus liegt auf der Betrachtung und Analyse von nachwachsenden und nicht-nachwachsenden Rohstoffen. Dabei werden die vier Hauptrohstoffgruppen „nicht-metallische Mineralien“, „Biomasse“, „Metallerze“ und „fossile Energieträger“ unterschieden. Weitere Kapitel befassen sich mit der Nutzung der natürlichen Ressourcen "Wasser" und "Fläche", der Betrachtung der Schnittstellen zwischen einzelnen Ressourcenkategorien ("Nexus") sowie mit den "Umweltauswirkungen der Rohstoffentnahme“.
Der Ressourcenbericht richtet sich an ein Fachpublikum und an fachlich interessierte Personen aus den Bereichen Wirtschaft, Zivilgesellschaft einschließlich Bildung sowie an Politik und Verwaltung. Der Bericht soll einerseits als Dateninformationsquelle und Nachschlagewerk dienen, andererseits liefert er Argumente für die wissenschaftliche Politikberatung und die Entwicklung von Maßnahmen für ein ökologisch nachhaltiges Ressourcenmanagement.
Die Erstellung des Ressourcenberichts wird von Forschungsarbeiten begleitet, in denen wichtige wissenschaftliche Grundlagen geschaffen werden. Mit dem Ressourcenbericht 2022 wurde zusätzlich ein eigener Forschungsbericht zu den Datengrundlagen und begleitende Materialien (Begleittext und Power Point) veröffentlicht (siehe Menü "Publikationen").
Der nächste Ressourcenbericht ist für das Jahr 2026 geplant. Die Forschungsarbeiten hierzu werden Anfang 2024 beginnen.
Forschungsvorhaben „Ressourcennutzung in Deutschland“ (Ressourcenbericht für Deutschland) Laufzeit: Oktober 2014 – Dezember 2022 Forschungskennzahl: FKZ 3714 93 105 0 bzw. 3719 311 050 Auftragnehmer: Wirtschaftsuniversität Wien, ifeu Heidelberg
Die inländische Entnahme von Rohstoffen
Die inländische Entnahme von Rohstoffen ist seit 1994 insgesamt rückläufig. Es zeigen sich zwei gegensätzliche Trends: ein langfristiger Rückgang um 35 % bei nicht-nachwachsenden Rohstoffen und eine Zunahme um 15 % bei nachwachsenden Rohstoffen.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Deutschland profitiert vom globalen Handel
Deutschland profitiert vom globalen Handel: Obwohl es sowohl direkt als auch indirekt mehr Rohstoffe und Güter importiert als exportiert, zeigt seine monetäre Handelsbilanz einen deutlichen Überschuss.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Der Rohstoffeinsatz der Wirtschaft
Der Rohstoffeinsatz der Wirtschaft blieb in Deutschland zwischen 2010 und 2019 nahezu gleich und stabilisierte sich mit 2.536 Mio. Tonnen im Jahr 2019 auf hohem Niveau. Die Gesamtrohstoffproduktivität stieg bis 2018 um 12 % (Berechnungen Destatis: 8 %) an.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Deutschlands Rohstoffkonsum
Deutschlands Rohstoffkonsum betrug im Jahr 2019 1.328 Mio. Tonnen oder 16,0 Tonnen pro Kopf. Die privaten Haushalte konsumierten Rohstoffe vor allem in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Mobilität.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Negative Umweltauswirkungen
Die Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen ist häufig mit negativen Umweltauswirkungen verbunden. In Deutschland sind 40 % der Treibhausgasemissionen
auf die Entnahme und erste Verarbeitung von Rohstoffen zurückzuführen.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Wasser- und Flächenfußabdruck (Nexus)
Es besteht ein Nexus (lat.: Verbindung) zwischen der Nutzung von Rohstoffen und anderen natürlichen Ressourcen. Durch internationale Lieferketten ist Deutschland auch für die Ressourceninanspruchnahme in anderen Teilen der Welt verantwortlich.
Quelle: UBA-Ressourcenbericht 2022
Die Rohstoffnutzung der Zukunft
Die Rohstoffnutzung der Zukunft kann mit einer ambitionierten Rohstoffpolitik wesentlich nachhaltiger gestaltet werden. Bis zum Jahr 2030 ist in Deutschland ein Rückgang des Rohstoffkonsums um mehr als ein Drittel gegenüber 2019 möglich.
„Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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