Neubau von Laborgebäuden am UBA-Standort Berlin-Marienfelde

die fotorealistische Computersimulation zeigt ein inmitten von Feldern und Bäumen gelegenes Gelände mit mehreren modernen Gebäuden mit Holzfassaden, Begrünung und Solaranlagen auf den Dächernzum Vergrößern anklicken
Computersimulation des künftigen UBA-Laborstandortes Berlin-Marienfelde im Jahr 2040 (Stand 3/2023)
Quelle: Telluride Architektur GmbH

Der UBA-Standort Berlin-Marienfelde soll als einer von zwei UBA-Laborstandorten modellhaft ausgebaut werden. Die Labore der Standorte Berlin-Corrensplatz, Berlin Bismarckplatz und Langen werden nach Berlin-Marienfelde umziehen. Die gesamte Liegenschaft – Alt- und Neubauten – sollen ökologisch vorbildlich und der gesamte Standort treibhausgasneutral werden.

Warum ein Neubau?

Das ⁠UBA⁠ ist – abgesehen von seinem Luftmessstellennetz – zurzeit auf sechs Standorte verteilt. Um die Arbeit effizienter und wirtschaftlich zu gestalten, sollen drei Laborstandorte (Berlin-Corrensplatz, Berlin-Bismarckplatz und Langen in Hessen) konsolidiert und die zurzeit rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an vier Standorten zusammengezogen werden: an zwei Bürostandorten (Dessau-Roßlau und Berlin-Bismarckplatz) und zwei Laborstandorten (Berlin-Marienfelde und Bad Elster in Sachsen).

Um die Labore der Standorte Berlin-Corrensplatz, Berlin-Bismarckplatz und Langen (Hessen) einschließlich der dazugehörigen Büros aufzunehmen, sollen in der bereits bestehenden Liegenschaft Berlin-Marienfelde umfassende Sanierungsmaßnahmen und Neubauten über 6.977 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Hier befinden sich bereits mehrere Büros, UBA-Labore und Versuchsanlagen für die Wasser- und Chemikalienforschung und die Fließ- und Stillgewässer-Simulationsanlage (FSA). Im Jahr 2013 wurde am Standort das erste Nullenergiehaus des Bundes, das Haus 2019, fertiggestellt.

Auf dem Versuchsfeld des UBA in Berlin-Marienfelde wird die komplexe Realität wesentlicher Komponenten des Wasserkreislaufs abgebildet. Das erlaubt eine Beherrschung der Bedingungen sowie eine definierte Dosierung der zu untersuchenden Stoffe oder Mikroorganismen und damit eine bessere Bilanzierung ihres Verbleibs. Die Technik bildet die Brücke zwischen Laborexperiment und Freilandversuchen. Die Verknüpfung zwischen den technischen Einrichtungen und der Ressortforschung mit dem Hauptziel der Politikberatung stellt ein Alleinstellungsmerkmal des Umweltbundesamtes dar.

Die Planung:

Ein Demonstrationsprojekt für modellhaftes ökologisches Bauen soll umgesetzt werden. Oberstes Ziel hat die Sicherstellung von hochwertiger Laborarbeit nach nationalen und internationalen Standards. Dabei soll ein treibhausgasneutraler Liegenschaftsbetrieb mit einer hocheffektiven Dämmung und Gebäudetechnik und einer möglichst hundertprozentigen Nutzung regenerativer Energien entwickelt werden. 

Das Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB) wird zur Qualitätssicherung angewendet, mit dem Ziel, das Gütesiegel in Gold zu erreichen. Zum Einsatz kommen umweltverträgliche und schadstofffreie Baustoffe, die eine hohe Innenraumluftqualität sicherstellen. Zur Entscheidungsfindung sind insbesondere die Lebenszykluskosten heranzuziehen: Bei der Auswahl der Baustoffe sollen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern die gesamten Kosten entlang des Lebenszyklus berücksichtigt werden – ein Plus für besonders langlebige Produkte. Neben der Realisierung eines hohen Nutzerkomforts soll eine barrierefreie Gebäudeerschließung erfolgen.

Die hoch gesteckten Ziele sollen durch ein Qualitätsmanagement und ein anschließendes mehrjähriges ⁠Monitoring⁠ im laufenden Betrieb gewährleistet werden.

Nach den Standortverlagerungen soll das UBA Berlin-Marienfelde etwa 300 Arbeitsplätze umfassen, die Nutzfläche wird sich etwa verdreifachen.

Die Beteiligten:

  • Nutzer: Umweltbundesamt (UBA)
  • Bauherr: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (⁠BImA⁠)
  • Baudurchführung: Bundesamt für Bauwesen und ⁠Raumordnung⁠ (BBR)

Was bereits geschafft ist:

  • 2016 wurde das Konsolidierungskonzept des UBA gebilligt, die UBA-Standorte in zwei Büro- und zwei Laborstandorten zusammenzuziehen.
  • 2017: haushaltsmäßige Anerkennung des Raum- und Stellenzuwachs am Standort Berlin-Corrensplatz, der mit nach Berlin-Marienfelde ziehen wird und somit in den Planungen zu berücksichtigen ist
  • 2018: Abschluss der Bedarfsplanung
  • 2019: Erarbeitung von verschiedenen Bebauungsvarianten - räumlich und zeitlich - als Vorbereitung für den Masterplan

Wie es weitergeht:

  • 2020 Aufstellung eines Masterplans mit vorgeschalteter Machbarkeitsstudie 
  • Aufstellung der Entscheidungsunterlage – Bau (ES-Bau)
  • Genehmigung der ES-Bau durch die Ministerien 
  • Bebauungsplanverfahren
  • Wettbewerb 
  • Aufstellung der  Entwurfsunterlage – Bau (EW-Bau)
  • Genehmigung der EW-Bau durch die Ministerien
  • Bauphase
  • Fertigstellung und Bezug
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