Modell-Quartier “ReFrastructure” | Umweltbundesamt

Pilotprojekt für eine praktikable Mehrweg-Nutzung im Außer-Haus-Verzehr durch den Aufbau einer verbraucherfreundlichen Mehrweginfrastruktur

Mit ReFrastructure stattet der deutsche Mehrwegverband e.V. erstmalig ein Modell-Quartier mit einer gemeinschaftlichen Infrastruktur für die Zirkulation von Mehrweg-Gebinden im Bereich Außer-Haus-Verzehr aus. In einem innovativen Wohn- und Geschäftsquartier soll eine Kommunikationsschnittstelle zwischen den wichtigsten Stationen in der Mehrweg-Logistik (Rückgabe, Pfandabrechnung, Reinigung, Rücktransport, usw.) entwickelt und etabliert werden.

Wir geben den Praxisbeweis, dass Mehrweg beim Außer-Haus-Verzehr flächendeckend und "convenient" möglich ist und machen das Thema Re-Using zugänglich und erlebbar - für alle Generationen und alle Bevölkerungsschichten.

Unser Vorhaben bietet einen Lösungsansatz für derzeitige Herausforderung bei der Bekämpfung der anschreitenden Plastikflut in Deutschland: Die zunehmende Nutzung von Einwegkunststoff-Verpackungen belastet unsere Meere, die Gesundheit aller Lebewesen und verschwendet endliche Ressourcen.

Die Gastronomie verlangt, aufgrund der Belastungen durch Corona-Pandemie und Personalmangel, eine möglichst einfach Lösung zur Umsetzung der 2023 in Kraft tretenden Mehrwegangebotspflicht.

Durch eine Vielzahl an Individuallösungen für Mehrweg-Poolsysteme auf dem deutschen Markt entsteht ein Flickenteppich, der die Logistik für die Zirkulation von Mehrweg-Gebinden verkompliziert. Dies hindert alle Akteur*innen, insbesondere die Endverbraucher*innen, am Umstieg auf Mehrweg-Lösungen.

Nur, wenn die bisherigen logistischen Individuallösungen, unter Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der einzelnen Systemanbieter, zu einer gemeinsamen Infrastruktur verknüpft und vernetzt werden, ist es für alle Beteiligten möglich, Effizienzen zu heben und Skalierungseffekte kostenseitig zu nutzen, z. B. durch Vollauslastung von Spülstraßen durch mehrere Systemanbieter.

ReFrastructure macht Mehrweg zur komfortabelsten Lösung und fördert somit die übergeordneten Ziele der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und der Einwegkunststoff-Richtlinie.