PFAS - Die Chemie steckt im Detail
PFAS ist die Abkürzung für perfluorierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Zu den PFAS zählen über 10.000 verschiedene Substanzen.
Wo kommen wir überall mit PFAS in Berührung? Ein Klick auf die jeweiligen Elemente in den Abbildungen „Vor dem Fenster“ und „Zu Hause“ gibt Antworten. Wie sich die Chemikalien in der Umwelt verbreiten zeigt die Abbildung „In Bewegung“.
PFAS sind überall. Selbst in entlegenen Gebieten wie der Arktis sind sie zu finden. Wo begegnen wir ihnen noch in der Natur?
Atmungsaktives Futter, rutschfeste Sohle, wasserdichte Außenhaut: PFAS helfen überall nach. Und beim Nachimprägnieren wird eine Extra-Portion PFAS auf den Schuh und in die Luft gesprüht.
Was tun?Wollfett ist ein Naturprodukt und wird aus Schafwolle gewonnen. Seit Jahrhunderten wird es fürs Imprägnieren verwendet. Was für Opa noch selbstverständlich war - machen wir jetzt nach. Und vergessen die teuren Imprägniersprays, die mit PFAS die Luft vernebeln.
Chemikalien immer dabei: in Beschichtungen von Outdoor-Equipment kommen per- und polyfluorierte Kohlenstoffketten zum Einsatz damit der Mensch trocken bleibt.
Was tun?Frag doch mal im Laden nach. Es gibt auch wirksame Imprägniermittel und Outdoor-Textilien ohne PFAS!
Chemie in der Outdoor-Jacke? Leider doch. PFAS werden zur Herstellung atmungsaktiver Membranen eingesetzt oder in der Imprägnierung verwendet.
Was tun?Es gibt sie: Hersteller, die ohne PFAS auskommen und trotzdem Topqualität produzieren. Einfach mal im Laden nachfragen. Oder einfach mal die Jacke länger tragen und weniger neue Produkte kaufen. Und auch ein Wollpullover ist eine Alternative. Schafswolle ist strapazierfähig, wasser- und schmutzabweisend, speichert die Körperwärme und gleichzeitig kann die Luft zirkulieren.
Nein, im Board selber stecken sie nicht, die kaum zerstörbaren Kohlenstoff-Fluor-Verbindungen. Die wasserlöslichen PFAS stecken in der Politur und im Wachs. Und damit auch schnell im Schnee.
Was tun?Es gibt Hersteller, die ohne PFAS auskommen. Frag doch einfach mal im Laden nach.
Chemie in der Luft bedeutet Chemie im Niederschlag. Auch wenn der weiß wie Schnee aussieht.
Natur pur? Von wegen! Die vom Mensch hergestellten PFAS sind kaum abbaubar und verteilen sich auf vielfältige Weise in der Natur. Nicht nur in Eisbären sind die Chemikalien nachgewiesen worden.
CO2-Ausstoß mal kurz beiseite. PFAS werden in der Luftfahrttechnik verarbeitet. Keine Chance, diese je biologisch abzubauen.
Was?! Auch im Ozean? Viele PFAS sind nun mal wasserlöslich. Arme Fische. Und was ist mit den Fisch-Essern?
Was haben Salat, Teppich und Bilderrahmen mit PFAS zu tun? Die Antworten darauf und was man tun kann gibt es hier.
Manche PFAS sind wasserlöslich. Werden die in den Boden eingebracht, nehmen Pflanzen sie über die Wurzeln auf. Da haben wir den Salat. Der Mensch nimmt die per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen über die Nahrung und auch über verunreinigtes Trinkwasser auf.
Nix gegen Tiefgekühltes. Nur die Verpackung macht Sorgen: das Papier ist mit einer wachsähnlichen Schicht ausgestattet, die zwar das Durchweichen des Kartons verhindert, aber für zusätzliche PFAS-Belastung sorgt.
Was tun?Besser frisches Gemüse vom Wochenmarkt oder direkt vom Bauern kaufen. Das spart auch Verpackungsmaterial.
