DAS-Handlungsfeld Landwirtschaft

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Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
Seit jeher reagieren Landwirtinnen und Landwirte auf sich verändernde Klima- und Witterungsbedingungen. Ihre Möglichkeiten, sich an den Klimawandel anzupassen, sind vergleichsweise breit gefächert. Vor allem bei einjährigen Kulturen lassen sich Anpassungsentscheidungen auch kurzfristig treffen. Anspruchsvoller ist es dagegen in Betrieben, die Dauerkulturen bewirtschaften oder in der Tierproduktion tätig sind, denn hier sind längerfristig wirksame Investitionsentscheidungen erforderlich.
Für die Landwirtschaft sind die möglichen Auswirkungen des Klimawandels differenziert zu beurteilen. Einerseits werden extrem trockene und heiße Witterungsperioden, Starkregenereignisse oder auch Hagelschläge nachteilige Folgen für die Produktion haben. Andererseits steigern ein moderater Temperaturanstieg und eine verlängerte Vegetationsperiode bei ausreichender Wasserversorgung das Ertragspotenzial. Außerdem können sich Bedingungen einstellen, die auch den Anbau von bisher nicht in unseren Breiten kultivierbaren Fruchtarten ermöglichen. Die Auswirkungen sind in Abhängigkeit der jeweiligen Anbauschwerpunkte, der naturräumlichen Voraussetzungen und der sich tatsächlich vor Ort vollziehenden Klimaveränderungen regional sehr unterschiedlich. Daher sind bundesweite Durchschnittswerte stets mit Sorgfalt zu interpretieren.
Neben der Pflanzenproduktion ist auch die Tierproduktion vom Klimawandel betroffen. Zu rechnen ist unter anderem mit Einbußen in der Milch-, Eier- und Fleischerzeugung infolge von Hitzewellen, dürrebedingt mangelndem Grundfutteraufkommen und hitzebedingten Beeinträchtigungen der Tiergesundheit. Wenn Tiere unter Hitzestress geraten, kann es zu einer Abnahme der Fruchtbarkeit oder zu Beeinträchtigungen der Eutergesundheit kommen, und auch Tiere sind von Infektionskrankheiten betroffen, die von wärmeliebenden Krankheitserregern übertragen werden. Neue und wiederauftretende Infektionserreger können häufig auch zwischen Tier und Mensch übertragen werden. Die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sind miteinander verknüpft („One-Health-Konzept“). Bislang sind die hierfür erforderlichen Daten aber nicht bundesweit verfügbar.
LW-I-1: Verschiebung agrarphänologischer Phasen