Folgende Vorschläge macht die Studie im Detail:
Produkte: Die europäische Bauproduktenverordnung (EU) Nr. 305/2011 sieht vor, Nachhaltigkeit in Normen zu erfassen. Das UBA befürwortet die Umsetzung dieser wichtigen Ziele durch bessere Produktstandards. So könnte auch der Rezyklateinsatz erhöht werden. Bei Rohren beispielsweise, die mit einer Million Tonnen jährlich den größten Bereich der Kunststoffbauprodukte bilden, gibt es nicht genug Rezyklat, um die Nachfrage zu bedienen.
Abfälle: Auch Bau- und Abbruchabfälle müssen getrennt gesammelt werden. Dies ist derzeit oft nicht der Fall. Kunststoffe (Abfallschlüsselnummer 170203) werden in der Praxis noch zu oft über gemischte Bau- und Abbruchabfälle (Abfallschlüsselnummer 170904) entsorgt. Ein Problem der derzeitigen Vorschriften: Dämmstoffe aus Kunststoff müssen gemeinsam mit werkstofflich völlig unterschiedlicher Glas- und Steinwolle gesammelt werden. Das UBA schlägt vor, diese künftig gemeinsam mit Kunststoffen zu sammeln. Verpackungen von Bauprodukten sind hingegen keine Bau- und Abbruchabfälle und müssen auch dann nach den Vorgaben des Verpackungsgesetzes recycelt werden, wenn im Rahmen eines reinen Business-to-Business-Geschäfts keine Systembeteiligungspflicht nach dem Verpackungsgesetz besteht. Zu oft landen Verpackungen noch in den Bauabfällen.
Verpackungen: Recht fortschrittlich ist die Baubranche bei der Vermeidung von Verpackungen. Es gibt einen hohen Anteil unverpackter Güter und unterschiedliche Mehrwegkonzepte für Verpackungen wie Paletten oder Transportkisten. Kunststoffverpackungen, die dennoch benötigt werden, bieten ausgezeichnete Voraussetzungen für den Einsatz von recyceltem Kunststoff. Ein Rezyklateinsatz von 30 Prozent erscheint technisch machbar und sollte mittelfristig durch eine entsprechende Rezyklateinsatzquote festgelegt werden.