Umweltbundesamt erwartet mehr Klimaschutz von der EU

Gemeinschaft sollte 30 Prozent Minderung festlegen

Das Umweltbundesamt (UBA) hält nach der UN-Klimakonferenz in Cancun eine Verstärkung der Klimaschutzanstrengungen in der Europäischen Union (EU) für erforderlich und machbar. „Das bisherige EU-Ziel einer 20-prozentigen Treibhausgasminderung ist kein ehrgeiziges Klimaschutzziel. Die restliche EU sollte sich an der ambitionierteren deutschen Zielsetzung von minus 40 Prozent orientieren und europaweit 30 Prozent Minderung festlegen.“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Damit werde die EU auch ihrer Verantwortung und Rolle als treibende Kraft in der Gruppe der Industriestaaten gerecht, die Anstrengungen gegenüber den bisherigen Zusagen zu erhöhen. „Wir stehen am Beginn eines zentralen Verhandlungsjahres für den Klimaschutz. Cancun hat Möglichkeiten eröffnet, die nun offensiv gestaltet werden müssen. Ohne ein klares Signal, dass die EU diese neue Chance ernst nimmt, würde Europa Gestaltungsmöglichkeiten im globalen Klimaschutz verlieren.“, so Flasbarth weiter.

 

Das ⁠UBA⁠ hält die von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen wiederholt geforderte Erhöhung des EU-⁠Klimaschutz⁠-Zieles auf 30 Prozent nicht nur für machbar, sondern auch für ökonomisch vernünftig. Nach Studien des UBA sind stärkere Klimaschutzanstrengungen ohne volkwirtschaftliche Einbußen zu machen. Rechnet man die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sowie die Vermeidung von künftigen Umwelt- und Gesundheitskosten hinzu, ist mehr Klimaschutz ökonomisch vorteilhafter als das derzeit vorgesehene zaghaftere Vorgehen. „Mehr Klimaschutz bedeutet mehr Jobs und angesichts der Signale von Cancun auch bessere Chancen auf den Weltmärkten.“, erklärte UBA-Präsident Flasbarth weiter.

Mit einer Erhöhung des EU-Klimaschutzzieles auf 30 Prozent könnte zudem der EU-Emissionshandel als Instrument wirksamer eingesetzt werden.

13.12.2010

 

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