Greifswald, Ryck-Mündung

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Starker Bewuchsdruck
Quelle: UBA

Inhaltsverzeichnis

 

Region

Ostsee

 

Hafentyp

Sportboothafen

 

Bewuchs-Situation

Es handelt sich um einen hartschaligen Bewuchs, der von Seepocken dominiert wird.

 

Was kann ich tun

Im Yachthafen des Greifswalder Yachtclubs tritt starker Bewuchs insbesondere durch die Brackwasser-Seepocke auf. Diese tritt fast als Monokultur, sehr dicht wachsend und sehr fest haftend auf. Im ganzen Greifswalder Bodden tritt starker hartschaliger und auch fädiger Bewuchs durch Seepocken und Algen auf. Dennoch können neben den zugelassenen Biozidprodukten auch hier biozidfreie Verfahren wie Antihaftbeschichtungen/Antihaftfolien verwandt werden. Bei biozidfreien Antihaftbeschichtungen muss aber damit gerechnet werden, dass sie 1- bis 2-mal in der Saison mit einem Schwamm gereinigt werden müssen.

Als Orientierungshilfe und Kontrolle zur Bestimmung des besten Zeitpunkts einer frühzeitigen Reinigung sollte am Liegeplatz eine unbeschichtete Plastik-Platte angebracht werden. Diese sollte mindestens in 1 m Tiefe ausgehängt werden, da sich die Seepocken von der Tiefe aus ansetzen. Diese Prüfplatte sollte auf den Ansatz von Seepockensaat wöchentlich geprüft werden, indem festgestellt wird, ob sich eine raue Oberfläche gebildet hat. So kann frühzeitig ein beginnender Bewuchs mit Seepocken sicher am Liegeplatz erkannt werden. Zudem ist der Einsatz biozidhaltiger Antifouling-Produkte möglich, die für die Verwendung in diesem Gewässer geeignet sind.

 

Wo kann ich mich über geeignete Produkte informieren

Im Fachhandel, auf Internetseiten von Farbfirmen oder in Boots-Werften. Käufe ohne Fachberatung sollten vermieden werden.
Eine Liste der biozidfreien Produkte und Verfahren auf dem Markt kann hier eingesehen werden:

https://limnomar.de/category/bewuchs-management/bewuchs-management_dienstleistungen/

 

Ausführliche Beschreibung der Bewuchsgemeinschaft

Hauptbestandteil des Bewuchses machen hier die Brackwasser-Seepocken aus. Weiteren Bewuchs stellen zwei Arten von Grünalgen (Darmtang und Kraushaaralge) dar. Ansonsten bestimmen auch Moostierchen das Bewuchsbild.

 

Wer es genauer wissen möchte

Auflistung der wichtigsten Bewuchs-Organismen an dieser Station

  • Biofilm
    • Mikroalgen
    • Bakterien
    • Pilze
  • Kieselalgen
  • Grünalgen
    • Darmtang (Ulva prolifera)
    • Kraushaaralge (Ulothrix sp.)
  • Seepocken
    • Brackwasser-Seepocke (Amphibalanus improvisus)
  • Moostierchen (Farrella repens)

Durch die Nachweise im Oderhaff muss in den nächsten Jahren damit gerechnet werden, dass sich auch im Greifswalder Bodden die Quaggamuschel ausbreiten wird.

Webseite: Greifswalder Yachtclub e.V. (http://yachtclub.greifswald-online.de/)

Datenquellen: DSV-Projekt 2008, Kazmierczak, F. & Schanz, A. (2017): Erfassung und Beschreibung nicht-heimischer Arten – Neobiota – in Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns. IFAÖ, 46 S.; Zettler, A. & Zettler, M.L. (2020): Status und Verbreitung der gebietsfremden Arten (Neobiota) in deutschen Küstengewässern der Ostsee. ⁠BfN⁠, 31 S.

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Schlagworte:
 Biozide