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Wirkt sich die Landwirtschaft auf unser Grundwasser aus?

Klare Antwort

Die Antwort lautet: Ja. Die Landwirtschaft beeinflusst das Grundwasser, und zwar sowohl dessen quantitativen als auch dessen qualitativen Zustand!

Quantitativer Grundwasserzustand

Die Menge des vorhandenen Grundwassers, also seine Quantität, wird durch die Entnahmemenge und durch die Grundwasserneubildungsrate bestimmt. Sie ist damit eng mit der Landwirtschaft verbunden, denn diese steuert die Vegetationsbedeckung und die Beschaffenheit des Bodens – zwei Parameter, die ⁠Grundwasserneubildung⁠ maßgeblich beeinflussen. Mit der Wahl geeigneter Feldfrüchte und Fruchtfolgen kann die Landwirtschaft die Grundwasserneubildung unterstützen und zudem den Bewässerungsbedarf minimieren.

Bislang ist der quantitative Grundwasserzustand in den meisten Regionen Deutschlands positiv. Besonders in heute schon trockenen Regionen wird es mit Blick auf die globale Klimaerwärmung aber zunehmend wichtiger, ausreichende Grundwasserreserven zu sichern.

Qualitativer Grundwasserzustand

Die Qualität des Grundwassers wird durch Stoffeinträge beeinflusst, die zu großen Teilen aus der Landwirtschaft stammen. Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff gelangen über die Düngung des Bodens ins Grundwasser. Ein Nährstoffüberangebot kann dort zu ⁠Versauerung⁠ und ⁠Eutrophierung⁠ führen – mit negativen Folgen für den Lebensraum Grundwasser. Außerdem gefährdet zu viel Nitrat im Trinkwasser auch die menschliche Gesundheit, denn durch chemische Reaktionen können daraus Nitrit und krebserregende Nitrosamine entstehen. Das Grundwasser, aus dem rund 70 Prozent unseres Trinkwassers stammen, muss daher aufwändig aufbereitet werden, wenn die Nitratwerte zu hoch sind.

Außerdem können ⁠Pflanzenschutzmittel⁠ und ihre Abbauprodukte über den Boden ins Grundwasser gelangen und damit auch in unser Trinkwasser. Die langlebigen Stoffe können sich im Grundwasser anreichern und sind, wenn überhaupt, nur sehr schwierig und kostenintensiv zu entfernen. Einige Grundwasserkörper wurden aufgrund der Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln in den „chemisch schlechten Zustand“ eingestuft.

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