Beim Autokauf auf Energieverbrauch und CO2-Ausstoß achten

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Umweltbewusster Autokauf: Wählen Sie das für Ihre Zwecke klimafreundlichste Modell.
Quelle: XiXinXing / Thinkstock/iStock

Inhaltsverzeichnis

 

Was Sie beim klimabewussten Autokauf befolgen sollten

  • Kaufen Sie ein Auto mit geringem Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch und niedrigem CO2-Ausstoß.
  • Es muss nicht immer das eigene Auto sein: Wenn Sie Ihr Auto nicht täglich benötigen, ist Carsharing eine gute Alternative für den Autokauf.
 

Gewusst wie

Ein Großteil der Umweltbelastungen von Autos wird bei der Nutzung verursacht: vor allem durch Treibhausgase wie CO2 und Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub. Hinzu kommen weitere Umweltwirkungen wie Lärm sowie Flächenverbrauch, Versiegelung und Zerschneidung von Lebensräumen. Mehr hierzu finden Sie auf der Seite Verkehr. Aus Umweltsicht ist es daher natürlich am besten kein Auto zu kaufen. Wenn der Alltag allerdings nicht ohne Auto machbar ist, sollte ein Auto gewählt werden, dass möglichst wenig CO2 und andere Schadstoffe ausstößt.

Sparsame Autos: Die CO2-Emissionen eines Autos und damit seine Klimawirksamkeit hängen direkt vom Kraftstoffverbrauch ab: Pro Liter Benzin werden rund 2,33 kg CO2, pro Liter Diesel 2,65 kg CO2 freigesetzt. Da helfen kein Katalysator und kein Filter. Auch die Kosten für das Tanken steigen linear mit dem Verbrauch. Es lohnt sich deshalb doppelt, ein Auto mit einem möglichst geringen Energieverbrauch zu wählen. Denn mit Ihrer einmaligen Kaufentscheidung legen Sie Tank- bzw. Energiekosten und CO2-Emissionen für lange Zeit fest. Händler und Hersteller sind gesetzlich verpflichtet, Kraftstoff- bzw. Stromverbrauch und spezifische CO2-Emissionen sowohl in der Werbung als auch im Autohaus anzugeben. 

Antriebe: Benziner oder Diesel? Gas- oder Elektroantrieb? Was die umweltverträglichste Variante ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt auch wesentlich von der Nutzung ab. Informationen über die verschiedenen Antriebe finden Sie auf das Portal EcoTopTen des Öko-Instituts. Ein deutlicher Vorteil des Elektroantriebs ist, dass lokal keine Schadstoffe durch Abgase produziert werden. Außerdem ist die Lärmbelastung deutlich reduziert. Eine Übersicht an verschiedenen elektrischen Antriebsvarianten finden Sie auf der Themenseite Elektroautos auf EcoTopTen. Auch die VCD Auto-Umweltliste 2019/2020 hat sich explizit E-Autos angeschaut. Wenn man sich zum Kauf eines Diesel-Pkw entscheidet, rät das ⁠UBA⁠ dazu, dass das Neufahrzeug mindestens die Euro 6d-TEMP Abgasnorm einhält. Bei einem Benzinmotor mit Direkteinspritzung genügt 6c sonst sogar 6b, so ist sichergestellt, dass auch die Partikelemissionen des Direkteinspritzers gering sind. 

Orientierung: Eine Orientierung beim Autokauf gibt das EU-Energielabel für Autos, das Informationen zum Energieverbrauch und zum CO2-Ausstoß neuer Autos enthält. Beim Pkw-Label wird allerdings die Masse des Autos berücksichtigt. Daher ist nur ein Vergleich von Modellen der gleichen Gewichtsklasse - also zum Beispiel der Vergleich Kleinwagen mit Kleinwagen - möglich. Ein Fahrzeug in einer hohen Gewichtsklasse, wie z.B. SUV mit hohem CO2-Ausstoß, kann durch dieses System auch eine bessere Bewertung bekommen als ein sparsamer Kleinwagen. 

Ausstattung: Gehen Sie bewusst mit den verbrauchssteigernden Nebenaggregaten, wie Klimaanlage, elektrische Fensterheber oder beheizbare Heckscheiben um. Sie sind heute Standard und treiben den Energieverbrauch des Fahrzeugs in die Höhe. Die Klimaanlage ist dabei der größte Spritfresser: Sie erhöht den Verbrauch im Stadtverkehr um 10 bis 30 %. Leider wird der Verbrauch durch die Nebenaggregate bei den normierten Verbrauchsangaben der Autohersteller nicht berücksichtigt. 

Carsharing: Oft geht es auch ohne eigenes Auto. Insbesondere dann, wenn Sie Ihr Auto nicht täglich benötigen und wenn Sie weniger als 10.000 km pro Jahr fahren, ist Carsharing eine bequeme und kostengünstige Alternative. Die hohen Fixkosten für Anschaffung und Versicherung entfallen. Außerdem müssen Sie sich nicht mehr um die Wartung des Autos kümmern. 

Was Sie noch tun können:

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Hintergrund

In Deutschland macht der Verkehr rund ein Fünftel des gesamten ⁠Treibhausgas⁠-Ausstoßes aus. Pkw und Lkw emittieren heute im Durchschnitt zwar weniger Treibhausgase und Luftschadstoffe als früher, das Mehr an Verkehr hebt jedoch die bislang erreichten Verbesserungen im ⁠Klima⁠- und Umweltschutz wieder auf. So hat der Pkw-Verkehr zwischen 1995 und 2018 um knapp 14 % zugenommen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite Emissionen des Verkehrs

Beim Autofahren gibt es daher, neben dem Heizen zu Hause, die größten CO2-Einsparmöglichkeiten. Häufig weisen schon verschiedene Modellvarianten desselben Herstellers große Spannbreiten beim Energieverbrauch und CO2-Ausstoß auf.

Der Flottenzielwert für Pkw von 95 Gramm CO2 pro Kilometer darf seit dem Jahr 2020 nicht überschritten werden. Darauf haben sich die EU-Mitgliedsstaaten geeinigt (siehe EU-Verordnung 2019/631). Die CO2-Zielwerte werden im Laufe der nächsten Jahre weiter verschärft. Ab 2030 soll eine Minderung von 37,5 % im Vergleich zu 2021 erreicht werden.

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