Nationaler Dialog „Klimawandelfolgen in Deutschland"
Nationaler Dialog „Klimawandelfolgen in Deutschland – Bereit zu handeln für bessere Vorsorge“
Fachleute fordern Bund und Länder auf besseren Rahmen für strategische Klimavorsorge zu setzen
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und UBA-Präsidentin Maria Krautzberger stellten am 26. November 2019 den zweiten Monitoringberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) der Presse vor. Anschließend wurden auf dem Nationalen Dialog im BMU ausgewählte Ergebnisse des Monitoringberichts 2019 einem Fachpublikum präsentiert. Ziel des Dialogs war es, gute Beispiele aus der Praxis für erfolgreiches Handeln aufzuzeigen und zu erörtern, wie staatliche und private Aktivitäten weiter verstärkt werden können.
Die Teilnehmenden forderten, dass Bund und Länder stärker auf den zunehmenden Handlungsdruck durch die Erderwärmung reagieren und strategische Rahmensetzungen für Klimavorsorge vornehmen sollten. Hierbei setzten sich die Teilnehmenden für einen Policy Mix mit verschiedenen Elementen ein. Insbesondere forderten sie verpflichtende Vorgaben von Bund und Ländern, etwa verschärfte oder neue Gesetze und Verordnungen, sowie den verstärkten Einsatz ökonomischer Instrumente wie Förderprogramme und Anreize. Den UBA-Vorstoß für ein investives gemeinschaftliches „Sonderprogramm Klimavorsorge“ griffen die Teilnehmenden auf und vertieften ihn in den Diskussionen. Zusätzlich hielten die Teilnehmenden bezahlbare private Versicherungsleistungen sowie Normen und Standards für wichtig. Benötigt werden nach wie vor robuste Daten für Risikoanalysen, sowie Bildungs- und Beratungsaktivitäten. Die Ergebnisse des Dialogs sollen für die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie genutzt werden.
Der Dialog zeigte, dass sich viele Akteure für Klimawandelanpassung engagieren und auch Kooperationen und Netzwerke bilden. An der zweitägigen Veranstaltung nahmen rund 200 Personen teil. Sie deckten ein breites Akteursspektrum ab – von Kommunal-, Landes- und Bundesverwaltung, Unternehmen, Wirtschafts- und Umweltverbänden, Hilfsorganisationen bis hin zu Forschung und Beratung.
Nach der Eröffnung durch den Parlamentarischen Staatssekretär beim BMU Florian Pronold und UBA-Präsidentin Maria Krautzberger diskutierten Staatssekretäre des Umwelt-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministeriums mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und der Abteilungsleiterin Klimaschutz des Niedersächsischen Umweltministeriums über Anpassungsherausforderungen und bereits umgesetzte Instrumente und Maßnahmen. Anschließend behandelten die Teilnehmenden in insgesamt sechs Workshops die Themen Trockenheit in Forst- und Landwirtschaft, Hitze und Starkregen in urbanen Räumen sowie Klimafolgen für Wirtschaft und Infrastrukturen. Ausgehend von der Entwicklung klimawandelangepasster Zukunftsvisionen für das Jahr 2035 standen Maßnahmen und Instrumente im Fokus, um diese Zukunftsvisionen zu erreichen. Eine Fishbowl-Diskussion, in der die entwickelten Instrumentenvorschläge kommentiert wurden, rundete den Dialog ab.
Veranstalter:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass)
Fachbegleitung UBA:
Sebastian Ebert
Auftragnehmer:
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)