Die Konzeptstudie gliederte sich entlang folgender Forschungsfragen:
- Was sind „gute“ Beispiele für nachhaltiges Handeln?
- Wie könnte eine Ordnungsstruktur aussehen, um die gesamte Bandbreite für nachhaltiger Verhaltensweisen und Praktiken zu erfassen?
- Wie verbreiten sich bestimmte Verhaltensweisen und Praktiken in der Gesellschaft?
- Welche Motive und persönlichen Voraussetzungen müssen vorhanden sein, um Nachhaltiges Handeln zu beginnen (oder gar eine Nachhaltigkeitsinitiative zu starten) und Nachhaltiges Handeln dauerhaft beizubehalten.
Auf Basis einer Literaturanalyse wird „nachhaltiges Handeln“ als soziale Praxis konzeptualisiert, der ein Potenzial zur Reduzierung des Naturverbrauchs innewohnt. Durch eine Auswertung von best-practice-Beispielen aus der Datenbank von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit ist zusätzlich ein differenzierter Kennzeichenkatalog entwickelt worden, der es ermöglicht „gute Bei-spiele“ nachhaltigen Handelns über verschiedene Charakteristika wie Handlungs- und Akteurstyp, Handlungsbereich etc. zu beschreiben. Für die Beantwortung der Frage, wie Nischenaktivitäten Teil des Mainstreams werden können, sind zum einen literaturbasiert die Diffusionspfade von insgesamt sieben Fallbeispielen rekonstruiert worden, die bereits im Mainstream angelangt sind beziehungsweise sich ― in Hinblick auf die Zuwachsraten ― inmitten eines Mainstreaming-Prozesses befinden. Dabei zeigt sich, dass auch vergleichsweise erfolgreiche Beispiele nachhaltigen Handelns aus der jüngeren Vergangenheit gesamtgesellschaftlich noch eine marginale Stellung einnehmen. Ist nachhaltiges Handeln Teil des Mainstreams, so ist dies in der Regel ein Nebeneffekt von Maßnahmen und Entwicklungen, die andere Zielsetzungen und Motive verfolgten. Wenn schließlich bestimmte Beispiele nachhaltigen Handelns Teil des Mainstreams werden, verändert sich die soziale Praxis mitunter derartig, dass unklar wird, ob sie in der gemainstreamten Form noch als ein „gutes Beispiel“ nachhaltigen Handelns gelten können. Und schließlich sind in insgesamt 26 Leitfaden-gestützten Experteninterviews Nachhaltigkeitspioniere zu begünstigenden Faktoren, Hürden und Unterstützungsmöglichkeiten befragt worden. Auf Basis der Studienergebnisse sind abschließend zukünftiger Forschungsbedarf identifiziert und politische Handlungsempfehlungen formuliert worden.