Antihaft-Beschichtungen sind praktisch - und trotzdem keine gute Idee, wenn sie PFAS enthalten. Da muss man noch nicht mal mit dem Messer auf dem Topfboden kratzen - im Laufe der Jahre gehen Spuren von PFAS in Luft, Wasser und Lebensmittel über.
Was tun?Beschichtetes Kochgeschirr nicht zu hoch erhitzen oder gleich die gute alte Eisenpfanne benutzen.
Ok - Sicherheit geht vor. Solange jedoch keine Raffinerie brennt, würde es auch ein Löschmittel ohne PFAS tun.
Was tun?Im normalen Haushalt haben Löschmittel die PFAS enthalten nichts zu suchen. Sie sollten nur in Extremfällen verwendet werden, also dort wo derzeit keine Alternativen helfen - z.B. In Raffinerien. Dort ist dann auch darauf zu achten, dass das Löschwasser aufgefangen und fachgerecht entsorgt wird.
Kunst ist schön, aber schöner wär's ohne Chemie. Leinwände werden mit PFAS beschichtet. Auch manche Farben werden mit nicht abbaubaren Verbindungen aus Fluor und Kohlenstoff hergestellt.
Was tun?Im Laden nach PFAS-freien Alternativen fragen.
Der schönen Landschaft auf dem Foto sieht man nicht an, dass sie auf PFAS-haltiges Fotopapier gedruckt ist. Und kann man sich beim imprägnierten Holzrahmen richtig sicher sein?
Nicht zu fassen: PFAS in der Muttermilch. Trotzdem ist Stillen mit Abstand das Beste fürs Baby.
Sieht nach Naturfasern aus, und das stimmt auch. Hilft aber alles nichts, denn die schmutzabweisende Beschichtung wird mit Hilfe von PFAS erzeugt.
Was tun?Wenn du keine PFAS zu Hause in deiner Luft haben möchtest, solltest du im Laden nach PFAS-freien Teppichen fragen. Und falls du nachimprägnieren möchtest, sollte das Imprägnierspray natürlich auch PFAS-frei sein!
Nee, da nicht auch noch! Doch. Textilien werden mit PFAS veredelt, um sie schmutzabweisend zu machen.
PFAS sind nicht abbaubar und verbleiben daher eine lange Zeit in der Umwelt. Doch wie gelangen sie überhaupt in die Umwelt?
In die Wäsche mit der Outdoor-Jacke. Wasserlösliche PFAS gehen jetzt auf die Reise.
Unsichtbare Verteilung der PFAS: Vom Abwasser in die Kläranlage, in den Fluss, in die Ozeane.
Klärschlamm als Dünger - im Prinzip ok. Wenn die PFAS nicht wären. (Und Schwermetalle und Quecksilber und so weiter.) Einige PFAS sind recht mobil im Boden und verunreinigen das Grundwasser. Über die Wurzel gelangen die PFAS aber auch in Pflanzen - unsere Nahrung.
Die wasserlöslichen PFAS nehmen ihren Weg in unser Trinkwasser zum Beispiel übers Versickern im Boden.
Up and away: flüchtige PFAS gelangen beim Hersteller in die Luft und wasserlösliche PFAS möglicherweise ins Abwasser.
Über die Flüsse gelangen PFAS ins Meer und verteilen sich dann rund um die Erde.
Nicht jede Jacke passt zu jeder Outdoor-Aktivität. Membranen können durch starke Belastung (z.B. schwerer Rucksack) Schaden nehmen. Und vorbei ist's mit der Wasserdichtigkeit. Egal, ob PFAS mit im Spiel sind oder nicht. Vor dem Kauf genau überlegen.
Das kommt auf das Zusammenspiel zwischen Membran, Futter und Beschichtung an. Es gibt auch gute Jacken, die nur beschichtet sind. Richtig gut wird Outdoor-Kleidung aber erst, wenn sie PFAS-frei ist. Beraten lassen!
Outdoor-Kleidung ist meist schon imprägniert. Und muss - wenn die Membranen bzw. Beschichtungen noch intakt sind - nachimprägniert werden. Das geht mit Mitteln, die völlig PFAS-frei sind. Nachfragen im Laden!