Wenn Sie Ihre Kommune auf Folgen des Klimawandels vorbereiten möchten, sollten Sie sowohl verwaltungsinterne als auch -externe Akteure in diesen Prozess einbeziehen.
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Eine ressortübergreifende Zusammenarbeit mit und zwischen Akteuren aus verschiedenen Behörden hilft Ihnen, umfangreiche und ansonsten ungenutzte Potenziale zu erschließen. Gerade Mitarbeitende aus den Bereichen Planen, Bauen, Umwelt oder aus der kommunalen Versorgung sollten einbezogen werden, da diese Bereiche besonders vom Klimawandel betroffen sind. Ideal ist es, wenn es mit einem Klimaschutzmanager oder -managerin bereits eine Person gibt, die mit dem Thema Klimawandel vertraut ist. Sorgen Sie dafür, dass bereits frühzeitig die Verantwortlichkeiten innerhalb der Kommune geklärt werden, etwa indem Sie eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den genannten Behörden einrichten. So bereiten Sie den Weg für einen erfolgreichen Anpassungsprozess.
"Der Einbezug von verschiedenen Akteuren ist enorm wichtig, um sich an die Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Deswegen lohnt es sich, den Kontakt mit kleineren Kommunen sowie mit Akteuren außerhalb der Stadtverwaltung zu suchen und alle Interessierten an einen Tisch zu bringen." Annegret Weidig, Umweltamt, Stadt Nürnberg, Nürnberg
Um Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu begeistern und sie von Anfang an in den Prozess einzubinden, sollten Sie eng mit der Öffentlichkeitsarbeit oder auch den Bereichen Kunst und Kultur zusammenarbeiten. Zudem sollten Sie überlegen, ob es vorteilhaft sein kann, regionale Interessensgruppen, Verbände und Vereine sowie lokal angesiedelte Wirtschaftsunternehmen zu beteiligen. Auch Bürgerinitiativen, Agenda-21-Prozesse oder Kreisverwaltungsbehörden können wichtige Akteure im Anpassungsprozess sein. Gleiches gilt für benachbarte Kommunen, mit denen Sie durch eine Zusammenarbeit Wissen teilen und ihre gemeinsame Wirkung erhöhen können (siehe Beispielgalerie).
"Die Anpassung an den Klimawandel wird nur gelingen, wenn auch die Berliner Wirtschaft ihre Beiträge leisten kann. Es ist ein gutes Zeichen, dass gerade Unternehmen aus dem Netzwerk Großbeerenstrasse hier so schnell die Initiative ergreifen." Bürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Ekkehard Band
Beispiele für interne und kommunenübergreifende Arbeitsgruppen
In München gibt es referatsübergreifende Arbeitsgruppen
Die Erarbeitung der Anpassungsstrategie in München erfolgte durch referatsübergreifende Arbeitsgruppen. Das Referat für Gesundheit und Umwelt koordinierte die Zusammenarbeit mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung und dem Baureferat sowie weiteren betroffenen Referaten.
In Karlsruhe gab es eine stadtinterne Arbeitsgruppe
In Karlsruhe hat eine stadtinterne Arbeitsgruppe die Strategie „Anpassung an den Klimawandel“ über einen Zeitraum von zwei Jahren erarbeitet. Die Gruppe beschäftigte sich mit möglichen Auswirkungen des Klimawandels und zukünftigen Anpassungsmaßnahmen.
Quelle: Karlsruhe Kamuna 2012 - Klaus Nahr / Flickr.com / CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/
In Duisburg gibt es eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe
In Duisburg soll im Rahmen des dualen Klimakonzeptes das Teilkonzept Klimaanpassung von einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe erstellt werden. Es sollen alle betroffenen Bereiche der Verwaltung beteiligt sein und später weitere Akteure, wie die Stadtwerke, Universitäten und Kammern, integriert werden. Die Koordination erfolgt durch das Referat für strategische Umweltkoordinierung.
Quelle: Rathaus Duisburg - Georg Sander / Flickr.com / CC BY-NC 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/
Gemeinsame Anpassungsstrategie für Solingen und Remscheid
Solingen und Remscheid: Die zwei Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben eine gemeinsame Anpassungsstrategie erstellt. Das Klimaschutzteilkonzept „Anpassung an den Klimawandel für die Städte Solingen und Remscheid“ beinhaltet unter anderem Analysen zur Betroffenheit, Maßnahmensteckbriefe und ein Konzept zur Evaluation der Anpassung, siehe http://www2.solingen.de/c12572f800380be5/files/klimaschutzteilkonzept2.pdf/$file/klimaschutzteilkonzept2.pdf?openelement
Quelle: Michael Offermann / pixabay.com / CC0
Kommunen im Kreis Wesel
Das „Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel" ist ein Zusammenschluss von zehn Kommunen und dem Kreis Wesel zu den Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel. Die Beteiligten arbeiten gemeinsam an kreisweit greifenden Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. Dieser Prozess wird auch durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Quelle: Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel
Kommunale Zusammenarbeit in Ahlen und Beckum
In Ahlen und Beckum im Münsterland gab es eine Reihe von Überschwemmungen in den letzten Jahren. Um diesem steigenden Risiko zu entgegen, haben die Städte in kommunaler Zusammenarbeit eine naturnahe Gewässerlandschaft mit Auen angelegt, die als natürliches Rückhaltebecken dient. Diese Maßnahme erhöht nicht nur den Schutz vor Flusshochwasser, sondern schafft auch zusätzliche Erholungsräume für Bürger und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere (Symbolbild).
Das klimanetzwerk.südwestfalen ist der Zusammenschluss der Ansprechpartner und Verantwortlichen für klimarelevante Themen der Kommunen in Südwestfalen. Die Arbeitsbereiche des Netzwerks umfassen kommunalen Klimaschutz, Energieeffizienz und -einsparung, Erneuerbare Energien, Anpassung an den Klimawandel und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel des Netzwerkes ist es den interkommunalen Austausch zu diesen Themen zu verbessern und den Zugang zu Best-Practice-Beispielen zu ermöglichen.
Aufgabe: Überblick zu internen und externen Akteuren
Für Ihre weitere Arbeit wird es nicht nur wichtig sein, eng mit Ihrem Team zu kooperieren, sondern auch das Wissen, die Ideen und die Sorgen anderer Verwaltungs-interner und externer Akteure zu berücksichtigen. Laden Sie die Vorlage zur Erstellung der Akteurslandkarte herunter und ergänzen Sie die Akteure, mit denen Sie bei Ihren bisherigen Recherchen Kontakt hatten. Tragen Sie weitere Personen und Organisationen ein, die für die Entwicklung und Umsetzung Ihrer Pläne relevant werden könnten. Aktualisieren Sie das Dokument in regelmäßigen Abständen.
„Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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