Stickstoffüberschuss auf Äckern, Wiesen und Weiden - die Flächenbilanz
Stickstoff ist ein essenzieller Nährstoff für das Pflanzenwachstum. Um die Pflanzen auf Äckern, Wiesen und Weiden damit zu versorgen, verwenden Landwirtinnen*Landwirte Wirtschaftsdünger – also Gülle, Jauche und Mist aus der Tierhaltung – oder natürliche und künstliche mineralische Dünger. Seit einigen Jahren kommen auch vermehrt Gärreste aus Biogasanlagen hinzu. Nur ein Teil des Stickstoffs wird jedoch von den Pflanzen aufgenommen und verlässt die Felder wieder mit dem Erntegut. Die nicht genutzte Menge des ausgebrachten Stickstoffs ist der Überschuss der Flächenbilanz. Ein großer Teil des überschüssigen Stickstoffs gelangt als Nitrat mit dem Sickerwasser ins Grundwasser und schließlich in die Flüsse und Seen. Im deutschlandweiten Mittel der Jahre 2017 bis 2019 betrug der Überschuss der Flächenbilanz 73 Kilogramm Stickstoff je Hektar.
Der Überschuss der Flächenbilanz hängt sehr eng mit dem Viehbesatz zusammen. Das ist die Zahl der Tiere, die je Hektar Landwirtschaftsfläche gehalten werden. In Gebieten mit hohem Viehbesatz müssen landwirtschaftliche Betriebe ihre Gülle auf den Flächen teilweise regelrecht "entsorgen", weil sie keine Lagerkapazitäten haben. Daher zeigen die Kreise in Nordwestdeutschland, in denen die Schweinehaltung konzentriert ist, die höchsten Stickstoffüberschüsse.