Heimchen (Hausgrille)

Männliches gelbbraunes Heimchenzum Vergrößern anklicken
Heimchen
Quelle: G.U. Tolkiehn / CC BY-SA 2.5

Inhaltsverzeichnis

 

Alternative Bekämpfungsmaßnahmen

Zirpende Männchen innerhalb der Wohnung können nachts mit einer Taschenlampe aufgespürt und nach draußen befördert werden. Das Abdichten von Ritzen und Spalten in der Wohnung verschließt generell Schlupflöcher für unerwünschte Untermieter. Bei Massenbefall sollten generell professionelle Schädlingsbekämpfer konsultiert werden. Als Schutz vor aller Art von Schädlingen sollten Lebensmittelvorräte nur in verschließbaren Behältern aufbewahrt und Küchenabfälle möglichst umgehend, zumindest aber täglich, entsorgt werden.

 

Aussehen

Das Heimchen (Hausgrille) ist ein Insekt und gehört zur Familie der Echten Grillen in der Ordnung der Langfühlerschrecken. Heimchen werden ca. 16-25 Millimeter lang, hinzu kommt bei den Weibchen die ca. 11-15 Millimeter lange Legeröhre. Sie haben etwa körperlange Antennen und kräftige und auffällige lange Hinterbeine, die ihnen Sprünge ermöglichen. Sie besitzen vier Flügel. Beim Aneinanderreiben der Vorderflügel erzeugen die Männchen zirpende Geräusche, die dazu dienen, Weibchen anzulocken. Der Körper ist gelbbraun gefärbt mit schwarzer Zeichnung auf Kopf und Halsschild. Sie können fliegen, tun dies aber nur selten.

 

Lebensraum / Vorkommen

Die Tiere stammen ursprünglich vermutlich aus Afrika. Heute sind sie weltweit zu finden, besonders in der Nähe menschlicher Siedlungen, wo sie ganzjährig auftreten. Sie mögen warme Aufenthalte mit hoher Luftfeuchtigkeit wie z. B. Bäckereien, Keller, feuchte U-Bahnschächte oder auch Mülldeponien und lockere Kompostlager, wo die Gärung der Abfälle ihnen Wärme und genügend Sauerstoff bietet.

 

Verhalten

Heimchen sind nachtaktiv und verstecken sich am Tage in dunklen, feuchtwarmen Nischen. Diese verlassen sie im Sommer auch oft und kehren erst im Herbst wieder zurück. Besonders nachts ist auch das Zirpen der männlichen Heimchen zu hören.

 

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Heimchen sind Allesfresser, bevorzugen aber tierische Nahrung. Bei Massenaufkommen fressen sie zur Not auch Textilien.

 

Fortpflanzung

Die Tiere pflanzen sich das ganze Jahr hindurch fort. Das Weibchen legt mit ihrer Legeröhre 800 und mehr Eier in feuchte Erde, in Ritzen und Spalten oder Abfälle. Nach 8-12 Wochen schlüpfen die Larven, die noch keine Flügel besitzen, und wachsen innerhalb von 10-35 Wochen und bis zu 16 Häutungen zu geschlechtsreifen Tieren heran.

 

Natürliche Feinde

Natürliche Feinde sind Nager, Reptilien, Vögel, Spinnen und Raubinsekten. Heimchen sind beliebte Futterinsekten für viele in Terrarien gehaltene Reptilienarten und werden deshalb gezüchtet und auch in Zoohandlungen verkauft.

Heimchen als Futtertier:
http://www.terraon.de/faq-futtertiere/16551-heimchen-acheta-domestica.html

 

Gesundheitsrisiken für den Menschen

Gesundheitliche Risiken bestehen im Allgemeinen nicht. Im Haushalt oder in lebensmittelverwertenden Betrieben müssen Heimchen als Vorrats- bzw. Hygieneschädlinge angesehen werden. Ihr Zirpen kann von der Geräuschbelastung her durchaus als störend für die Nachtruhe empfunden werden.

 

Informationen zum Artenschutz

Die Art ist als Kulturfolger in Mitteleuropa nicht gefährdet.

 

Typische Schäden

Nur bei Massenaufkommen können Materialschäden insbesondere bei Textilien vorkommen. Ansonsten sind sie eher als Lästlinge anzusehen. In Lebensmittel verwertenden Betrieben müssen Heimchen als Vorrats- bzw. Hygieneschädlinge bewertet werden.

 

Gefahrenabschätzung

Dem Menschen drohen keine Gefahren. Heimchen gelten eher als Lästlinge.

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