- Nominiert für den Blauen Kompass 2018 -
Der "Hochwasserpass" ist nicht nur ein ausgestelltes Zertifikat, es handelt sich vielmehr um ein mehrstufiges Konzept: Die Öffentlichkeit und vor allem Boden- und Hauseigentümer (Bestand und geplante Bebauung) sollen für die Relevanz des Themas Hochwasser und die Eigenvorsorge sensibilisiert werden (hier sind alle überflutungsbezogenen Gefährdungen integriert: Flusshochwasser, Starkregen/Sturzfluten, Kanalrückstau, Grundhochwasser). Dies hat vor dem Hintergrund der Folgen des Klimawandels mit den bereits erlebbaren Veränderungen im Niederschlagsgeschehen weiter an Bedeutung gewonnen. Um Betroffenen zu helfen, sich an (auch möglicherweise weitere) Veränderungen anpassen zu können und handlungsfähig zu sein, schließt das Konzept "Hochwasserpass" eine fachliche Beratung und Unterstützung mit ein.
Zur ersten Sensibilisierung stellt das HKC eine kontinuierlich weiterentwickelte Homepage ("www.hochwasser-pass.com") in allgemein zugänglicher Sprache zur Verfügung. Hier werden über eine einfache Selbstauskunft und zielgruppenorientierte Hintergrundinformationen erweitertes Interesse geweckt. Hat man dadurch das Thema als relevant für sich identifiziert, kann man sich über eine Karte und Liste fachkundige Hilfe zu weiteren Fragen und dem detaillierten Risikocheck seines Objektes in Form von Sachkundigen einholen. Die Sachkundigen werden in Zusammenarbeit mit der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (kurz DWA) ausgebildet, um eine qualifizierte Beratung zu gewährleisten. Neben der Prüfung der Gefährdung gibt der*die Sachkundige Hinweise zu Maßnahmen der Eigenvorsorge, die auf das entsprechende Objekt zugeschnitten sind und stellt den "Hochwasserpass" als Beleg aus. Das HKC erweitert ständig sein bereits vorhandenes Netzwerk und Kooperationen um die Umsetzung zu stärken (Beispiele: Verbraucherzentrale, Energieberater, Kammern). Die Fortschreibung des Passes für ein konkretes Objekt ist aufgrund des Konzeptes jederzeit möglich.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Es gibt bereits mehrere unterschiedliche Kooperationen und Zusammenarbeit:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA)
Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker – Bundesverband e.V. (GIH)
UNESCO Internationales Zentrum für Wasserressourcen und Globalen Wandel
Greensurance Stiftung - Für Mensch und Umwelt gemeinnützige Gesellschaft mbH
und weitere.
Dauer und Finanzierung
Dauer
Ehrenamtliche Tätigkeiten von Mitgliedern des HKC, Mitgliedsbeiträge der Mitglieder des HKC, Anschubsförderung durch die GDV, Unterstützung durch eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe der DWA (Ausbildung Sachkundige), JPI Urban Europe programme
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Die Maßnahme baut auf zielgruppenorientierter Kommunikation auf. Aktuell werden für die unterschiedlichen Multiplikatoren- und Zielgruppen Ansprachen entwickelt: Hauseigentümer*innen, Hausbauer*innen, Interessensvertreter (Verbraucherzentrale, Haus und Grund etc.), Land, Kreise, Kommunen und Finanzwirtschaft (Kreditinstitute, Versicherungen). Beispielhaft wurden bereits alle Gruppen angesprochen.
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Es gab sehr gute Resonanz in der Fachwelt (in SWOT Analysen bestätigt), hohes Kooperationsinteresse bei einem breiten Spektrum von Akteuren, internationale Anerkennung und Implementierung (Piloten in diversen Ländern, JPI Projekt, Listung bei der World Meteorological Organization (WMO) im Associated Programm on Flood Management, etc.), erste Versicherungen implementieren den Hochwasserpass in Ihren Prämienstrukturen, Zufriedenheit bei den bisherigen Kund*innen.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
- Durch die Vermeidung von Schäden werden sowohl betriebswirtschaftliche wie volkswirtschaftliche Risiken reduziert (Produktionsausfälle, Auftragsverluste, Schadensausgleich etc.). Fehler bei anderen Investitionen (z.B. falsche Baumaterialien) lassen sich vermeiden.
- Die Lebensqualität erhöht sich - immatrielle Schäden lassen sich zudem nicht ersetzen (Stress, Verlust von emotional geprägten Dingen).
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Bundesweit