„E-Waste Day“ ruft zur korrekten Entsorgung von Elektrogeräten auf

Sammelquote kann noch deutlich steigen– auch Lebensmittelhandel nimmt zurück

alte Elektrogeräte, wie PC, Computerbildschirm und Laptopzum Vergrößern anklicken
Elektro- und Elektronikgeräte gehören nicht in den Hausmüll.
Quelle: mekcar / Fotolia.com

In Deutschland werden immer noch zu viele alte Elektrogeräte falsch entsorgt. Laut Analyse des Umweltbundesamtes (UBA) landen rund 86.000 Tonnen pro Jahr in der grauen Tonne und nicht wie vorgeschrieben im separaten Recycling. UBA-Präsident Dirk Messner ruft die Verbraucher anlässlich des diesjährigen „E-Waste Day“ dazu auf, sich von alten Geräten ordnungsgemäß zu trennen: „Elektro- und Elektronikgeräte enthalten wertvolle Rohstoffe, die knapp und teuer sind und bei deren Gewinnung mitunter große Mengen an Wasser oder Energie verbraucht werden. Daher lohnt sich ein Recycling sehr. Ältere Geräte können zudem gefährliche Schadstoffe enthalten. Sie müssen auf jeden Fall korrekt entsorgt werden.“ Obwohl die Deutschen im Jahr 2020 knapp über 1 Million Tonnen Altgeräte gesammelt haben, verfehlt Deutschland die EU-Mindestvorgabe von mindestens 65 Prozent mit nur 44,1 Prozent leider noch sehr deutlich.

Die richtige Entsorgung und Rückgabe von Altgeräten ist für Verbraucher seit 1. Juli 2022 noch einfacher: Ausgediente und kaputte Elektrogeräte können nicht nur bei kommunalen Wertstoffhöfen oder in großen Elektrofachmärkten abgegeben werden, auch der Lebensmittelhandel muss Geräte kostenlos zurücknehmen, wenn die Gesamtverkaufsfläche 800 m² beträgt und die Läden mehrmals im Kalenderjahr Elektro- und Elektronikgeräte anbieten. Die Pflicht zur kostenlosen Rücknahme gilt für kleine Altgeräte (Kantenlänge kleiner gleich 25 cm) auch ohne Neukauf; bei größeren Altgeräten (größer 25 cm) nur bei Neukauf eines Gerätes der gleichen Geräteart.

Zu mehr ⁠Nachhaltigkeit⁠ und Umweltschutz trägt neben dem Recycling auch eine möglichst lange Nutzung von Elektrogeräten bei. Dirk Messner: „Brauche ich wirklich ein neues Gerät? Lässt sich das alte vielleicht reparieren? Wir alle können unsere Kaufentscheidungen bei Elektrogeräten bewusster treffen. Und wenn es wirklich ein Neugerät sein muss, sollte dies möglichst energieeffizient und reparaturfreundlich sein. Oft lassen sich gebrauchte Geräte auch im Bekanntenkreis weitergeben oder können an einen Dienstleister, der das Gerät prüft und weitervertreibt, verkauft werden.“

Seit 2021 übersteigt die Menge der in Verkehr gebrachten neuen Elektro- und Elektronikgeräte in Deutschland die 3-Millionen-Tonnen-Marke. Im Jahr 2017 waren es noch ca. 2 Millionen Tonnen. Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen jedoch zunehmend die Möglichkeiten der Rückgabe ihrer Geräte. So stiegen die gesammelten Altgerätemengen aus privaten Haushalten von 10 Kilogramm pro Kopf und Jahr in 2019 auf 11,7 Kilogramm pro Kopf und Jahr in 2020. Die Sammelmenge von Altgeräten aus anderen Quellen („gewerbliche Geräte“) ging hingegen deutlich zurück. Erfreulich ist, dass die erzielten Recycling- und Verwertungsergebnisse auch im Jahr 2020 weiterhin sehr hoch sind; so wurden 98,2 % der erfassten Elektroaltgeräte verwertet und 86,7 % zur Wiederverwendung vorbereitet und recycelt.

Um weltweit auf das Thema und die Probleme bei der Entsorgung von Elektroschrott aufmerksam zu machen, wurde der „International E-Waste Day“ (#ewasteday) von einer internationalen Initiative, dem WEEE Forum, ins Leben gerufen. Der diesjährige Fokus des Aktionstags liegt insbesondere auf Kleingeräten (wie Handys, elektrischen Zahnbürsten, Fernbedienungen, Kameras), die ausgedient haben bzw. nicht mehr genutzt werden, und dann entweder bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Schubladen und Schränken liegen oder auf falsche Art und Weise im Restmüll entsorgt werden.

Umweltbundesamt Hauptsitz

Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Deutschland

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