Elektromobilität mit Leidenschaft

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Stefanie Haake und Emil auf dem Weg nach Wuppertal
Quelle: Leopold Achilles / Umweltbundsamt

Auf dem EMW-Netzwerktreffen in Wuppertal durften wir besondere Gäste begrüßen: Stefanie Haake und EMIL, das kommunale Lastenrad der Stadt Kamen. Gemeinsam haben sie die die gut 100 Kilometer lange An- und Abreise nach Wuppertal auf sich genommen. Was Emil sonst noch so macht und wie Stefanie Haake zu einer Mobilitätsbotschafterin wurde, erfahren Sie hier.

Wie nachhaltige Mobilität im Alltag funktionieren kann und wie man das Thema gut und authentisch kommuniziert, weiß Stefanie Haake. Sie ist Stadtteilmanagerin der Stadt Kamen und nutzt das Lastenrad, das zum Fuhrpark der Stadt Kamen gehört, um nachhaltige Alltagsmobilität sichtbar zu machen und darüber aufzuklären. Das Lastenrad heißt EMIL, kurz für „Elektromobilität ist Leidenschaft“, hat einen eigenen Instagram-Account und erreicht über 500.000 Menschen mit seinen Beiträgen. EMIL ist viel unterwegs und erledigt die unterschiedlichsten Dienstfahrten. Diese machen deutlich, dass sowohl großformatige XXL-Teddybären für Kitas als auch Bäume im Lastenrad einen Platz finden und bequem sowie klimafreundlich transportiert werden können.

Doch Stefanie Haake ist nicht nur beruflich auf ein E-(Lasten)rad umgestiegen – auch privat nutzt sie weitgehend das Pedelec und nicht das Auto. So fährt sie seit drei Jahren bei Wind und ⁠Wetter⁠ ihre insgesamt 50 Kilometer Arbeitsweg mit dem Rad. In dieser Zeit sind nicht nur beachtliche 25.000 Kilometer zusammengekommen, sie hat zwischenzeitlich auch noch ihr Auto verkauft. „Das tägliche Radeln ist für mich ein Riesengewinn an persönlicher Lebensqualität“, erzählt Haake. Das sich die Debatte in Sachen Autoreduzierung sonst vor Allem um das Thema Verzicht dreht, ist für sie daher kaum nachvollziehbar. Auf Instagram geht es bei EMIL darum, Grenzen sprichwörtlich zu erfahren und diese Stück für Stück zu verschieben, denn Veränderung ist ein Prozess und dieser beginnt immer mit dem ersten Schritt.

Diese positive Energie macht Lust, das eigene Mobilitätsverhalten zu reflektieren und war der Grund, warum Stefanie Haake mit EMIL zum EMW-Netzwerktreffen nach Wuppertal eingeladen wurde. Passenderweise ist sie die 100 Kilometer hin und zurück mit EMIL gefahren und hat dabei viele alte Bahntrassen nutzen können. „Ich liebe diese Secondhandinfrastruktur. Die alten Bahntrassen ermöglichen ein unfassbar komfortables Reisen auch auf der Langstrecke. Keine lästigen Querungen, keine Topographie,“ so Haake.  Sie ist als eine der wenigen pünktlich am Vortag am Veranstaltungsort eingetroffen – Bahn und Pkw haben das oft nicht geschafft.

Ihre Geschichte zeigt, dass viele Sachen auch einfach mal ausprobiert werden sollten Mobilitätswende immer Raum für Experimente braucht. Es muss nicht gleich ein kompletter Umstieg sein, aber das Herantasten an eine neue Mobilitätsform kann schon viel bewirken und vor allem positive Erlebnisse ermöglichen.

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 Europäische Mobiltiätswoche